a. Shushigaku bzw. Lehre des Shushi (=Zhu Zi).

Die Shushigaku baut die Lehre des Shu Shi von der alles beherrschenden Himmelsidee   (Tian Li, japanisch: Tenri) und ihrer Ausprägung in den ideellen Bewußtseinsinhalten und besonders in "angeborenen" moralischen Prinzipien aus. Hauptvertreter der Shushigaku sind die folgenden:

Fujiwara Seika (1561-1619): Kana seiri (In rein chinesischer "Kanaschrift" geschriebene Untersuchung über das Wesen der Ideen, in: Fujiwara Seika Shu, 2. Band, Tokio 1939). Metaphysisches Prinzip ist Tendo (chin. Tian Dao, "Himmelsdao"), das sich im "menschlichen Dao" (chin. Ren Dao , japan. jindo) als fünf Kardinaltugenden in den fünf zwischenmenschlichen Beziehungen (Fürst-Untertan, Eltern-Kinder, Ehemann-Ehefrau, ältere Kinder-jüngere Kinder, Freund-Freund) ausprägt.

Hayashi Razan (1583-1657), auch Nobukatsu und Doshun genannt, Schüler des Fujiwara, bemühte sich um eine Verschmelzung des Konfuzianismus mit dem Shinto, indem er die shintoistischen Begriffe vom Shin bzw. Kami (Geist, Götter) mit dem konfuzianischen Ideenbegriff identifizierte. Seine Lehre nannte er Rito Shinchi. Hauptwerk: Shinto Denju, in: Shinto Sosetsu (Sammlung von Shinto-Theorien), Band 3, Tokio 1911. Dazu poetische Werke: Razan Sensei Shibunshu (Werke des Lehrers Razan), 4 Bände, Tokio 1918-21.

Kaibara Ekken (1630-1714) wirkte vor allem als Ethiker und Pädagoge und baute die naturphilosophische Theorie des Konfuzianismus als Theorie von der Verbindung von Idee ( Li, jap. Ri) als Form und materiellem Gehalt ( Qi, jap. Ki) als Erscheinung der Idee aus. Sein naturphilosophisches Hauptwerk ist das Taigiroku (Großes Zweifelswerk), in: Ekken Zenshu, Band 2, Tokio 1911. Eine ethische und pädagogische Schrift ist Ekken Jikkun (Zehn Ermahnungen Ekkens), hg. v. Tsukamoto Tetsuzo, 2 Bände, Tokio 1912-13. Sämtliche Werke: Ekken Zenshu, Tokio 1911.

Kamato Ho deutet die Shushigaku als subjektiven Idealismus und bemüht sich um den Nachweis der grundsätzlichen Übereinstimmung von Konfuzianismus, Buddhismus und (chinesischem) Daoismus. Sein Hauptwerk ist das Shugaku Ben (Untersuchungen zur Lehre des Shu = Zhu Xi), Osaka 1927.

Literatur.: Shimada Kenji, Die neokonfuzianische Philosophie. Die Schulrichtungen Chu Hsis und Wang Yang-mings, Hamburg 1979.

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