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Informationskompetenz europäischer Volkswirtschaften.(

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Informationskompetenz europäischer Volkswirtschaften
Wolfgang G. Stock, Willi Bredemeier
Gerhard Knorz; Rainer Kuhlen (Hrsg.): Informationskompetenz - Basiskompetenz in der
Informationsgesellschaft. Proceedings des 7. Internationalen Symposiums
für Informationswissenschaft. - Konstanz: UVK Universitätsverlag Konstanz, 2000. -
(Schriften zur Informationswissenschaft; 38), 227-243
German /Deutsch

 

Informationskompetenz europäischer Volkswirtschaften
Es wird versucht, quantitative Werte zur Messung der Informationskompetenz von Volkswirtschaften zu entwickeln. Zudem sollen Korrelationen zwischen der Informationskompetenz und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit darüber Auskunft geben, wie Gesamtwirtschaft und Informationswirtschaft eines Landes zusammenhängen. - Operationalisierung. "Informationskompetenz" wird durch den Umsatz auf nationalen Business-to-Business-Märkten operationalisiert. Abgeleitete Größen sind Pro-Kopf-Import- und Exportvolumen, Informationsproduktion und -konsumtion (insgesamt und pro Kopf) sowie der Anteil der Informationswirtschaft am jeweiligen nationalen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Datenbasis. Im Rahmen der "Member States' Study" der Europäischen Kommission wurden für den gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR; Staaten der Europäischen Union sowie Norwegen und Island) für die Jahre 1994 und 1997 Umsatzzahlen der 17 Länder erhoben. Diese Zahlen wurden auf Plausibilität überprüft und unserer Fragestellung zugrundegelegt. Ergebnisse. Der Anteil der Informationswirtschaft am BIP ist derart gering (EWR: 0,070% im Jahr 1997), daß er nahezu ignoriert werden kann. Die Korrelation zwischen dem BIP pro Kopf und der Informationskonsumtion pro Kopf ist jedoch äußerst hoch (+0,715 im Jahr 1994 und +0,642 im Jahr 1997), ebenso die Korrelation zwischen BIP pro Kopf und Informationsimport pro Kopf (+0,588 im Jahr 1994 sowie +0,583 im Jahr 1997). Zwischen dem BIP pro Einwohner und Informationsexport besteht demgegenüber kein Zusammenhang. Interpretation. Eine Volkswirtschaft ist umso leistungsfähiger, je größer Informationskonsum und -import sind. Export und Leistungsfähigkeit hängen - ganz entgegen dem Trend auf anderen Gütermärkten - nicht zusammen. Zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes kommt es demnach vor allem darauf an, sowohl die im eigenen Land für das eigene Land bestimmten Informationen als auch im Ausland produzierte Informationen optimal zu nutzen. Hierin liegt eine Besonderheit der sog. "Neuen Ökonomie", die das Wirtschaften mit Informationen in Netzen thematisiert. Klar ist auch: Um die Informationskompetenz einer Volkswirtschaft zu erhöhen, muß man deren Mitglieder qualifizieren.

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Wolfgang G. Stock
Institut für Sprache und Information
Abt. Informationswissenschaft
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Dr. Willi Bredemeier
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