Wissenschaftsinformatik. Fundierung, Gegenstand und Methoden.

Wissenschaftsinformatik. Fundierung, Gegenstand und Methoden
Eine ausgearbeitete Theorie für eine Wissenschaft, die die Übermittlung wissenschaftlicher Informationen zu ihrem Gegenstand hat, gibt es bis heute nicht. Angesichts der Probleme der "Informationsflut" und des damit verbundenen "Informationsdefizits" des einzelnen Wissenschaftlers, hervorgerufen durch den Gegensatz zwischen der heute festzumachenden gewaltigen Zunahme der zur betreffenden Themenbearbeitung vorliegenden Informationen und der nach wie vor menschlich begrenzten Aufnahme- und Verarbeitungsfähigkeit des Wissenschaftlers, angesichts der Probleme, die durch die fortschreitende Isolierung von wissenschaftlichen Spezialgebieten dazu führen, daß der Wissenschaftler von relevanten Informationen aus anderen Gebieten gar keine Notiz mehr nehmen kann, angesichts dieser beispielhaft aus der großen Menge der im Forschungsalltag auftauchenden Schwierigkeiten herausgehobenen Probleme erscheint eine wissenschaftliche Durchdringung der dahinter liegenden Phänomene aber durchaus notwendig. Diese Wissenschaft, die wir "Wissenschaftsinformatik" nennen werden, muß die vorliegenden Probleme und Phänomene nach neu zu schaffenden Forschungsmethoden erfassen und beschreiben und, nachdem gewisse Regelmäßigkeiten erkannt worden sind, diese erklären, sie muß aber auch fähig sein, die wissenschaftliche Praxis zu verändern dergestalt, daß im angestrebten Idealzustand jeder Wissenschaftler genau diejenige Menge von Informationen erhält, die er zu seinem Forschungsvorhaben benötigt. Dieser Beitrag versteht seine Aufgabe darin, den Anspruch dieser neuen Wissenschaft zu umreißen, indem der Versuch seiner rationalen Druchdringung 1. der Einordnung dieser Disziplin in den Kontext bestehender Disziplinen, 2. des Gegenstandes und 3. der Methode unserer Disziplin unternommen wird.

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