25. Mai 1863 Heinrich John Rickert in Danzig
geboren als Sohn des Redakteurs und Politikers Heinrich Rickert.
Privatunterricht in Danzig und Berlin.
Herbst 1877 bis Ostern 1884 Besuch des Berliner Gymnasiums zum Grauen
Kloster, Abgang in der Prima noch vor dem Abitur.
1884 bis 1885 zwei Semester an der Berliner Universität Vorlesungen
verschiedener Fächer; er hört u.a. Herman Grimm, Heinrich von
Treitschke, Emil DuBois-Reymond. Seine Absicht, Literarhistoriker zu werden,
gibt er nach der Poetik-Vorlesung Scherers auf. Die Vorlesungen bei dem
Philosophen Friedrich Paulsen begeistern ihn für Philosophie.
Frühjahr 1885 nach Straßburg, dort (mit Ausnahme zweier Semester
in Zürich und Bern) nach einigen Monaten Nachholung des Abiturs und
Studium der Philosophie (vor allem bei Wilhelm Windelband) als Hauptfach
und (als Nebenfächer) der Nationalökonomie (bei Georg Friedrich
Knapp und Lujo Brentano) und Physiologie (bei Friedrich Goltz).
12. Juni 1885 Musterung als 'dauernd untauglich' für den
Militärdienst.
Sommersemester 1886 in Zürich; den beurlaubten Richard Avenarius lernt
er privat kennen.
Sommer 1888 Promotion zum Dr. phil. bei Windelband mit der Diss. 'Zur Lehre
von der Definition'.
5. Aug. 1888 Heirat mit der in Berlin, Florenz und Rom ausgebildeten Bildhauerin
Sophie Keibel (der Ehe entstammen vier Söhne).
Herbst 1888 Rückkehr nach Berlin.
Dez. 1889 wegen gesundheitlicher Probleme Übersiedlung nach Freiburg
i. Br.
Juli 1891 Habilitation in Freiburg mit der Schrift 'Der Gegenstand der
Erkenntnis' (Gutachter: Alois Riehl), danach Privatdozent.
1. Nov. 1891 Beginn der Vorlesungstätigkeit.
16. Nov. 1894 a.o. Prof. für Philosophie in Freiburg.
1896 Ablehnung eines Rufs nach Rostock, weil:
13. Sept. 1896 o. Prof. in Freiburg.
Nach einer Blinddarmoperation leidet er lebenslang an Interkostalneuralgien
und Agoraphobie.
1906 Ritterkreuz I. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen.
25. Juni 1909 a.o. Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
4. Okt. 1910 Geheimer Hofrat.
30. Dez. 1915 Versetzung nach Heidelberg als o. Prof. (Nachfolge von Wilhelm
Windelband; in Freiburg wird E. Husserl sein Nachfolger), dort Kollege von
Hans Driesch, K. Jaspers und (ab 1918) Heinrich Maier.
3. Juni 1916 o. Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
18. Juli 1917 Korrespondierendes Mitglied der Königlich Bayerischen
Akademie der Wissenschaften.
Nov. 1917 Ablehnung eines Rufs der Universität Wien.
11. Februar 1918 Ritterkreuz des Ordens Bertholds I.
22. April 1924 Dr. jur. h.c. der Rechts- u. Staatswiss. Fakultät der
Universität Königsberg.
Juni 1928 Dr. h.c. der Kulturwissenschaften der TH Dresden.
Okt. 1931 Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom
1. April 1932 Emeritierung.
SS 1932 bis incl. WS 1933/34 Vertretung seines eigenen Lehrstuhls.
Mai 1933 Verleihung der Goethe-Medaille für Wissenschaft und Kunst durch
den Reichspräsidenten.
25. Mai 1933 Dr. h.c. der Theolog. Fakultät Heidelberg (zu seinem 70.
Geburtstag).
1. Nov. 1934 Korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der
Wissenschaften.
25. Juli 1936 in Heibelberg gestorben, bestattet in Danzig.
aus:
Heinrich Rickert, Philosophische Aufsätze, hrsg. von Rainer A.
Bast, UTB 2078, Tübingen 1999, S. 437f.
www.wissenschaftsberatung-bast.de
www.philosophische-praxis-duesseldorf.de
|