JOHANNES SLEIDANUS

(eigentlich Philippi oder Philippson)

geb. 1506 in Schleiden, gest. 31. Oktober 1556 in Straßburg

 

Geschichtsphilosoph und Historiker. Er studierte in Lüttich, Köln, Löwen, Paris und Orléans die Rechte, war Professor des Rechts in Straßburg und dann in königlich-französischen und kirchlichen Missionen diplomatisch tätig.

Hauptschriften: De statu religionis et rei publicae Carolo V. Caesare commentarii (Über den Zustand der Religion und des Staates unter dem Kaiser Karl V.), 1555 (ständig vermehrt und fortgesetzt), 1785-86 ed. Am Ende, deutsch 1771-73 von J. S. Semler in 4 Bdn., wichtiges Quellwerk zur Reformationsgeschichte; De quattuor monarchiis, 1556 (ein Lehrbuch der Weltgeschichte unter dem Gesichtspunkt der biblischen Lehre von den vier Weltreichen).

Ausgaben: Opuscula, Hannover 1608 (ed. Putschius); Briefwechsel, Straßburg 1881 (ed. Baumgarten).

Literatur: H. Baumgarten, Über Sleidans Leben und Briefwechsel, 1898; A. Hasenclever, Sleidanus-Studien, 1905; W. Friedensburg, Johannes Sleidanus, der Geschichtsschreiber und die Schicksalsmächte des Reformationszeit, 1935; W. Siebel, Der Geschichtsschreiber der Reformation. Zur Erinnerung an seinen Todestag am 30. Oktober 1556, Düsseldorf 1957 (= Monatshefte für evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes. 6. Jg., H.1/2); E. Van der Vekene, Johann Sleidan, Bibliographie seiner gedruckten Werke und der von ihm übersetzten Schriften von Philippe de Comines, Jean Froissart und Claude de Seyssel ; mit einem bibliographischen Anhang zur Sleidan-Forschung, Stuttgart 1996.

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