INSTITUT FÜR SPORTWISSENSCHAFT

Forschungsbericht '95-'96

Auszug aus dem Forschungsbericht
der Philosophischen Fakultät
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf



A) Forschungsschwerpunkte und Forschungsprojekte
B) Wissenschaftliche Kongresse und Kolloquien
C) Herausgeber- und Redaktionstätigkeit
D) Wissenschaftliche Veröffentlichungen

A) Forschungsschwerpunkte und Forschungsprojekte

  • Geschichte des Sports (Univ.-Prof Dr. H.-E. Rösch, Dr. A. Ader)

    Schwerpunktmäßig wird die Entwicklung von Bewegungskultur und Sport in Düsseldorf erforscht. Eine solche Geschichte war bisher ein Desiderat. Die exemplarisch erarbeitete Düsseldorfer Stadtgeschichte wird vom 15. Oktober - 14. November 1996 in der Stadt-Sparkasse Düsseldorf mit 65 Schautafeln und über 100 Exponaten ausgestellt. Diese Ausstellung unter dem Namen "Sport in Düsseldorf - Gestern und Heute - " beschäftigt sich mit den verschiedenen Epochen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die einzelnen Sportarten wie Turnen, Leichtathletik, Fußball, Schwimmen, Eishockey, Golf usw. werden vorgestellt, desgleichen der Stadtsportbund, der Schulsport, der Hochschulsport, Freizeitsport, Behindertensport und das Institut für Sportwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität. Die repräsentative Ausstellung ist ein Beweis für die Zusammenarbeit von Universität und Stadt im Interesse der Bevölkerung und der Kultur zum 50jährigen Bestehen der Landeshauptstadt. Eine Dokumentation der Ausstellung ist in Buchform geplant (19, 20, 21).

    Ein besonderer Aspekt gilt der Frauenforschung in der Sportgeschichte. In einer ausführlichen Zusammenstellung wird Emanzipatzion und Frauensport in England um 1900 vorwiegend anhand der Zeitschriften 'Punch' und 'Cycling' dargestellt (18).

    Weitere Studien widmen sich dem Naturbegriff Rousseaus in der deutschen Leibeserziehung (1). Ebenso wird das Schwimmen im Alltag unserer Voreltern in seiner geschichtlichen Entwickung dargestellt (2).

  • Sportethik (Univ.-Prof. Dr. H.-E. Rösch)
  • Grundsätzliche Fragen des Sports beschäftigen sich auch mit ethischen Problemen. In den "Entwürfen zu einer Ethik im Sport" wird der Versuch einer Bestimmung von "Sportethik" bzw. des "Sportethos" auf der Grundlage einer Human-, Sozial- und Umweltethik unternommen. Das Ergebnis zeichnet sich ab in den Prinzipien der Mäßigung und Verantwortung. Ein besonderer Schwerpunkt befaßt sich mit der Fairneß (22).

  • Sportgeographie und Sporttouristik (Univ.-Prof. Dr. H.-E. Rösch)

  • Neben einer allgemeinen Darstellung von Freizeitsport und Radtourismus werden das Radwandern im Raum von Düsseldorf und das Radwandernetz einer neueren Beschreibung mit Tourenvorschlägen unterzogen und auf den aktuellen Stand gebracht (4, 23). Weitere Arbeiten auf dem Gebiet der Radtouristik gelten der Mitarbeit am "Großen Radwanderführer Deutschland" und der Erstellung von Kartenmaterial in der Zusammenarbeit mit dem Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz und geographischen Verlagen (24).

  • Evaluation von Studiengängen in der Sportwissenschaft (Dr. Th. Stemper, Dr. P. Wastl)

  • Fitness- und Gesundheitssport spielen auch in der Sportwissenschaft eine zunehmend größere Rolle. In einer Studie wurde deshalb überprüft, ob dies auch in der Ausbildung sportwissenschaftlicher Lehramts-Studiengänge an deutschen Hochschulen der Fall ist (27). In diesem Zusammenhang wurde am Institut für Sportwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität ein Studienschwerpunkt "Fitness" erarbeitet und umgesetzt, welcher in der Sportlehrerausbildung für Lehrer an Schulen bisher Modellcharakter hat (28).

  • Neue Konzepte zum Sportlernen (Dr. O. Dombrowski)

    Ein Projekt befaßt sich mit dem Sportlernen im Erwachsenenalter. Ausgehend von der Erkenntnis, daß sich die Komplexität des Tennisspielens reduzieren läßt auf die Invariante "Zuordnung der Schlägerfläche zum Ballflug" wurde ein Lehr und Lernsystem entwickelt, das erwachsenen Anfängern das problemlose Erlernen des Tennisspiels ermöglicht.

    Weiterhin wird eine Analyse des Fehlerbegriffs aus unterschiedlichen Blickwinkeln vorgenommen, die als Ausgangsbasis dient, Fehler und Störungen im Prozeß des motorischen Lernens als positive Informationsquellen zu erkennen und zu nutzen (10).

    Ein besonderer Aspekt gilt dem Konzept der allgemeinen "Koordinativen Fähigkeiten" im Kindesalter. Es stellt sich immmer mehr heraus, daß speziell bei Kindern im Grundschulalter die Verbesserung der Bewegungskoordination vor ein Konditionstraining zu stellen ist (11).

  • Innovative Konzepte im Fitness- und Breitensport (Dr. Th. Stemper, Dr. P. Wastl)

    Mit Standortbestimmungen zur Fitness aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht befassen sich ausführliche Zusammenstellungen, die die Bedeutung von Fitness in der heutigen Zeit besonders herausstellen. Auf der Basis trainingswissenschaftlicher Gesichtspunkte wird in einer umfangreichen Darstellung das gerätegestützte Krafttraining für Fitnesssportler näher behandelt (29). Ergänzend hierzu wird das Auftreten von Fehlbelastungen (Bluthochdruck, Muskelkater) beim Krafttraining untersucht (26, 31).

  • Studien zu Inhalt und Methodik des Fitness- und Gesundheitstrainings (Dr. Th. Stemper, Dr. P. Wastl)

  • Aufgrund der immer größer werdenden Bedeutung des Fitness-Trainings in Deutschland wurde eine ausführliche Trainingslehre zum gesundheitsorientierten Muskeltraining an Fitnessgeräten erarbeitet, in der auf der Grundlage funktionell-anatomischer Betrachtungsweisen Trainingsübungen an Trainingsgeräten beschrieben und analysiert werden (29).

    Weiterhin befaßt sich eine detaillierte Zusammenstellung mit der Bedeutung des Laufens als gesundheitsorientierte Bewegungsform (17).

  • Sporttherapie (Prof. Dr. S. Yaldai, Dr. Th. Stemper)

    Ein neues Projekt setzt sich mit der "erweiterten ambulanten Physiotherapie" als inzwischen anerkannte sporttherapeutische Behandlungsmaßnahme auseinander (30).

    Ein besonderer Aspekt gilt den Untersuchungen in einer Rehablitationsklinik (Bad Gandersheim) bezüglich Befindlichkeitsveränderungen von sportlichen und nichtsportlichen Patienten runden dieses Forschungsgebiet exemplarisch ab (34).

  • Sportmedizin und Fitnesstraining (Univ. Prof. Dr. med. F. Beuker)

  • Neben der speziellen Bedeutung der Sportmedizin als Fach in der Mediziner-Ausbildung (5) werden allgemeine sportmedizinische Aspekte zum Fitnesstraining diskutiert (6).

  • Sporternährung und Substitution (Univ. Prof. Dr. med. F. Beuker)

  • Neben der physiologischen Wirkung von aktuellen Substitiva, wie u.a. Carnitin, Kreatin, Gelatine und Proteinkonzentrate (8, 9, 14, 32) werden leistungscharakterisierende Parameter am belasteten Organismus untersucht (15, 25, 33).


B) Wissenschaftliche Kongresse und Kolloquien

  • "Cardio-Fitness". Workshop im Rahmen der Tagung "Physio-Fitness: Trainig mit Älteren" bei der FIBO' 95 (Weltmesse für Fitness und Freizeit) am 08.04.1995 in Essen.
    Leitung: Dr. Th. Stemper.
  • "REPREX" - Fachkongreß zur Rehabilitation und Prävention im Sport vom 07.-08.10.1995 in Nürnberg.
    Wissenschaftliche Leitung: Dr. Th. Stemper und H. Hoffmann.

  • "REPREX" - Fachkongreß zur Rehabilitation und Prävention im Sport vom 04.-06.10.1996 in Nürnberg.
    Wissenschaftliche Leitung: Dr. Th. Stemper und H. Hoffmann.


C) Herausgeber- und Redaktionstätigkeit

  • Düsseldorfer Sportwissenschaftliche Studien. Düsseldorf. Hrsg. Univ.-Prof Dr. H.-E. Rösch und Prof. Dr. S. Yaldai

  • Mainzer Studien zur Sportwissenschaft. Niedernhausen. Mithrsg. Univ.-Prof. Dr. H.-E. Rösch

  • Christliche Perspektiven im Sport. Mainz. Mithrsg. Univ. Prof. Dr. H.-E. Rösch


D) Wissenschaftliche Veröffentlichungen

  1. ADER, Armin: Rousseaus Naturbegriff in der deutschen Leibeserziehung. In: Sportonomics 1 (1995), 27-34.
  2. ADER, Armin: Schwimmenlernen im Alltag unserer Voreltern. In: Sportunterricht 45 (1996), 429-432.
  3. ADER, Armin: Schulsport - Sparen durch Abschaffen. In: Sportunterricht 45 (1996), 433. 
  4. ARENS, Klaus: Freizeitsport und Radtourismus. In: Düsseldorfer Sportwissenschaftliche Studien. Hrsg. Heinz-Egon Rösch, Sarkhadun Yaldai. Düsseldorf 1995, Heft 9. zurück
  5. BEUKER, Friedhelm: Sportmedizin - Warum wird daraus kein Fach? Editorial TW Sport + Medizin 7 (1995) Heft 1, 3.
  6. BEUKER, Friedhelm: Fitness - Phrase oder Programm? In: Editorial TW Sport + Medizin 7(1995) Heft 2, 89-93.
  7. BEUKER, Friedhelm: Substitution mit Vitamin B1-Präperaten bei sportlicher Belastung. In: Vitaminspur 11 (1996) 137-141.
  8. BEUKER, Friedhelm: Annette Knop; Thomas Prochotta: The effects of coffein-containing drinks under sports-training. In: Int. J. of Sports Med. 17 (1996) 45, Suppl. 1.
  9. BEUKER, Friedhelm: T. Eck; J. Rosenfeld: Biochemical and clinical examinations on the effects of regular applications of gelatine on degenerative damages of the motoric system. In: Int. J. of Sports Med. 17 (1996) 68, Suppl. 1.
  10. DOMBROWSKI, Oda: Die Fehlerkorrektur - ein häufig unterschätztes Problem. In: Leichtathletiktraining. Zeitschrift für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer 7 (1995), Heft 7, 13-15.
  11. DOMBROWSKI, Oda: Die koordinativen Fähigkeiten haben Vorrang. In: Leichtathletiktraining. Zeitschrift für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer 7 (1996), Heft 5, 30-33.
  12. KLINGE, Antje: Hip Hop als Beispiel für eine jugendkulturelle Erscheinungsform und seine didaktische Relevanz für die Tanzerziehung. In: Körpererziehung (1995), Heft 11, 395-397.
  13. KLINGE, Antje: Gewalt - in Szene(n) gesetzt. Zur Thematisierung von Gewalt in der Sportlehrerausbildung. In: Sportpädagogik 20 (1996), Heft 4, 58-63.
  14. KREKELER, Ulrike: Zur Biokinetik des Magnesiums unter sportlicher Belastung. Med. Diss. Düsseldorf 1996. (Referent: F. Beuker)
  15. LÜNSCH, Heinz: Untersuchung zur Aussagefähigkeit somatischer Kriterien / exogener Faktoren für Anabolikaabusus. Phil. Diss. Düsseldorf 1995. (Referent: F. Beuker)
  16. PREUSS, Annette: Sport und soziale Umwelt in den Short Stories von Alan Silitoe. In: Düsseldorfer Sportwissenschaftliche Studien. Hrsg. Heinz-Egon Rösch, Sarkhadun Yaldai. Düsseldorf 1995, Heft 8, 62-104.
  17. PETERS, Christiane; Theo STEMPER: Laufen. Ausrüstung, Technik, Praxis. Niedernhausen 1996.
  18. PHILIPPI, Nicole: Emanzipation und Frauensport in England um 1900, dargestellt in den Zeitschriften 'Punch' und 'Cycling'. Phil. Diss. Düsseldorf 1996. (Referent: H.-E. Rösch
  19. RÖSCH, Heinz-Egon: Sport um der Menschen willen, 75 Jahre DJK-Sportverband "Deutsche Jugendkraft" 1920-1995, Aachen 1995.
  20. RÖSCH, Heinz-Egon: Sport in Düsseldorf - Gestern und Heute. In: Wanders, Karl-Heinz; Heinz-Egon Rösch; Walter Kapp; Ulrich Wolter (Red.): 50 Jahre Stadtsportbund Düsseldorf. Düsseldorf 1996, 63-76.
  21. RÖSCH, Heinz-Egon: Sport an der Universität. In: Wanders, Karl-Heinz; Heinz-Egon Rösch; Walter Kapp; Ulrich Wolter (Red.): 50 Jahre Stadtsportbund Düsseldorf. Düsseldorf 1996, 121-129.
  22. RÖSCH, Heinz-Egon: Entwürfe zu einer Ethik im Sport. In: Düsseldorfer Sportwissenschaftliche Studien. Heft 10. Hrsg. Heinz-Egon Rösch, Sarkhadun Yaldai. Düsseldorf 1996.
  23. RÖSCH, Heinz-Egon; Inge HAAMANN: Radwanderbuch Düsseldoef - Neuss. 3. aktualisierte Auflage. Düsseldorf 1996.
  24. RÖSCH, Heinz-Egon: Saarland und Hunsrück. Reinhessen und Pfalz. Odenwald. In: Großer Radwanderführer Deutschland. Vom Bodensee bis zur Ostsee. Ostfildern 1996, 145-195.
  25. SCHÄFER, Cornelia: Die Kinetik von lipid- und wasserlöslichen Thiaminderivaten unter Krafttrainingsbelastung. Med. Diss. Düsseldorf 1996. (Referent: F. Beuker) zurück
  26. STEMPER, Theo: Führt gerätegestütztes Krafttraining zu hohem Blutdruck? In: Fitness Managment international 1 (1995), Heft 1, 38-40.
  27. STEMPER, Theo; Peter WASTL: Fitness-/Gesundheitssport in der Ausbildung sportwissenschaftlicher Studiengänge an deutschen Hochschulen. In: dvs-Informationen 1 (1995). Hrsg. Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft.
  28. STEMPER, Theo; Peter WASTL: Fitness-/Gesundheitssport in der Ausbildung sportwissenschaftlicher Studiengänge an deutschen Hochschulen. In: Sport in Schule, Verein und Betrieb, 11. Sportwissenschaftlicher Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) vom 22.-24.09.1993 in Potsdam. Hrsg. J. Rode/ H. Philipp. Sankt Augustin 1995, 151-152.
  29. STEMPER, Theo; Peter WASTL: Gerätegestütztes Krafttraining an Fitnessgeräten. Trainingslehre zum gesundheitsorientierten Muskeltraining an Fitnessgeräten mit Übungsbeschreibungen zur Kräftigung und Dehnung der Körpermuskulatur. Hamburg 1995.
  30. STEMPER, Theo: Was bedeutet eigentlich EAP? In: Fitness Managment international 2 (1996), Heft 3, 36-37.
  31. STEMPER, Theo: Wie entsteht eigentlich Muskelkater? In: Fitness Managment international 2 (1996), Heft 4, 38-40.

    STEMPER, Theo: s.a. PETERS/STEMPER (17)

  32. VEITH, Jörg: Der Magnesiumhaushalt bei Kraftsportlern. Med. Diss. Düsseldorf 1995. (Referent: F. Beuker)

    WASTL, Peter: s.a. STEMPER / WASTL (27, 28, 29)

  33. WEYER, Christian: Der Einsatz der Computertomographie und anderer anthropometrischer Verfahren bei der Beobachtung von körperbaulichen Veränderungen unter Krafttaining mit unterschiedlicher Nährstoffsubstitution. Med. Diss. Düsseldorf 1996. (Referent: F. Beuker)
  34. YALDAI, Sarkhadun; L. Trowitzsch: Befindlichkeitsveränderungen von sporttreibenden und nichtsporttreibenden Patienten nach einem vierwöchigen Heilverfahren in einer Rehabilitationsklinik. In: Die Rehabilitation 34 (1995) 1, 34-42.

    YALDAI, Sarkhadun: s.a. RÖSCH / YALDAI (4, 16, 22)