Basismodul
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Im
Einführungsmodul werden dem Nutzer Handhabung und Möglichkeiten
des Online-Lehrbuchs vorgestellt. Er erhält einen kurzen
Abriss über Lehr- und Lernformen sowie Tipps und Hinweise
zum selbstgesteuerten Lernen und einer optimierten Lernorganisation.
Es folgen Erläuterungen zu Zusammensetzung und Strukturierung
der Online-Seminar Lerngruppen und zu den Regeln, welche es
beim Lernen und Arbeiten in virtuellen Gruppen zu beachten
gilt. Neben dieser technisch-organisatorischen Seite wird
das Einführungsmodul inhaltlich von der zentralen Frage
bestimmt: "Was ist pädagogische Jugendforschung?" Das
Basismodul 2 gibt einen Überblick über Schlüsselbegriffe
und Leitfragen der Pädagogischen Jugendforschung und
skizziert den interdisziplinären Rahmen dieses Forschungsspektrums.
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Themenmodul
"Biologische und psychologische Grundlagen des Jugendalters"
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Der
Bereich der körperlichen und geistigen Entwicklung im
Jugendalter ist fundamental für das Verständnis
der Lebensphase Jugend. In diesem Modul werden biologische
und psychologische Grundlagen und deren Theorien vermittelt.
Die Arbeitsaufgaben für das virtuelle Seminar fördern
die Reflexion des eigenen Jugendalters und die Auseinandersetzung
mit psychischen Auswirkungen, die z.B. durch zu frühes
Wachstum im Jugendalter entstehen können.
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Themenmodul
"Lebensphase Jugend" |
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Vorgestellt
werden die Besonderheiten der Jugendphase mit ihren Veränderungen
in der jüngeren Vergangenheit. Der von Klaus Hurrelmann
propagierte sozialisationstheoretische Ansatz bündelt
die Entwicklungsaufgaben Jugendlicher in den Begriffen Individuation
und Integration. Die sog. "Entstrukturierungsthese" als zentrales
Theorem der neueren Jugendforschung geht einher mit der Verschiebung
des rein zahlenmäßigen Verhältnisses zwischen
den Generationen. Schließlich erfolgt ein Blick auf
die rechtliche Stellung Jugendlicher, die durch das Erfurter
Massaker und die Novellierung des Jugendschutzgesetzes wieder
in die öffentliche Diskussion geraten ist.
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Themenmodul
"Problem der Generationen" |
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Ausgehend
vom Generationenkonzept und -begriff Karl Mannheims werden
Grenzen und Stärken des Generationenansatzes herausgearbeitet.
Insbesondere wird auf die Problematik der sozialen, kulturellen,
schichten- und milieuspezifischen Unterschiede innerhalb der
Generationen hingewiesen. Das Konzept der Generationen wird
sowohl aus soziologischer (Schelsky), entwicklungspsychologischer
(Generation vs. Kohorte) als auch pädagogischer Perspektive
(Schleiermacher) vorgestellt und mit Hilfe von Generationenstudien
der jeweiligen Disziplin illustriert. Der Bogen wird von historischen
Jugendgenerationen (Wandervogel, Jugendverbände der NS-Zeit,
Generation Bravo) bis zu aktuellen, pädagogisch relevanten
Zeitdiagnosen gespannt.
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Themenmodul
"Jugend und Schule" |
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Seit
Jahrzehnten nehmen die Ausbildungszeiten von Kindern und Jugendlichen
kontinuierlich zu (Stichwort: Bildungsexpansion). Das Aufgabenspektrum
von Schulen umfasst Qualifikations-, Selektions- und Sozialisationsfunktionen
gleichermaßen. Damit steigt zugleich der Einfluß von
positiven oder negativen Schulerfahrungen auf Lebensstil,
wirtschaftliches Wohlergehen (Korrelation von Formalbildung
und Höhe des monatlichen Einkommens) sowie die zukünftige
Weiterbildungsbereitschaft. Das Modul beschäftigt sich
mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen Funktionen von
Schule sowie den Werten und Normen, die der schulischen Ausbildung
zugrunde liegen.
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Themenmodul
"Jugend, Arbeit und Beruf" |
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Der
Übergang von der Schule ins Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnis
gehört zu den sogenannten "kritischen Lebensereignissen".
Vorgestellt werden Bewältigungsstrategien, Wege der Berufswahl,
Beratungsangebote etc. Der Fokus des Moduls liegt auf der
Berufsausbildung im sog. Dualen System, welches mit den Ausbildungsformen
anderer europäischer Staaten verglichen wird.
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Themenmodul
"Soziologische Ansätze in der Jugendforschung und die Entdeckung
der Peer-Group" |
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Neben
der psychologischen Perspektive kommt den soziologischen Ansätzen
im Rahmen des interdisziplinären Themas "Jugendforschung"
eine zentrale Bedeutung zu. Vermittelt werden grundlegende
Theorieansätze der Soziologie im Allgemeinen sowie der
Gruppensoziologie im Speziellen. Einen Schwerpunkt bildet
der im Jugendalter wichtige Aspekt der Gleichaltrigengruppe
(Peer-Group). Die Übertragung der soziologischen Ansätze
auf praktische Konzeptionen, wie der Gewaltprävention
durch Peer-Mediatoren oder der Sexualaufklärung durch
Peers, stehen im Fokus der Arbeitsaufgaben, die es im Rahmen
des virtuellen Seminars zu bearbeiten gilt.
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Themenmodul
"Jugendliche und ihre Familien" |
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Die
Familie ist nach wie vor eine entscheidende Sozialisationsinstanz
im Jugendalter. Heute verbleiben Jugendliche, verglichen mit
den Geburtskohorten seit 1930, durchschnittlich länger
in der Familie, da sich die Ausbildungszeiten zunehmend verlängert
haben. Herkömmliche Familienstrukturen haben sich im
Zuge des allgemeinen Wertewandels zugunsten eines breiten
Variationsspektrums aufgelöst. Der rechtliche und biologische
Familienbegriff ist daher um den psychologischen erweitert
worden. Das Modul thematisiert den Wandel der sozialen Beziehungen
innerhalb der Familien mit seinen Auswirkungen auf die Entwicklung
der Jugendlichen.
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Themenmodul
"Geschlechtsspezifische Sozialisation" |
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Im
Fokus stehen das Zustandekommen von geschlechtstypischen Verhaltensweisen
sowie die Grundlagen der Stereotypenbildung (Kategorisierungsprozess).
Vorgestellt werden der (evolutions-)biologische, sozial-lerntheoretische
sowie kognitive Ansatz zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden.
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Themenmodul
"Jugendkulturen" |
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Das
Phänomen der Jugendszenen und -kulturen wird in diesem,
gemeinsam in München und Düsseldorf entwickelten
Modul behandelt. Sowohl die historischen Anfänge der
ersten Jugendbewegungen als auch aktuelle Tendenzen innerhalb
heutiger Jugendgruppierungen werden hier skizziert. Das Portrait
einer aktuellen und typischen Jugendszene steht im Mittelpunkt
der Aufgabenstellungen für das virtuelle Seminar.
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Themenmodul
"Methoden der Jugendforschung" |
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Überregionale
Jugendstudien wie die Shell-Studie gehören zum institutionalisierten
Kanon der modernen Jugendforschung. Das Modul soll den Leser
befähigen, die Qualität und Aussagekraft solcher
Studien beurteilen zu können. Es vermittelt Einblicke
in die Systematik des Messens und Schätzens, in die Grundlagen
der Fragebogenkonstruktion und Itemanalyse sowie des Schließens
von der Stichprobe auf die Population und stellt abschließend
Gütekriterien wissenschaftlicher Aussagen vor.
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Themenmodul
"Jugend und Medien" |
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Auf
einen kurzen Abriss der Mediengeschichte folgt ein Überblick
über die Teilaspekte der Medienpädagogik. Das Gewicht
liegt auf dem Konzept der Medienkompetenz (Medienkritik, Medienkunde,
Mediennutzung und Mediengestaltung). Ein weiterer Schwerpunkt
ist der Einfluss, aber auch der Einsatz von Medien im handlungsorientierten
Unterricht. Des Weiteren sind aktuelle Befunde der Medienwirkungsforschung
Gegenstand der Auseinandersetzung. Hierbei wird der Frage
nachgegangen, welche Funktionen Medien für Jugendliche übernehmen.
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Themenmodul
"Jugend und abweichendes Verhalten" |
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Wann
droht jugendtypisches Risikoverhalten wie Rauschmittelgenuß,
Gewalt, Eigentumsdelikte oder Verstösse gegen die Straßenverkehrsordnung
in eine kriminelle Karriere zu münden? Das Problem jugendlicher
Devianz wird vor dem Hintergrund von Präventions- und
Interventionsmöglichkeiten diskutiert. Dabei werden die
Vor- und Nachteile der verschiedenen Konstrukte zur Erklärung
abweichenden Verhalten erörtert (Anomietheorie, Labeling
Approach, Subkulturtheorie, Selbstkontrollrezept).
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Themenmodul
"Wertewandel und Religion" |
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Ausgehend
vom klassischen Ansatz Ingleharts, der Wertewandel als allmähliche
Ablösung alter materialistischer Wertprioritäten durch
postmateralistische Werte der Selbstentfaltung begriff, wird
ein Überblick über Konzepte und Erträge der
modernen Werteforschung gegeben. Die immerwährende Klage
vom Werteverfall der Jugend aufgreifend, werden anhand der
14. Shell-Jugendstudie die Wertorientierungen heutiger Jugendlicher
näher betrachtet. Historische Veränderungen werden
am Beispiel der Religiosität exemplifiziert, die in zunehmendem
Maße ihren Platz außerhalb der kirchlichen Institutionen
findet.
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Themenmodul
"Risikoverhalten im Jugendalter" |
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Der
Begriff Risikoverhalten (risk taking oder reckless behavior)
kennzeichnet in der Jugendforschung Handlungen, die ernsthafte
Konsequenzen für die Gesundheit und das Leben der Person
haben können. Hierzu zählen auch riskante ökonomische
Entscheidungen oder Spielleidenschaften im Sinne einer Sucht.
Risikoverhalten kann aber auch Handlungen einschließen,
deren Konsequenzen weniger gravierend sind, sondern deren
Ziel vielmehr in einem intensiveren Erleben und der Erhöhung
des Erregungsniveaus bestehen (engl. thrill oder sensation
seaking). Das Modul führt Beispiele für Risikoentwicklungen
und aktuellen Lebenskrisen Jugendlicher an und stellt Definitionen,
theoretische Hintergründe sowie neuere Befunde dar.
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Themenmodul
"Jugend und Sexualität" |
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Die
moderne Sexualpädagogik begreift Sexualität als
existentielles Grundbedürfnis des Menschen und als zentralen
Bestandteil seiner Identität und Persönlichkeitsentwicklung.
Neben den psychologischen, biologischen, psychoanalytischen
und soziologischen Grundlagen der Sexualpädagogik beschäftigt
sich das Modul mit einer zentralen Institution jugendlicher
Sexualerziehung: der Schule. Über Recht und Art schulischer
Sexualerziehung herrscht bis heute Dissens. Insbesondere die
Rücksichtnahme auf weltanschauliche und religiöse
Überzeugungen gewinnt in einer multikulturellen Gesellschaft
an Bedeutung. Problematisiert werden daher insbesondere die
Spannungs- und Problemfelder der sexualpädagogischen
Arbeit in den Schulen.
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Themenmodul
"Jugend und Politik" |
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Das
Modul ist in vier Kapitel unterteilt. Anhand aktueller Studien
wird zunächst das Interesse von Jugendlichen an politischen
Fragestellungen sowie ihre Einstellungen zu Demokratie und
Gesellschaft betrachtet. Im Anschluß stehen extreme
politische Erscheinungsbilder im Vordergrund. Gefragt wird
nach dem antidemokratischen Potential der in Deutschland lebenden
Jugendlichen. Didaktische Konzepte der politischen Bildung,
mit deren Hilfe die demokratische Grundordnung des Staates
gerade bei nachwachsenden Generationen verfestigt werden soll,
runden diese Problematik mit praktischen Hinweisen zur Erstellung
möglicher Unterrichtseinheiten ab. Das Modul schließt
mit einem Überblick zur politischen Jugendverbandsarbeit.
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Themenmodul
"Ausländische Jugendliche" |
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Die
neueste amtliche Statistik für die Bundesrepublik Deutschland
belegt, dass nahezu ein Fünftel der in Deutschland lebenden
Menschen einen Migrationshintergrund hat.Anhand der von Hofstede
(2001) durchgeführten Studie "Lokales Denken, Globales
Handeln" werden die Dimensionen kultureller Differenzen und
ihre Wirkungen auf jugendliche Migranten diskutiert. Hofstede
unterscheidet unterschiedliche kulturelle Orientierungen wie
Machtdistanz, Kollektivismus resp. Individualismus, Maskulinität
vs. Feminität, Unsicherheitsvermeidung. Anhand dieser
Merkmale werden die Probleme einer erfolgreichen Integrationsleistung
erörtert und Konfliktfelder sowie Lösungsmöglichkeiten
aufgezeigt.
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Themenmodul
"Jugendhilfe, Jugendschutz, Jugendrecht" |
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Die
rechtliche Würdigung der Jugendphase entwickelte sich
in Form bundesweiter Gesetze erst seit den 1920er Jahren und
schlug sich vor allem in drei Bereichen nieder: dem Schutz
Jugendlicher vor ihrer Entwicklung abträglichen Einflüssen,
der Unterstützung Jugendlicher in problematischen Lebenslagen
und dem Umgang mit jugendlicher Delinquenz. In dieser Lerneinheit
werden die wesentlichen rechtlichen Grundlagen der Jugendhilfe,
des Jugendschutzes und des Jugendstrafrechts unter Berücksichtigung
ihrer historischen Entwicklung skizziert und deren praktische
Umsetzung kritisch reflektiert.
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Themenmodul
"Jugend und Gewalt" |
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Zwei einführende Abschnitte zur Lebensphase
Jugend (Sozialgeschichtliche Aspekte und Zum
Begriff der Gewalt) richten den Blick zunächst darauf,
dass Jugend und Gewalt aufgrund sich
wandelnder Lebensverhältnisse in unterschiedlichen politischen,
sozialen und kulturellen Kontexten jeweils andere Konturen erhalten.
Im Zentrum des Moduls Jugend und Gewalt stehen dann
aktuelle Erscheinungsformen und Entstehungsbedingungen jugendlicher
Gewalt. Abschließend wird dem Thema Jugendgewalt in der
amtlichen Kriminalstatistik sowie in darauf basierenden kriminologischen
Forschungen nachgegangen. |
Themenmodul
"Jugendhilfe im Nationalsozialismus" |
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Entwicklung und Ausdifferenzierung der Jugendhilfe
mit den Hauptarbeitsfeldern Jugendpflege und Jugendfürsorge
gegen Ende des 19. Jahrhunderts können historisch nicht
unabhängig von den Leistungsansprüchen und Sozialisationsbedingungen
in modernen Industriegesellschaften betrachtet werden. Das Modul
Jugendhilfe im Nationalsozialismus verfolgt am Beispiel der
vergleichsweise pluralistisch angelegten staatlichen Jugendpflege
in der Weimarer Republik den Wandel zur Monopolisierung der
Jugendpflege durch die Hitler-Jugend. Der Totalitätsanspruch
dieser Organisation im Hinblick auf die ausserfamiliäre
und ausserschulische Erziehung der Jugendlichen zu rassisch
vollwertigen und leistungsfähigen Gliedern einer
Volksgemeinschaft wurde nicht zuletzt durch Zwangsmitgliedschaft
untermauert. Dem entsprachen auf der anderen Seite besondere
Zwangsmaßnahmen gegen leistungsunfähige
und leistungsunwillige Jugendliche (z.B. Zwangssterilisation,
Jugend-Konzentrationslager). |