PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT

Die Fakultät für Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften

24.06.2015

Sven Ender (Duisburg-Essen): "Eine Wissenschaftstheorie der Linguistik...."

Im Rahmen unseres Philosophischen Kolloquiums laden wir herzlich ein zum Vortrag von

Sven Enders (Universität Duisburg-Essen)

Eine Wissenschaftstheorie der Linguistik: Zwischen Sprachsystem und Naturalisierung

These: Mit den bisherigen Wissenschaftstheorien der Linguistik können viele Bereiche der gegenwärtigen linguistischen Forschung nicht untersucht werden – Methodische Probleme der linguistischen Forschung bzgl. des Sprachgebrauchs werden nicht thematisiert.
Zur Begründung dieser These wird zunächst (1. Abschnitt) die Abhängigkeit der wissenschaftstheoretischen Überlegungen in den 1970er Jahren von dem strukturalistischen Sprachverständnis, wie es durch den unter Saussures Namen erschienen Cours begründet wurde, aufgezeigt.
Dabei bietet nicht jede Theorie über den Sprachgebrauch einen adäquaten methodischen Zugang zu diesen Phänomenen. Deswegen sollen (2. Abschnitt) die Argumente rekonstruiert werden, die gegen Vertreter der Normalen Sprache vorgebracht wurden. Aussagen über den Sprachgebrauch können nicht durch den alleinigen Bezug auf das Bewusstsein eines kompetenten Sprechers begründet werden, insofern ist der Kritik zuzustimmen, aber der Konsequenz, die Pragmatik als Untersuchungsgegenstand auszuschließen, nicht.
Auch die neuere wissenschaftstheoretische Forschung (3. Abschnitt), die laut eigenen Aussagen eine naturalistische Wende vollzieht, kann diese Defizite nicht beheben, da auch sie im Wesentlichen der strukturalistischen Sprachauffassung verhaftet bleibt. Zudem wird die Antwort auf die Frage, inwiefern die Sprachwissenschaft eine empirische Wissenschaft sei, die eigentlich am Ende einer wissenschaftstheoretischen Untersuchung stehen sollte, vorweggenommen, indem sie die Linguistik wie auch die Wissenschaftstheorie mit empirischen Forschungsmethoden (beispielsweise: kognitionswissenschaftlichen) betreiben will.

Angaben zur Person
Sven Ender hat Philosophie und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen von 2005 bis 2012 studiert und mit dem Magister Artium abgeschlossen. Seit 2013 promoviert er bei Prof. Dr. Hartmann (UDE) zu Legitimationsfragen des Staats- und Völkerrechts.

Studierende und weitere Interessenten sind herzlich willkommen

 

Beginn: 18:30 Uhr Ende: 20:00 Uhr
Veranstalter: Institut für Philosophie
Ort: 23.21.02.22




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