Veranstaltungen im WS 1996/97


Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Unvollständigkeit, Undefinierbarkeit, Unentscheidbarkeit (Vorlesung u. Proseminar, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Philosophie]
Di 9-11(Vorlesung)
Raum: 01.41 (Geb. 23.21)
Fr 9-11(Proseminar)
Raum: 01.41 (Geb. 23.21)

Im Zentrum steht eine Familie von Ergebnissen der Logik und Erkenntnistheorie der 30- und 40-er Jahre: Kurt Gödels Theorem der Unvollständigkeit, Alfred Tarskis Theorem der Undefinierbarkeit, Alonzo Churchs Theorem der Unentscheidbarkeit und andere. Diese Theoreme beschreiben Beschränkungen der deduktiven und expressiven Kraft bestimmter sprachlicher Systeme. Die Vorlesung beginnt mit der ausführlichen Behandlung und Interpretation des Fixpunkttheorems, welches eine extreme Form der Reflexivität beschreibt. Die zugrunde liegenden Beweise und Konstruktionen stellen ein reiches Reservoir von Elementen der Sprachtheorie dar, und auf diese kommt es in dieser Vorlesung an.


Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Sinn und Bedeutung (Hauptseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Mi 14-16
Raum: 01.41 (Geb. 23.21)

Gottlob Frege hat in seiner gefeierten Abhandlung Über Sinn und Bedeutung im Jahre 1892 einen Vorschlag gemacht, der seitdem nahezu von allen Sprachtheoretikern erörtert wurde. Ich werde mit der Lektüre von Frege beginnen und ausgewählte Texte besprechen.

G. FREGE 1892. Über Sinn und Bedeutung.
B. RUSSELL 1919. Descriptions.
P.F. STRAWSON 1950. On Referring.
H. SLUGA 1965. On Sense.
Chr. THIEL 1968. Sense and Reference in Frege's Logic.
S. KRIPKE 1971. Identity and Necessity.
M. DUMMETT 1973. Frege's Distinction Between Sense and Reference.
H. PUTNAM 1973. Meaning and Reference.
A. KEMMERLING 1990. Gedanken und ihre Teile.
W. CARL 1994. Frege's Theory of Sense and Reference.


Axel Bühler (Philosophie)/Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Mengenlehre II (Hauptseminar, 2-stündig)
Di 18-20
Raum: 04.83 (Geb. 23.21)

Das 4-stündige Seminar "Mengenlehre" im SS 96 soll zweistündig fortgesetzt werden: Wir fahren fort mit dem gemeinsamen Studium von Devlins Buch The Joy of Sets.


Axel Bühler (Philosophie)
Einführung in die Logik (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Do 9-11
Raum: HS 3E (Geb. 23.21)

Logik untersucht die Beziehung der logischen Folgerung, d.h. die Beziehung zwischen Aussagen, die Argumentieren und beweisendes Denken ermöglichen. Dabei geht es im wesentlichen um zwei Fragen: die Frage nach wichtigen Eigenschaften der logischen Folgerung und die Frage nach den Methoden zur Feststellung von Folgerung. Das Proseminar führt in diese Probleme ein. Dabei lege ich der Veranstaltung mein Buch Einführung in die Logik. Argumentation und Folgerung, Freiburg 1992, zugrunde.


Axel Bühler (Philosophie)
Übungen zur Einführung in die Logik (Übung, 2-stündig)
[anrechenbar: Infowiss., Philosophie]
Di 11-13
Raum: U1.42 (Geb. 23.21)

Obzwar auch im Proseminar "Einführung in die Logik" Aufgaben und Probleme besprochen und gelöst werden, wird in dieser zusätzlichen Veranstaltung Gelegenheit geboten, sich anhand der Lösung von Aufgaben in gründlicher Weise in die Anfänge der Logik einzuüben.


Axel Bühler (Philosophie)
Kolloquium (für Examenskandidaten)
Mi 18-20
Raum: U1.85 (Geb. 23.21)

In diesem Kolloquium sollen Einzelthemen und Projekte aus den Bereichen des Studienschwerpunktes vorgestellt und diskutiert werden.


Norbert Henrichs (Informationswiss.)
Einführung in die wissensbasierte Informationsverarbeitung (Künstliche Intelligenz) (Vorlesung, 1-stündig)
Di 11-12
Raum: 02.52 (Geb. 23.21)

Durchführung und Ziel der Veranstaltung: Die Vorlesung führt ein in die Grundprobleme von KI, ihrem Anspruch und die von ihr entwickelten und eingesetzten Methoden und diskutiert deren Leistungsfähigkeit. An ausgewählten Beispielen werden Schwerpunkte der angewandten KI-Forschung dargestellt, insbesondere die Funktionsweise von Experten- bzw. Assistenzsystemen.

Vorgesehene Inhaltsgliederung:
1. Was heißt "Künstliche Intelligenz" (KI)? Ansprüche der KI-Forschung und ihre Kritik
2. Die Basiselemente der KI-Forschung
2.0 Übersicht
2.1 Wissensrepräsentation
2.2 Inferenzverfahren
2.3 Heuristische Suchmethode
2.4 KI-Sprachen und Tools
3. Verarbeitung natürlicher Sprache
4. Wissensbasierte Bildverarbeitung
5. Expertensysteme
5.1 Aufbau und Funktionsweise
5.2 Typen und Anwendungsfelder, Beispiele


Norbert Henrichs/Klaus Prätor (Informationswiss.)
Wissensbasierte Systeme in ausgewählten Beispielen (Hauptseminar, monatliche Kompaktveranstaltung)
Fr. 10-16
Raum: 04.87 (Geb. 23.21)

Anhand repräsentativer Beispiele sollen Anwendungsbereiche und Grundlagen von wissensbasierten Systemen sowie die wesentlichen Vorgehensweisen zu ihrer Erstellung vorgestellt werden. Dabei soll die Repräsentation empirischen und semantischen Wissens gleichermaßen berücksichtigt werden. Ein Schwerpunkt wird im Bereich der Expertensysteme liegen, die z.B. im Bereich der medizinischen Diagnose die Schwelle zum praktischen Einsatz inzwischen erreicht haben. Einen zweiten Fokus wird der Bereich semantischen Wissens bilden, der z.B. in Form von "intelligenten" Terminologiedatenbanken seit einiger Zeit die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Sprache und Logik sind sowohl Grundlage wie Anwendungsfeld wissensbasierter Systeme. Die Prädikatenlogik ist die Basis für die üblichen Inferenz(Schlußfolgerungs-)verfahren und neben anderen sprachlichen Strukturen eine der Grundlagen für die Wissensrepräsentation. Einschlägige Anwendungen bilden Beweisverfahren sowie Verarbeitung natürlicher und formaler Sprachen.


James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Einführung in die Computerlinguistik (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss.]
Mo 11-13
Raum: U1.65 (Geb. 23.21)

Teilgebiet: Computerlinguistik
Teilnehmerkreis: Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Grundstudium, die den Grundkurs Linguistik besucht haben.
Zuordnung im Studiengang: Grundstudium Allgemeine Sprachwissenschaft. Ein Thema von der Veranstaltung kann für die Zwischenprüfung gewählt werden.
Inhalt: Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die Computerlinguistik - insbesondere über ihre Ziele und Methoden - zu vermitteln. Die Arbeitsweise der Computerlinguistik wird anhand von Beispielen aus verschiedenen linguistischen Bereichen (Phonologie, Morphologie, Syntax und Semantik) verdeutlicht. Dabei steht die formale Repräsentation und Verarbeitung sprachlicher Informationen im Mittelpunkt.
Folgeveranstaltung: Die Veranstaltung schafft die fachlichen Voraussetzungen für alle anderen Veranstaltungen aus dem Gebiet der Computerlinguistik.
Empfohlene Literatur: (zur Ergänzung) Gerald Gazdar & Chris Mellish, Natural Language Processing in PROLOG.
Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat des Seminars.
Sonstiges: Die Veranstaltung wird in jedem Wintersemester angeboten.
Semesterplan: Siehe Aushang Allg. Sprachwiss.


James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Automatentheorie und formale Sprachen (Vorlesung u. Übung)
Di 11-13 (Vorlesung)
Raum: U1.91 (Geb. 23.21)
Do 14-16 (Übung)
Raum: U1.91 (Geb. 23.21)

Teilgebiet: Computerlinguistik
Teilnehmerkreis: Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Haupt- oder Grundstudium. Grundkenntnisse über Syntaxtheorie und/oder Computerlinguistik sind wünschenswert.
Inhalt: Ziel der Veranstaltung ist es, elementare Kenntnisse über die Theorie von Automaten und formalen Sprachen zu vermitteln. Diese Theorie liefert die mathematische Basis für explizite Definitionen sowohl von Grammatikformalismen als auch von abstrakten Maschinen, die solche Formalismen interpretieren und damit die automatische Analyse natürlicher Sprache ermöglichen.
Literatur: Kap. 16-22 aus Partee/ter Meulen/Wall, Mathematical Models in Linguistics, sollen als Grundlage für die Veranstaltung dienen. Eine Kopiervorlage wird in einem Ordner im Sekretariat des Seminars vor Semesterbeginn zur Verfügung stehen.
Sonstiges: Die Veranstaltung wird alle zwei Jahre angeboten.


Jochen Lechner (Philosophie)
Metalogik I (Proseminar, 4-stündig)
Mo 16-18
Di 16-18
Raum: U1.83 (Geb. 23.21) u. U 1.22 (Geb. 23.02)

In den Logikseminaren der letzten beiden Semester haben wir den Kalkül des natürlichen Schließens kennengelernt. Eingeübt wurde das Verfahren der Formalisierung umgangssprachlicher Argumente sowie die Handhabung des Kalküls des natürlichen Schließens zur Überprüfung der Gültigkeit solcher Argumente. Neben dem Kalkül des natürlichen Schließens gibt es andere - genauso leistungsstarke - Logikkalküle, die z.B. axiomatisch aufgebaut sind. Die Metalogik ist die Theorie der verschiedenen Logiksysteme. Zu ihren Gegenständen gehören die Syntax und Semantik formaler Sprachen, wie sie in der Logik verwendet werden, sowie die Regeln, nach denen wohlgeformte Formeln einer solchen Sprache aus anderen abgeleitet werden können. All dies untersucht sie mit dem Ziel, Sätze (Metatheoreme) zu beweisen, in denen es um grundlegende Eigenschaften von Logiksystemen wie Vollständigkeit oder Entscheidbarkeit geht. Als Textgrundlage soll das Buch Symbolic Logic. An Introduction von Richmond H. Thomason dienen, in dem über 200 Metatheoreme bewiesen werden. Da dieses Buch vergriffen ist, werden wir die Bereitstellung des Textes erst zum Anfang des Semesters regeln können. Zur vorbereitenden und begleitenden Lektüre sollten sich alle, die an dem Seminar teilnehmen wollen, rechtzeitig um die Beschaffung des folgenden Buches kümmern: Geoffrey Hunter, Metalogic. An Introduction to the Metatheory of Standard First Order Logic, California University Press 1996 (Paperback, ca. 30 DM). Dieses Buch knüpft nahtlos an die Logikkenntnisse an, die in den Seminaren Logik I und II erworben werden konnten. Alles, was darüber hinausgeht, wird von Hunter mit mustergültiger Klarheit eingeführt und dargestellt.


Jochen Lechner (Philosophie)
Logik für Fortgeschrittene (Arbeitskreis, 2-stündig)
Do 16-18

In diesem Arbeitskreis wird die Erarbeitung des Buches Introduction to Mathematical Logic von Elliott Mendelson (3. Auflage, 1987) mit Kap. 3.3 (Primitive Recursive and Recursive Functions) fortgesetzt. Gute Vorkenntnisse, Ausdauer und die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit werden erwartet.


Sebastian Löbner (Allg. Sprachwiss.)
Logik (PS: Methodenkurs IV, Tutorium; jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Di 9-11 (PS)
Raum: U1.68 (Geb. 23.21)
Do 16-18 (Tutorium)
Raum: U1.65

Teilgebiet: Methoden
Teilnehmerkreis: Studierende der Allgemeinen Sprachwissenschaft im Grundstudium. Der Kurs wird auch für Studierende der Philosophie als Logikkurs anerkannt. Das Seminar setzt keine Vorkenntnisse voraus, kann also vom 1. Semester an besucht werden.
Zuordnung im Studiengang: Der Kurs ist einer der vier Methodenkurse in Allg. Sprachwiss., von denen Hauptfachstudierende drei und Nebenfachstudierende einen besuchen müssen. Die Auswahl der Methodenkurse ist frei.
Inhalt: Der Kurs bietet eine Einführung in die Aussagenlogik und in die Prädikatenlogik. Aussagenlogik und Prädikatenlogik sind Formelsysteme, in denen man mit Aussagen praktisch "rechnen" kann, so wie in der Mathematik mit Zahlen und Variablen gerechnet wird. In dem Kurs geht es darum, diese Rechentechnik" zu vermitteln und den zugrunde liegenden Ansatz transparent zu machen. Relevant ist dies für Studierende der Allg. Sprachwiss., weil diese Techniken breite Anwendung in der theoretischen Linguistik, vor allem in der Semantik und der Computerlinguistik finden. Auf diese Anwendungsaspekte kann jedoch aus zeitlichen Gründen nur am Rande eingegangen werden. Auch für Studierende, die sich später anderen theoretischen Teilgebieten der Linguistik zuwenden, ist dieser Kurs von großem Nutzen, weil er den Umgang mit formalen Notationen und Regeln einübt. Der Stoff ist wahrscheinlich neu für Sie, aber nicht schwer, und Sie können den Kurs für sich nutzen, um herauszubekommen, ob Ihnen formale Herangehensweisen und der Umgang mit formalen Techniken, Regeln usw. liegt.
In der Aussagenlogik geht es um elementare Verknüpfungen zwischen Aussagen durch "und", "oder" oder "wenn ... dann" und deren logische Eigenschaften. Da diese Verknüpfungen auch eine zentrale Rolle in "natürlichen" Sprachen spielen, läßt sich mit den allgemeinen logischen Überlegungen auch eine wesentliche Seite natürlicher Sprache beleuchten. Im Rahmen der Aussagenlogik lassen sich bereits einige wenige semantische Begriffe definieren, die für die Analyse von Sprache zentrale Bedeutung haben: Wahrheit, Implikation und Gleichwertigkeit. Während in der Aussagenlogik von dem Inhalt der Sätze, deren Verknüpfung man analysiert, völlig abgesehen wird, bietet die Prädikatenlogik einen Rahmen, in dem man Aussagen tatsächlich formulieren kann. Diese Aussagen haben eine Struktur, die auch für natürliche Sprachen als grundlegend betrachtet wird. Daher bietet die Prädikatenlogik eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in der Semantik. Zu der Veranstaltung erhalten Sie ein vollständiges Skript.
Tutorium: Während in der eigentlichen Veranstaltung der Stoff eingeführt und erklärt wird, dient das Tutorium dazu, sich den Stoff durch konkrete Übungen praktisch anzueignen. Die wöchentlichen Hausaufgaben werden im Tutorium soweit vorbereitet, daß Sie sie zu Hause selbständig bearbeiten können. In dem darauffolgenden Tutorium werden dann die Lösungen der Aufgaben besprochen (und die nächsten Aufgaben vorbereitet).
Folgeveranstaltungen: Die Veranstaltung schafft die fachlichen Voraussetzungen für Veranstaltungen in theoretischer Semantik und für bestimmte Veranstaltungen aus dem Bereich der Computerlinguistik, z.B. PROLOG-Kurse.
Scheinerwerb: Sie erhalten einen Schein (LN), wenn Sie die wöchentlichen Hausaufgaben alle anfertigen und abgeben.
Semesterapparat: wird in der FB Germanistik/Allg. Sprachwiss. bereitgestellt.
Sonstiges/Anmerkungen: Die Veranstaltung wird wieder im WS 1997/98 angeboten.


Lothar Ridder (Philosophie)
E. Husserl: Dritte Logische Untersuchung (Proseminar, 2-stündig)
Mi 16-18
Raum: U 1.85 (Geb. 23.21)

Die philosophische Bedeutung mereologischer Strukturen, d.h. allgemeinster Beziehungen zwischen Teilen und Ganzen, hat in jüngster Zeit verstärkt Beachtung gefunden, sei es in der Anwendung auf traditionelle philosophische Probleme, in der formalen Rekonstruktion philosophischer Entwürfe oder der formal-ontologischen Beschreibung allgemeinster Wirklichkeitsstrukturen. Die erste systematische, in formal-ontologischer Absicht ausgearbeitete "Lehre von den Ganzen und Teilen" findet sich in Edmund Husserls Dritter Logischer Untersuchung (1901). Die dort u.a. entwickelte Unterscheidung selbständiger und unselbständiger Bewußtseinsinhalte versteht sich als Spezialfall eines allgemeinen Unterschieds der Gegenstände überhaupt. Die tiefere Ergründung dieses Unterschieds in einer reinen (apriorischen) Theorie der Gegenstände als solcher führt Husserl zu den Fundamenten einer zur formalen Ontologie gehörigen Lehre von den Ganzen und Teilen.
Vorrangige Seminarziele sind:
1. Erarbeitung und Verständnis
a) der Husserlschen Unterscheidung selbständiger und unselbständiger Gegenstände (1. Kapitel),
b) von Husserls Erweiterung dieses Unterschieds zu einer Theorie der allgemeinsten Beziehungen zwischen Ganzem und Teil sowie den Teilen eines Ganzen auf der Grundlage des Fundierungsbegriffs (2. Kapitel).
2. Formale Rekonstruktion zentraler Ideen der Dritten Logischen Untersuchung unter Einbeziehung aktueller Forschungsergebnisse.
3. Kritisch-konstruktive Reflexion der formal-mereologischen Konzeption und des Beitrags Husserls zu einer solchen Theorie von den Teilen und Ganzen.

Textgrundlage: Edmund Husserl, "Zur Lehre von den Ganzen und Teilen", in: ders., Logische Untersuchungen, 2. Band/1. Teil (Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis), Kap. III, hrsg. von U. Panzer, Den Haag 1984, S. 227-300.


Christof Rumpf (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Prolog Grundkurs (4-stündig)
Mi 16-18
Fr 16-18
Raum: 04.87, CIP-Raum (Geb. 23.21)

Teilgebiet: Computerlinguistik
Teilnehmerkreis: StudentInnen im Grund- oder Hauptstudium
Zuordnung im Studiengang: Wahlpflichtveranstaltung
Seminarbeschreibung: Die Veranstaltung hat die Vermittlung von Grundkenntnissen der Logik-Programmierung im Hinblick auf linguistische Anwendungen zum Ziel und folgt im wesentlichen der Struktur im Buch von König/Seiffert (siehe unten). Über die Vermittlung von Logik-Programmierkenntnissen hinaus kann der Kurs als eine Schulung der Fähigkeiten zur systematischen und erkenntnisorientierten Problemanalyse verstanden werden.
Der Ursprung der Logik-Programmierung liegt im Bemühen, die Programmierung von Computern dem menschlichen Denken näherzubringen. Da das Denken in den Begriffen der beschränkten Operationsmenge auf Maschinenebene im Gegensatz zu den Denkstrukturen steht, die zur Bewältigung der wachsenden Informationsflut erforderlich sind, wurden abstrakte Maschinen zur Ausführung höherer Programmiersprachen entwickelt - Prolog realisiert eine solche abstrakte Maschine.
Bezug zu anderen Veranstaltungen: Prolog-Kenntnisse sind in den meisten Veranstaltungen im Bereich der Computerlinguistik (James Kilbury) und in einigen Veranstaltungen der Informationswiss. (Klaus Prätor) von Vorteil. Ein enger Bezug besteht zu den Logik-Seminaren in der Linguistik (Sebastian Löbner) oder der Philosophie (Axel Bühler, Jochen Lechner), die gute Voraussetzungen für den Prolog-Kurs sind.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungen (kein Pflichtschein für Linguisten).
Empfohlene Literatur:
König/Seiffert (1989): Grundkurs PROLOG für Linguisten. Francke, Tübingen.
Clocksin/Mellish (1987): Programming in Prolog. Springer, Berlin.
Anmerkungen: Im SS 97 ist ein Aufbaukurs Prolog mit ebenfalls 4 SWS geplant. Im WS 97/98 soll wieder ein Prolog Grundkurs stattfinden.



Jochen Lechner
lechner@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Letzte Änderung: 12. Oktober 1996