Im
Vergleich etwa zu den Ingenieurswissenschaften, der Informatik und
auch der Medizin, stehen die Sozialwissenschaften erst am Anfang
der Nutzung der Möglichkeiten moderner Informationstechnologie
in der Hochschullehre. Im aktuellen Lehrbetrieb der Erziehungswissenschaft
finden sich nur vereinzelt Ansätze zum Einsatz neuer Medien
in der Hochschullehre. Diese Ansätze bleiben bisher häufig
auf die Übertragung traditioneller Seminarabläufe (Referat
einer ausgewählten Fachpublikation, Kritik, Diskussion) ins
Medium des Chatrooms/Forums oder die Bereitstellung von Lehrmaterialien
im Internet begrenzt.
Auch
stellen die teilweise angebotenen unkommentierten Linklisten zwar
einen Schritt in die richtige Richtung dar; von der heute möglichen
Nutzung der Verknüpfung von Präsenzlehre und Distance-Learning
ist man aber noch weit entfernt.
Für
den Bereich der Jugendforschung fehlt ein online verfügbares
Lehrbuch. Selbst einschlägige Lehrbücher traditioneller
Machart sind derzeit nur als unveränderte Auflagen vergleichsweise
alter Standardwerke erhältlich. Als Problem erweist sich auch
die Zersplitterung der Jugendforschung hinsichtlich der Forschungsperspektiven
sowie der Praxisfelder. Die an sich begrüßenswerte Ausdifferenzierung
der disziplinären und subdisziplinären Zugänge zum
Thema "Jugend" hebt das Fehlen einer kompetenten und um
pädagogisch relevante Fragestellungen zentrierten Überblickdarstellung
sowohl für Studierende wie für Praktiker im Bereich der
Pädagogik deutlich ins Bewusstsein. Das Online-Lehrbuch Jugendforschung
und die Integration von virtuellen Seminaren an den beteiligten
Universitäten versucht diese Defizite zu relativieren.
|