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KOVO SS 98

In der ersten Vorlesungsveranstaltung von Herrn Prof. Dr. Jochem Küppers am Dienstag, dem 14. April 1998, 9–11 Uhr, findet eine Semestereröffnung statt. Es werden dort die einzelnen Lehrveranstaltungen noch einmal vorgestellt (Ort, Zeit, Referatslisten, Textverteilung usw.); außerdem kann das Lehrprogramm für das WS 1998/99 diskutiert werden.

Vorlesungen
Antike Mythologie Di. 9-11 23.21 HS 3H   Küppers
Euripides Mo. 11-13 23.21.00.86   Weißenberger
Proseminare
Seneca, epistulae morales Mo. 14-16 23.02.U1.23   Keul-Deutscher
Terenz, Heautontimorumenos Di. 14-16 siehe Aushang   Usener
Aristoteles, Nikomachische Ethik Do. 11-13 siehe Aushang   Weißenberger
Einführungsproseminar wird im SS 98 nicht angeboten    
Hauptseminare
Homer, Odyssee Mi. 16-18 siehe Aushang   Weißenberger
Ovid, Metamorphosen Do. 14-16 23.21.01.56   Küppers
Kolloquium
Examenskolloquium Latein/Griechisch Do. 16-18 23.02.U1.23 B 1-5 Küppers/ Weißenberger
Technik des Übersetzens Do. 9-11 23.02.U1.22 A 3 Küppers
Fachdidaktische Übung
Didakt. und methodische Fragen des lateinischen Sprachunterrichts Mi. 18.00-19.30 23.21.02.21 D 3 Vomhof
Sprachübungen
Griechische Stilübungen, Unterstufe     A 3  
Griechische Stilübungen, Oberstufe     A 3  
Übungen zur griech. Grammatik     A 3  
Übungen zur griech. Sprache     A 3  
Lat. Stilübungen, Unterstufe I Fr. 11-13 siehe Aushang A 3 M. Prinzen
Lat. Stilübungen, Unterstufe II Fr. 15s.t.-17.15 siehe Aushang A 3 H. Prinzen
Lat. Stilübungen, Oberstufe Mo. 16s.t.-18
Mi. 16s.t.-18.15
Mo. 23.21.04.22 A 3 Brinckmann

Lateinische Grammatikübungen

Do. 9-11 siehe Aushang A 3 M. Prinzen
Lat.-dt. Übersetzungsübungen Mi. 14-16 23.21.00.85 A 3 Weißenberger
Lat.-dt. Klausurenkurs Di. 11-13 23.21.00.82 A 3 Küppers
Lateinische / griechische Metrik Fr. 9-11 siehe Aushang   Küppers/Prinzen
Lektürekurse
Griechische Lektüre: siehe griechisches Proseminar Weißenberger
Minucius Felix, Octavius Di. 16-18 23.21.02.26 A3, B4 Keul-Deutscher
Unterweltsbeschreibungen Mi. 9-11 23.21.U1.85 A3, B3 Maerker

Vorbereitungskurse für Latinum und Graecum

Latein I Do. 16-18
Fr. 16-18
HS 3H
HS 3F
  Schubert
Latein II Mo., Do. 18-20 HS 3F   Bölles
Latein II Mo. 16-18
Do. 16-18
23.21.00.82
23.21.U1.44
  Moskopp
Latein III (Abschluß: Latinum) Di., Fr. 16-18 23.21.01.56   Greven
Latein III (Abschluß: Latinum) Mo. 16-18
Do. 14-16
23.21.U1.42
23.21.01.24
  Vorloeper
Latein III (Abschluß: kleines Latinum) Mi. 18s.t.-19.30
Fr. 14-16
23.21.04.22   Sistermanns
Griechisch II Mo. 18-20
Mi. 16-18
23.21.02.53
23.21.01.24
  Brinckmann

Vorlesungen

Einführung in die antike Mythologie anhand von Ovids Metamorphosen

Prof. Dr. Jochem Küppers

Di 9-11 (2stündig), Geb. 23.21 HS 3H

In dem einleitenden Teil der Vorlesung soll zunächst eine Annäherung an Wesen und Funktion des antiken Mythos gesucht werden, wobei der Blick auf die verschiedenen Ansätze der Mythendeutung und –erklärung von der Antike bis in die Gegenwart mit ihren tiefenpsychologischen, funktionalistischen und strukturalistischen Deutungsversuchen Hilfestellung leisten soll. Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen dann aber die Inhalte des antiken Mythos in all ihrer Vielfalt und Buntheit. Anhand der Metamorphosen soll mit den Haupttypen des antiken Mythos (Weltentstehungs-, Götter-, Heroenmythen u.a.) sowie den wichtigsten Sagenkreisen (Argonauten, Theben, Troja) bekannt gemacht werden. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, daß Ovid mit seinen Metamorphosen kein mythologisches Handbuch schaffen wollte, auch wenn die Metamorphosen im Mittelalter und auch noch später als ein solches gelesen wurden, sondern eine Kunstdichtung in ganz bestimmten generischen Traditionen und mit ganz bestimmten Intentionen. Letztere sind nur im Kontext der kultur- und religionsgeschichtlichen Gegebenheiten der augusteischen Zeit sowie vor dem Hintergrund der Einsicht faßbar, daß auch bereits Ovid einen ganz bestimmten Typ der Mythenrezeption repräsentiert.

Literatur:

Die Anschaffung eines Textes von Ovids Metamorphosen wird vorausgesetzt.

Für eine Einführung in die Dichtung Ovids sei verwiesen auf:

S. DÖPP, Werke Ovids. Eine Einführung, München 1992 (dtv Wissenschaft 4587).
N. HOLZBERG, Ovid. Dichter und Werk, München 1997.

Zu einer ersten Einführung in die Mythologie sei verwiesen auf:

W. BURKERT, Mythisches Denken. Versuch einer Definition an Hand des griech. Befundes, in: Philosophie und Mythos. Ein Kolloquium, H. Poser (Hg.), Berlin 1979, 16-39.
Ders., Mythos und Mythologie, in: Propyläen Geschichte der Literatur Bd. 1: Die Welt der Antike, Berlin 1981, 11-35.
Ders.,/A. HORSTMANN, Art. 'Mythos, Mythologie', in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 6, Basel 1984, bes. 281-286.
M. FUHRMANN (Hg.), Terror und Spiel. Probleme der Mythenrezeption, München 1971 (Poetik und Hermeneutik Bd. 4).
F. GRAF, Griechische Mythologie, Zürich 1987 (Artemis Einführungen Bd. 16).
Ders., Mythos in mythenloser Gesellschaft. Das Paradigma Rom, Stuttgart 1993 (Colloquium Rauricum Bd. 5).

Euripides

PD Dr. Michael Weißenberger

Mo 11-13 (2stündig), Geb. 23.21 R. 00.86

Beginn: 20.04.1998

Von den drei großen Autoren der attischen Tragödie des 5. Jhs. war Euripides der nach seinem Tode mit Abstand beliebteste und einflußreichste, zu seinen Lebzeiten mit ebensolchem Abstand umstrittenste. In der Vorlesung wird, ausgehend von der Beurteilung dieses Dramatikers durch Zeitgenossen und Nachwelt, zunächst ein Überblick über den erhaltenen Teil des Werkes gegeben. Anhand ausgewählter Partien wird sodann in die Eigenarten dieses Dichters eingeführt, wobei zugleich zentrale Fragen der modernen Euripides-Forschung zur Sprache kommen werden, wie z.B. Menschenbild und Gottesvorstellung, Vorhandensein und Gewicht von Bezugnahmen auf die athenische Politik, dramatische Technik u.a.

Um der Vorlesung folgen zu können, sind Griechischkenntnisse wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich; alle Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt. Moderne Gesamtausgaben gibt es sowohl bei OCT (Diggle, 3 Bde.; auch die ältere Oxoniensis von Murray, ebenfalls 3 Bde., kann noch benutzt werden) als auch in der BT (verschiedene Herausgeber, je ein Drama umfassende Einzelbände, daher praktisch unbezahlbar). Zur ersten Information empfehlen sich die Einführungen von B. Zimmermann (1992) und J. Latacz (1993) sowie A. Lesky, Die tragische Dichtung der Hellenen, 1972.

Proseminare

Seneca, epistulae morales

Dr. Meike Keul-Deutscher

Mo 14-16 (2stündig), Geb. 23.02 R. U1.23

Beginn: 20.04.1998

Die ‘epistulae morales ad Lucilium’, 124 Briefe in 20 Büchern, die Seneca im Jahre 62 n.Chr. begonnen und bei seinem Tod im Jahre 65 n.Chr. noch nicht abgeschlossen hatte, dürfen ohne Zweifel als Höhepunkt seiner philosophischen Schriften bezeichnet werden. Das Genos des Briefes bietet dabei zugleich den Ausgangspunkt, seine grundsätzlichen Ziele, das der Seelenleitung und das der Lebensbewältigung durch die Philosophie, zum Gipfel zu führen; ermöglicht es doch einen engen Kontakt zwischen Lehrendem und Lernendem und ein unmittelbares Eingehen auf dessen Belange. Auf dieser Basis behandelt Seneca in einer ebenfalls dem Genos des Briefes entsprechenden ungezwungeneren Form zahlreiche und vielfältige moralphilosophische Fragestellungen, deren Ausgangspunkt sich meist in einer Situation des alltäglichen Lebens findet.

Dennoch ist bei den ‘epistulae morales ad Lucilium’ nicht von einem authentischen Briefwechsel auszugehen. Seneca betrachtet vielmehr die gesamte Nachwelt als seinen Adressaten, den er in dieser unmittelbaren Weise anzusprechen und auf den Weg zur seelischen Vervollkommnung zu bringen sucht.

Anhand der Interpretation ausgewählter Briefe sollen im Verlauf des Seminars exemplarisch zentrale Themen des Corpus untersucht werden. Dabei wird auch stets ihre Verankerung im philosophischen System, vorrangig der Stoa, eine eingehendere Betrachtung erfahren. Im Zuge der Einzelinterpretation anzustellende Beobachtungen zur stilistischen Gestaltung sollen zudem Einblicke in die Charakteristika des Senecanischen Stils gewähren.

Literatur:

Text: L. Annaei Senecae ad Lucilium epistulae morales, rec. L.D. Reynolds, Tomus I + II, Oxford 1976.

Sekundärliteratur:

H. Cancik, Untersuchungen zu Senecas epistulae morales, Hildesheim 1967 (Spudasmata Bd. 18).
M. Forschner, Die stoische Ethik, Darmstadt 21995.
M. Fuhrmann, Seneca und Kaiser Nero, Berlin 1997.
M.T. Griffin, Seneca. A Philosopher in Politics, Oxford 1976.
P. Grimal, Seneca. Macht und Ohnmacht des Geistes, Darmstadt 1978.
G. Maurach, Der Bau von Senecas epistulae morales, Heidelberg 1970.
Ders., Seneca. Leben und Werk, Darmstadt 1991.
M. Pohlenz, Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung, Göttingen 51978.

Terenz, Heautontimorumenos ("Der Mann, der sich selbst bestraft")

Dr. Sylvia Usener

Di 14-16 (2stündig), Raum siehe Aushang

Beginn: 14.04.1998

Warum schuftet der alte Mann tagein tagaus auf dem Acker? Weshalb ist Clinia von zuhause weggelaufen? Aus welchem Grund gibt sich eine Hetäre als Bürgerstochter aus? Was weiß der Sklave Syrus? Was führt er im Schilde?

Die Antwort auf diese Fragen gab dem römischen Theaterpublikum im Jahr 163 v. Chr. der aus Nordafrika stammende Terenz, neben Plautus der wichtigste Vertreter der römischen Komödie. Im Heautontimorumenos, der auf ein gleichnamiges Stück des griechischen Dichters Menander zurückgeht, entfaltet Terenz, ebenso wie in seinen anderen Komödien, mit der feinsinnigen Darstellung zwischenmenschlich-familiärer Probleme die Folie für eine Ethik, die auf Toleranz, Verständnis und Hilfsbereitschaft basiert. Terenz wurde in der gesamten Antike und im Mittelalter als Schulautor gelesen; seine Stücke übten großen Einfluß auf die neuzeitliche Komödie aus; seine Ethik wirkte prägend auf den abendländischen Humanitätsbegriff.

Das Seminar soll neben Lektüre und Interpretation des Stückes auch eine Einführung in wichtige Aspekte der römischen Komödie bieten (z.B. Aufbau, typische Charaktere und Handlungselemente, Sprache und Metrik, Prologfunktion). Es wäre sinnvoll, sich vor Semesterbeginn anhand einer deutschen Übersetzung (z. B. der zweisprachigen Reclam-Ausgabe) mit dem Inhalt des Stückes vertraut zu machen.

Textausgabe: P. Terenti Afri comoediae, rec. R. Kauer/W. M. Lindsay; suppl. app. cur. O. Skutsch, Oxford 1958 (Oxford Classical Texts)

Kommentar: A.J. Brothers, Terence. The Self-Tormentor, Warminster 1988

Aristoteles, Nikomachische Ethik

PD Dr. Michael Weißenberger

Do 11-13 (2stündig), Raum siehe Aushang

Beginn: 16.04.1998

Unter den drei im corpus Aristotelicum überlieferten Schriften zur Ethik ist die ‘Nikomachische Ethik’ (benannt nach dem Sohn des Aristoteles) die einzige, deren Authentizität niemals bezweifelt wurde. In 10 Büchern entwirft Aristoteles ein von sokratisch-platonischen Vorstellungen zwar ausgehendes, aber sich weit von diesen entfernendes Konzept der Prinzipien menschlicher Lebensgestaltung. Grundlage der Erörterung ist eine eingangs entwickelte Definition desjenigen Zieles, um dessentwillen alle menschlichen Anstrengungen unternommen werden, der eudaimonia.

Kerngedanken der aristotelischen Ethik, wie die Unterscheidung zwischen Tugenden des Wissens/Verstandes und des Charakters oder die Vorstellung von der richtigen Mitte zwischen Extremen sollen im Seminar durch Lektüre und Interpretation zentraler Partien verstanden und diskutiert werden. Neben dem philosophischen Inhalt soll auch die literarische Form, d.h. die Eigenart der Stoffdarbietung in den sog. esoterischen Schriften des Aristoteles (im Vergleich etwa zum platonischen Dialog oder zur hellenistischen Lehrschrift) Gegenstand der Seminararbeit sein.

Text: Bywater, OCT, 1896 (Nachdrucke)

Einführungsproseminar

In diesem für Studienanfängerinnen und -anfängern obligatorischen Einführungsproseminar soll mit den zentralen Forschungsgegenständen und -zielen der Klassischen Philologie sowie der Geschichte des Faches vertraut gemacht werden. Außerdem werden die wichtigsten wissenschaftlichen Arbeitsmittel und Methoden vorgestellt; gleichzeitig soll der Umgang mit ihnen geübt werden: hierzu gehört u.a. das Bibliographieren, Kenntnis der Grundfakten der Textüberlieferung, Umgang mit textkritischen Ausgaben, Einführung in die lexikologischen, sprach- und literaturwissenschaftlichen Grundbegriffe und -methoden sowie die Textanalyse.

Dieses Seminar wird nicht im SS 98, sondern erst wieder im WS 98/99 angeboten.

Hauptseminare

Ovid, Metamorphosen 10,1 – 11,84: Orpheus und seine Lieder

Prof. Dr. Jochem Küppers

Do 14-16 Uhr, Geb. 23.21 R. 01.56

Beginn: 16.04.1998

Folgende Themen stehen im Vordergrund des Interesses, wobei jeweils intensive Textinterpretation die Ausgangsbasis bildet:

Orpheus in der mythologischen Tradition und im Ovidischen Kontext;
Die Rahmenhandlung innerhalb der Ovidischen Orpheusdarstellung (Orpheus-Eurydike-Geschehen) im Vergleich mit der Darstellung bei Verg. georg. 4,453-527;
Funktion der Lieder des Orpheus innerhalb der Ovidischen Gesamtdarstellung (hierzu intensive Interpretation der einzelnen Metamorphosen, die den Inhalt der Lieder ausmachen und zu denen so berühmte Geschichten wie die von Pygmalion, von den Propoetiden, von Myrrha, von Apollo und Hyacinthus, von Venus und Adonis u.a. gehören).

Durch die Behandlung aller Themen soll ein Einblick in die Besonderheiten Ovidischen Dichtens innerhalb der Metamorphosen sowie in Ovids Auffassung von Dichtung und Kunst vermittelt werden.

Literatur:

Text: Ovidius, Metamorphoses, ed. W.S. Anderson, Stuttgart 51991 (Teubner).

Die Grundlage für die Einzelinterpretation bilden die Metamorphosen-Kommentare von F. Bömer (Komm. zu B. X-XI, Heidelberg 1980), M. Haupt – O. Kern, Hildesheim 31966, und W.S. Anderson, Oklahoma 1972.

An Spezialbehandlungen der Ovidischen Orpheusdarstellung seien hier nur genannt:

E. Norden, Orpheus und Eurydike, Sitz.-Ber. Preuß. Ak. d. Wiss., phil.-hist. Kl. 1934, 626ff. (E. Norden, Kl. Schriften, Berlin 1966, 468ff.).
C.M. Bowra, Orpheus and Eurydice, CQ 2, 1952, 113ff.
Ch. Segal, Ovid´s Orpheus and Augustean Ideology, TAPA 103, 1972, 473ff.
A. Primmer, Das Lied des Orpheus in Ovids Met., Sprachkunst. Beiträge zur Lit.-wiss. 10, 1979, 123ff.

Zu einer allgemeinen Einführung in Ovid vgl.:

S. Döpp, Werke Ovids. Eine Einführung, München 1992 (dtv Wissenschaft 4587).
N. Holzberg, Ovid. Dichter und Werk, München 1997.

Homer, Odyssee

PD Dr. Michael Weißenberger

Mi 16–18 Uhr, Raum: siehe Aushang

Beginn: 15.4.1998

Im Vergleich zu der nach heutiger Überzeugung wohl einige Jahrzehnte älteren Ilias ist die Odyssee ein aus heterogenem Material zusammengesetztes poetisches Gebilde: Der Dichter verbindet mehrere Schauplätze (Ithaka, die Insel der Kalypso, die Insel der Phäaken, Pylos, Sparta) und mehrere Erzählstränge um jeweils eine Hauptperson (Telemachos, Odysseus, Penelope). Inhaltlich verient er Motive unterschiedlicher Provenienz, nämlich Seefahrergeschichten, Heimkehrer-Novelle und Trojasage.

Die Analyse der Komposition des Epos wird im Mittelpunkt der Seminararbeit stehen. Dazu werden bevorzugt diejenigen Partien, die wie Scharniere die unterschiedlichen Blöcke zusammenschließen, detailliert gelesen und interpretiert werden. Eine Auseinandersetzung mit wesentlichen Aspekten der Geschichte der Odyssee-Forschung, insbesondere der mittlerweile ad acta gelegten Kontroverse zwischen Unitarismus und Analyse, wird sich in diesem Zusammenhang von selbst ergeben. Es soll jedoch auch auf neuere Forschungsansätze, insbesondere die Anwendung von Kategorien der modernen Erzählforschung auf die Odyssee, eingegangen werden.

Literatur: Alle drei im Handel erhältlichen modernen Odyssee-Ausgaben können benutzt werden (Allen, OCT; von der Muehll, BT; van Thiel, Olms); als vorbereitende Lektüre empfehle ich die Einführung von J. Latacz (1985) und die Odyssee-Monographie (Epos zwischen Märchen und Roman, 1988) von U. Hölscher.

Kolloquium

Examenskolloquium Latein/Griechisch B 1-5

Prof. Dr. Jochem Küppers, PD Dr. Michael Weißenberger

Do. 16-18 Uhr, Geb. 23.02 Raum U1.23

Beginn: 16.4.1998

Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewünschte examensrelevante Autoren und Themen sollen in einem wissenschaftlichen Disput insgesamt ausführlich behandelt werden, um so auf die Situation der mündlichen Examensprüfungen vorzubereiten.

Technik des Übersetzens

Prof. Dr. Jochem Küppers

Do. 9 –11 Uhr, Geb. 23.02 Raum U1.22

Beginn: 16.4.1998

Anhand ausgewählter Texte aus zentralen lateinischen Autoren soll in die wichtigsten Übersetzungstechniken eingeführt werden, soll der Umgang mit den stilistischen Spezifika, die bei den einzelnen Autoren unterschiedlich ausgeprägt und gewichtet sein können, eingeübt werden und soll vor allem mit den Besonderheiten poetischer Texte und deren Konsequenzen für eine adäquate Übersetzung vertraut gemacht werden.

Texte werden rechtzeitig bekanntgegeben und in Photokopie zur Verfügung gestellt.

Fachdidaktische Übung

Didaktische und methodische Fragen des lateinischen Sprachunterrichts

Dr. F. Vomhof

Mi. 18.00 s.t. – 19.30 Uhr, Geb. 23.21 Raum 02.21

Beginn: 15.4.1998

Im Zentrum der Übung steht die Darstellung der Ziele und Inhalte des Sprachunterrichts sowie die Vorstellung und Erörterung der zu deren Vermittlung geeigneten Methoden.

Das Schwergewicht liegt bei den heutigen Vorstellungen eines zugleich sach- wie schülergemäßen lateinischen Sprachunterrichts. Dabei werden moderne lateinische Lehrbücher herangezogen und deren Intention verdeutlicht.

Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit didaktischen und methodischen Fragestellungen erwartet.

Die Übung wird mit einer Klausur abgeschlossen.

Sprachübungen

Griechische Sprachübungen

Übungen zur griechischen Sprache
Übungen zur griechischen Grammatik
Griechische Stilübungen, Unterstufe
Griechische Stilübungen, Oberstufe

PD Dr. Michael Weißenberger / Dr. Sylvia Usener

Für diese Lehrveranstaltungen findet eine Vorbesprechung statt am Dienstag, dem 13.4.1998, 13.00 Uhr in Raum 23.21.04.22.

Lateinische Grammatikübungen

Martina Prinzen

Do  9–11 Uhr, Raum: siehe Aushang

Beginn: 16.4.1998 (Aufnahmeklausur)

Bedingungen des Scheinerwerbs:

Regelmäßige Teilnahme und Bestehen der Abschlußklausur (Formenbildung, dt.-lat. Einzelsätze). Die Zwischenklausur dient lediglich der Standortbestimmung der Studierenden und entscheidet nicht über einen erfolgreichen Abschluß der Veranstaltung.

Voraussetzung: Latinum

Pflichtveranstaltung für diejenigen (Studienanfänger), welche die Aufnahmeklausur zur Unterstufe der Stilübungen (UI) nicht bestehen.
Termin der Aufnahmeklausur: 16. April 1998.
Die Nachklausur für diejenigen, die im WS 1997/98 an der Grammatik-Übung teilgenommen haben, wird mit der Aufnahmeklausur identisch sein.

Themenkomplexe:

I. Formenlehre (Deklinationen und Konjugationen)
II. Modi in Hauptsätzen
III. Konditionalsätze
IV. Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen
V. Cum-Sätze

Empfohlene Lehrmittel:

Throm, H.: Lateinische Grammatik, Berlin.
und/oder
Rubenbauer, H. - Hofmann, J. B. - Heine, R.: Lateinische Grammatik, Bamberg/München.
und
Grund- und Aufbauwortschatz Latein, bearb. von E. Habenstein / E. Hermes / H. Zimmermann, neubearb. v. E. Hermes, Stuttgart 1994 (Klett).

Lateinische Stilübungen UI

Martina Prinzen

Fr. 11 - 13 Uhr, Raum siehe Aushang

Beginn: 17.4.1998

Bedingungen des Scheinerwerbs: Regelmäßige Teilnahme und Bestehen der dt.-lat. Abschlußklausur (zusammenhängender Text aus Cäsars Bellum Gallicum). Die Zwischenklausur dient lediglich der Standortbestimmung der Studierenden und entscheidet nicht über einen erfolgreichen Abschluß der Veranstaltung.

Voraussetzung: Erfolgreiche Teilnahme an den lateinischen Grammatikübungen.

Themenkomplexe:

Kasuslehre - dt. Einzelsätze werden ins Lateinische übertragen.
Vereinfachte zusammenhängende Texte aus Cäsars Bellum Gallicum; in Verbindung damit Erarbeitung / Behandlung von Temporal-, Final-, Konsekutivsätzen, Vertiefung von Partizipial- und Infinitivkonstruktionen.

Empfohlene Lehrmittel:

Throm, H.: Lateinische Grammatik, Berlin.
Rubenbauer, H. - Hofmann, J. B. - Heine, R.: Lateinische Grammatik, Bamberg/ München.
Grund- und Aufbauwortschatz Latein, bearb. v. E. Habenstein / E. Hermes / H. Zimmermann, neubearb. v. E. Hermes, Stuttgart 1994 (Klett).

Lateinische Stilübungen UII

Dr. Herbert Prinzen

Fr. 15.00-17.15 Uhr, Zusatztermine nach Absprache, Treffpunkt vor dem Sekretariat (Geb. 23.21 R. 424)

Beginn: 17.4.1998

Voraussetzung: Erfolgreiche Teilnahme an den lateinischen Stilübungen, Unterstufe I.

Bedingungen des Scheinerwerbs: Regelmäßige Teilnahme und Bestehen der dt.-lat. Abschlußklausur (Text aus dem Corpus Caesarianum). Die Zwischenklausur dient lediglich der Standortbestimmung der Studierenden und entscheidet nicht über einen erfolgreichen Abschluß der Veranstaltung.

Themenkomplexe:

Pronomina - Präpositionen
Infinitiv – Partizip – Gerundium / Gerundivum – Supinum
Consecutio temporum – coniunctivus obliquus – absolutes / gebundenes Tempus in Nebensätzen
Abh. Fragesätze – Finalsätze – Konsekutivsätze – Temporalsätze – Kausalsätze – Konzessivsätze
Übungstexte aus den Werken der Autoren: Caesar, Nepos, Cicero

Empfohlene Lehrmittel:

Throm, H.: Lateinische Grammatik, Berlin.
Rubenbauer, H. - Hofmann, J.B. - Heine, R.: Lateinische Grammatik, Bamberg/München.
rund- und Aufbauwortschatz Latein, Stuttgart 1994 (Klett).

Lateinische Stilübungen, Oberstufe

Dr. Wolfgang Brinckmann

Mo. 16 s.t. – 18 Uhr und Mi. 16 s.t – 18.15 Uhr (14-tägig), Geb. 23.32 Raum 04.22

Beginn: siehe Aushang

Lateinische Texte von Cäsar und Sallust, Cicero, Seneca und Laktanz, Martial und Horaz, vom Kursleiter „so wörtlich wie möglich und so frei wie nötig" ins Deutsche übersetzt, werden von den Kursteilnehmer(inne)n wieder zurückübersetzt.

Die Übersetzungen werden nach den gängigen Hinsichten besprochen:

lexikalisch-semantisch
grammatisch-syntaktisch
stilistisch-rhetorisch
pragmatisch-gedanklich

Nach der Rückübersetzung wird der Originaltext analysiert (Hinsichten s.o.). Die römische Fassung wird mit der „germanischen" verglichen.

Hermann Menges „Synonymik" und sein „Repetitorium der lateinischen Syntax und Stilistik" werden pausenlos und unentwegt konsultiert.

Gelegentliche Tests (lateinisch-deutsche und deutsch-lateinische Formen, deutsche Einzelsätze) lockern das Ganze auf, runden es ab und geben gegebenenfalls zu denken.

Lateinisch-deutsche Übersetzungsübungen

PD Dr. Michael Weißenberger

Mi. 14 – 16 Uhr, Geb. 23.21 R. 00.85

Beginn: 15.4.1998

Durch die Arbeit an Texten mehrerer Autoren verschiedener literarischer Gattungen und verschiedener Epochen soll die allgemeine Fähigkeit der Teilnehmer zur Übersetzung lateinischer Texte gefördert werden.

Dies geschieht sowohl in den Sitzungen durch das gemeinsame Übersetzen nicht präparierter Texte als auch dadurch, daß die Teilnehmer in häuslicher Arbeit schriftliche Übersetzungen anfertigen, die korrigiert und besprochen werden. Gegenstand der Übung wird auch Unterscheidung und Anwendungsbereich verschiedener Übersetzungstypen (‘Wörtlichkeit’ – ‘Freiheit’ / Ausgangs- bzw. Zielsprachenorientierung) sein.

Alle Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.

In den lat.-dt. Übersetzungsübungen wird eine Zwischen- und eine Abschlußklausur geschrieben. Das Bestehen letzterer ist – neben regelmäßiger Teilnahme und Beteiligung – Voraussetzung für den Scheinerwerb.

Lateinisch-deutscher Klausurenkurs

Prof. Dr. Jochem Küppers

Di. 11 – 13 Uhr, Geb. 23.21 R. 00.82

Beginn: 14.4.1998

Dieser Klausurenkurs ist für Examenskandidaten und –kandidatinnen gedacht.

Lateinische und griechische Metrik

Prof. Dr. Jochem Küppers / Martina Prinzen

Fr. 9 – 11 Uhr, Raum: siehe Aushang

Lektürekurse

Minucius Felix, Octavius

Dr. Meike Keul-Deutscher

Di. 16–18 Uhr, Geb. 23.21 R. 02.26

Beginn: 14.4.1998

Der Dialog ‘Octavius’ des Minucius Felix, der wahrscheinlich um die Wende des 2. zum 3. Jh.n.Chr. verfaßt worden ist, stellt gemeinsam mit den Schriften desTertullian (ca. 150-230 n.Chr.) und des Cyprian (1. Hälfte des 3. Jh.n.Chr.) den Beginn des lateinischen christlichen Schriftgutes dar. All diese Schriften entstehen in einem Umfeld, das sich aggressiv gegen das Christentum wendet, und sind daher geprägt von apologetischen Tendenzen, d.h. zum einen dem Verteidigen und Propagieren des wahren christlichen Glaubens, zum anderen dem Stärken der eigenen Position.

Im ‘Octavius’ vollzieht sich dies anhand eines Dialogs zwischen dem Heiden Caecilius, der das Christentum in typisch römischer Manier aus politischen und moralischen Gründen ablehnt, und dem Christen Octavius, der nicht nur die Unhaltbarkeit der Anschuldigungen nachweist und die römische Götterwelt durch den Bezug auf verschiedenste Mythen der Lächerlichkeit preisgibt, sondern unter betontem und namentlichem Rückgriff auf die Lehren griechischer und römischer Philosophen die Übereinstimmungen großer Teile des christlichen Lehrgebäudes mit den verbreiteten und allgemein anerkannten Meinungen heidnischer Autoritäten vorführt.

Minucius Felix verfolgt demnach mit seinem Dialog, der mit der Bekehrung des Caecilius endet, das Ziel, durch die Verquickung des heidnischen Bildungsgutes mit den christlichen Lehren den gebildeten Heiden den Zugang zum christlichen Glauben zu eröffnen. Form und Sprache des Dialogs orientieren sich demgemäß ebenfalls an klassischen Vorbildern, vor allem an Cicero.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden gebeten, für die erste Sitzung die Kapitel 1 – 4 vorzubereiten.

Literatur:

Text: Minucius Felix, Octavius, ed. B. Kytzler, Stuttgart (Teubner) 1992.

Kommentare und Sekundärliteratur:

Minucius Felix, Octavius, hg. H. von Geisau (Kommentar), Münster (Aschendorff) 41956.
M. Minucii Felicis Octavius, con introd. e comm di M. Pellegrino, Turin 1947.
M. Minucii Felicis Octavius, iterum recognovit et commentario critico instruxit J.P. Waltzing, Leipzig 1926.
A. Baehrens, Minucius Felix, Octavius, Turin 1947.
C. Becker, Der ‘Octavius’ des Minucius Felix, München 1967 (SB München 1967,2).
E. Heck, M. Minucius Felix, in: HLL IV, 512-519.
W. Fausch, Die Einleitungskapitel zum "Octavius" des Minucius Felix. Ein Kommentar, Diss. Zürich 1966.
H. von Geisau, Art. ‘M. Minucius Felix’, in: RE Suppl. 11, 1968, 952-1002.
H. Hagendahl, Latin Fathers and the Classics, Göteborg 1958.

Unterweltbeschreibungen in der lateinischen Dichtung

Barbara Maerker

Mi. 9 – 11 Uhr, Geb. 23.21 R. U1.85

Beginn: 15.4.1998

Im Rahmen des Mythologie-Schwerpunktes sollen drei verschiedene Unterweltsbeschreibungen, nämlich

Vergil, Aeneis VI (in Auswahl)
Seneca, Hercules furens 646 – 829 (in Auswahl)
Silius Italicus, Punica XIII, 381 – 895 (in Auswahl)

gelesen und im Hinblick auf inhaltliche, stilistische, gattungs- und epochenspezifische Unterschiede untersucht werden.

Da die Vorstellungen vom Jenseits seit jeher die Menschheit faszinieren und immer wieder in Literatur (z.B. Dantes Inferno) und Film (z.B. Herkules) verarbeitet worden sind, dürfte der Kurs auch aus quellen- und motivgeschichtlicher Sicht – und nicht nur für Freunde des Grauens – interessant sein.

Die Texte werden zu Seminarbeginn, am 15.4.1998, in Kopie zur Verfügung gestellt werden.

"Facilis descensus Averno"!

(Verg. Aen. 6,126)

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