Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Sprache und Logik (Berechenbarkeit) (Vorlesung, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Germ. Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Do. 9-11
Raum: 01.41 (Geb. 23.21)
Dies ist eine Vorlesung im Rahmen des Studienschwerpunktes Sprache, Logik, Information und richtet sich an alle Linguisten und Philosophen mit theoretischen Interessen. Neben der Prädikatenlogik ist die Theorie der Algorithmen, den von ihnen berechneten Funktionen und überhaupt des Berechnens eines der zentralen Gebiete der Logik. In meiner Vorlesung geht es weniger um Anwendungen, sondern um die allgemeine Struktur der Berechenbarkeit, um ihren Reichtum an Modellen für verschiedene Wissensgebiete und insbesondere um die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, welche sozusagen als roter Faden durch alle Vorlesungen führen. Themen: Funktionen, Register- und Turingmaschinen, berechenbare Funktionen, Rekursion, Churchs These, Diagonalisation, universale Funktionen, nicht berechenbare Funktionen, entscheidbare und nicht entscheidbare Prädikate. Ich richte mich nach N.J. CUTLAND, Computability. An Introduction to Recursive Function Theory. CUP 1980. Die Vorlesung setzt keine spezifischen Kenntnisse voraus, wohl aber eine gewisse Bereitschaft zum mathematischen Denken.
Axel Bühler (Philosophie)
Logik II (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Infowiss., Philosophie]
Do. 9-11
Raum: 04.87 (Geb. 23.21)
1. Vertiefung der Semantik der Prädikatenlogik anhand des Computerprogramms
"Tarski's World";
2. Computergestützte Einführung eines
Ableitungsverfahrens;
3. Beweis von Korrektheit und Vollständigkeit der
Prädikatenlogik.
Das Proseminar wird zusammen mit Stefan Bagusche durchgeführt.
Manuel
Bremer
(Philosophie)
Churchs These (Hauptseminar, 2-stündig)
Di. 16-18
Raum: 02.52 (Geb. 23.21)
Die These von Church - oft auch "Church-Turing-These" genannt - basiert auf der
Theorie der Berechenbarkeit und expliziert mittels eines formal exakt
eingeführten Begriffes (dem der rekursiven Funktionen bzw. dem der
Turing-Maschine) einen intuitiven Begriff (all dessen, was wir für berechenbar
halten). In einer - engen, gelegentlich sophistisch eingesetzten - Lesart besagt
die These von Church, dass all das, was ein Mathematiker mit Papier und
Bleistift effektiv berechnen/lösen kann, mittels rekursiver Funktionen berechnet
werden kann. In der häufigeren - weiteren und daher interessanteren - Lesart,
besagt die These von Church, dass alles, was wir intuitiv für berechenbar halten
(und dazu zählen alle nach Regeln ablaufenden Symbolproduktionen und nach
Gesetzesaussagen bestimmbare sowie funktionale Vorgänge) sich rekursiv bzw.
durch eine Turing-Maschine berechnen lässt (und daher auch mechanisiert
zumindest simulierbar ist). In beiden Lesarten hat die These eine immense
Bedeutung für die Philosophie: nicht nur als Modell einer Begriffsexplikation,
sondern auch als Nutzung (meta-)logischer Resultate für die Erkenntnistheorie
und Philosophie des Geistes. Im Seminar werden der Gehalt und der formale
Hintergrund der These von Church behandelt. Als Ausgangstexte dienen der II. und
III. Teil des Buches: Schultz, Klaus-Dieter. Die These von Church. Frankfurt
a.M. u.a., 1997. Im Anschluss an die dortige Überblicksdarstellung werden einige
der dort angesprochenen weiterführenden Texte besprochen.
Ein Schein kann
durch eine entsprechende Hausarbeit erworben werden.
James Kilbury (Allg.
Sprachwiss./Computerlinguistik)
Maschinelle Übersetzung (Vorlesung,
2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss.]
Mo. 14-16
Raum: 02.26 (Geb. 23.21)
Teilgebiet: Computerlinguistik
Teilnehmerkreis: Der
vorherige Besuch des Grundkurses oder einer anderen Einführung in die Linguistik
wird dringend empfohlen. Computerlinguistische Vorkenntnisse werden nicht
vorausgesetzt.
Zuordnung im Studiengang: Grundstudium oder
Hauptstudium
Inhalt / Seminarplan: Die Veranstaltung bietet einen
Überblick über die Maschinelle Übersetzung (MÜ), d.h. über die Übersetzung
natürlicher Sprachen in andere natürliche Sprachen durch Computersysteme.
Die-ses Gebiet nimmt eine Sonderstellung in der Computerlinguistik ein, da es
eine der frühesten Anwendungen des Computers darstellt und zugleich einer der
denkbar schwierigsten Aufgaben gewidmet ist.
Aus linguistischer Sicht ist die
MÜ von besonderem Interesse, weil sie eine Vielzahl von Problemen (z.B.
lexikalische Wahl, lexikalische und strukturelle Mehrdeutigkeit, obligatorische
Kategorien) auf unterschiedlichen Ebenen berührt. Aus praktischer Sicht ist ihre
zunehmende Rolle in der Informationstechnologie von überragender Bedeutung. In
der Vorlesung werden diese und eine breite Auswahl anderer Aspekte der MÜ
behandelt.
Um einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit heutiger MÜ-Systeme
zu vermitteln, werden kommerzielle MÜ-Produkte am Rechner vorgestellt. Im
Tutorium können die Teilnehmer(innen) selber damit arbeiten. Insbesondere das
System Personal Translator plus wird verwendet.
Folgeveranstaltungen: zur Zeit keine vorgesehen
Scheinerwerb: Bei Fertigung einer schriftlichen Arbeit in
Verbindung mit dem Tutorium kann der Leistungsnachweis für ein thematisches
Proseminar erworben werden.
Empfohlene Literatur: D. Arnold et
al., Machine Translation: An Introductory Guide. Oxford: NCC Blackwell,
1994.
Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat
des Seminars
Sonstiges / Anmerkungen: Die Veranstaltung wird ca.
alle 3 Semester angeboten.
James Kilbury (Allg.
Sprachwiss./Computerlinguistik)
Repräsentation lexikalischen Wissens (Proseminar + Übung,
jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss.]
Di. 11-13 (PS)
Do. 14-16 (ÜB)
Raum: 04.87 (Geb. 23.21)
Teilgebiet: Methoden,
Computerlinguistik
Teilnehmerkreis: Studierende im Grundstudium
Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) oder im Grundstudium Linguistik (B.A.),
die die Einführung in die Computerlinguistik besucht haben.
Zuordnung
im Studiengang:
Magister Allgemeine Sprachwissenschaft (Haupt- und
Nebenfach): Einer von fünf Methodenkursen. Die Methodenkurse bauen nicht
aufeinander auf und können daher in jeder beliebigen Reihenfolge besucht
werden.
B.A. Linguistik (nur Kernfach): Der Kurs ist Bestandteil des
Basismoduls 6 Computerlinguistik, das Sie neben drei anderen Modulen auswählen
können. Wenn Sie dieses Modul wählen, müssen Sie in dem Kurs einen
Beteiligungsnachweis erbringen.
Inhalt: DATR, die an der
University of Sussex von Gerald Gazdar und Roger Evans entwickelt wurde, ist
eine deklarative Sprache für die Repräsentation einer eingeschränkten Klasse von
semantischen Netzen. Der Vererbungsmechanismus von DATR erfasst hierarchische
Beziehungen zwischen Begriffen, während die Behandlung von Defaults die
Repräsentation von Ausnahmen zu Standardannahmen ermöglicht.
DATR ist
speziell für die Repräsentation lexikalischen Wissens entwickelt worden. Nach
einer Einführung in die Grundbegriffe von DATR, in der ihre Motivation auch
erläutert wird, wird ihre Anwendung auf die Repräsentation lexikalischen Wissens
im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Neben der deutschen Flexionsmorphologie
werden andere Anwendungsgebiete als Beispiele angeführt. In der Übung zur
Vorlesung soll der theoretische Stoff durch praktische Übungsaufgaben am Rechner
ergänzt werden. Keine Vorkenntnisse in der Computerprogrammierung sind
erforderlich.
Folgeveranstaltungen: Die Veranstaltung schafft die
fachlichen Voraussetzungen für die Teilnahme an computerlinguistischen
Hauptseminaren über lexikalische
Repräsentation.
Scheinerwerb:
Magister ASW:
"Leistungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche
Hausaufgaben;
B.A.Linguistik: "Beteilungsnachweis": regelmäßige
Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche
Hausaufgaben
Zwischenprüfung: Zu dem Kurs kann im
Magisterstudiengang die Zwischenprüfung abgelegt werden, falls Sie die
notwendigen Scheine (Leistungsnachweise) in anderen Veranstaltungen erworben
haben. In den B.A. Studiengängen gibt es keine
Zwischenprüfung.
Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im
Sekretariat des Instituts
Sonstiges / Anmerkungen: Der Kurs wird
jährlich angeboten.
Jochen Lechner (Philosophie)
Modallogik (Proseminar, 4-stündig)
Fr. 9-13
Raum: 00.82 (Geb. 23.21)
Die Modallogik ist eine Erweiterung der Satz- und Prädikatenlogik, die im
Seminar Logik I behandelt wird. Neben den Junktoren und Quantoren werden in der
Modallogik weitere Operatoren verwendet, deren Aufgabe darin besteht, die
Modalitäten möglich und notwendig wiederzugeben. Die Modallogik untersucht die
Gültigkeit von Argumenten, in denen diese Modalitäten wesentlich vorkommen. Um
die gültigen von den ungültigen modalen Argumenten zu unterscheiden, ist eine
ganze Reihe von Kalkülen entwickelt worden, die verschieden stark sind. Mit
einigen dieser Kalküle wollen wir uns in diesem Seminar vertraut machen.
Text: Hughes/Cresswell, A New Introduction to Modal Logic, London 1996.
Annemarie Nilges (Informationswissenschaft/ULB)
Erfassen
und Erschließen von Dokumenten. (Proseminar, 2-stündig)
Mo. 9-11
Vortragsraum
ULB (Geb. 24.41)
Im Mittelpunkt des Seminars stehen Methoden der inhaltlichen Erschließung von
Dokumenten, wie sie in Dokumentationsstellen und Bibliotheken zur Aufbereitung
der Literatur für eine thematische Suche angewandt werden. Vorgestellt werden
Methoden der verbalen und der klassifikatorischen Erschließung. Eine besonderer
Schwerpunkt liegt auf den Konsequenzen dieser Methoden für das Retrieval und die
Gestaltung von Online-Katalogen und Datenbanken und die Erschließung im Internet.
Die
Veranstaltung bemüht sich um Praxisnähe durch Bibliotheksführungen - wir werden
das formale Erschließen in der Katalogisierungsabteiung der ULB kennenlernen -
und die Arbeit mit möglichst vielen praktischen Beispielen (Kataloge,
Datenbanken, WWW etc.).
Marc Rittberger (Informationswissenschaft)
Information Retrieval
Systeme (Hauptseminar, 2-stündig)
Mi. 14-16
Raum 04.87 (Geb. 23.21)
Im Seminar werden wir uns mit dem Spezialgebiet Bibliometrie beschäftigen. Nach einer Einführung in die Zitationsanalyse wollen wir das Umfeld einzelner Teildisziplinen mit Hilfe der Zitatenanlyse erarbeiten. Dabei werden wir die Datenbanken des Science Citation Index nutzen, um zu aussagefähigen Ergebnissen zu kommen.
Leistungsnachweis: Durchführung der Zitatenanalyse, Auswertung und Ausarbeitung der Ergebnisse.
Christof Rumpf (Allg.Sprachwiss./Computerlinguistik)
Aufbaukurs Prolog (Proseminar und Übung, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss.]
Di 16-18 (PS)
Mi 16-18 (ÜB)
Raum: 04.87 (Geb. 23.21)
Gerhard Schurz (Philosophie)
Normische Gesetze und nichtmonotones Schliessen
(Proseminar, 2-stündig)
Do. 9-11
Raum: U1.83 (Geb. 23.21)
Normische Gesetze sind Gesetzeshypothesen der Form "Normalerweise sind As
auch Bs", z.B. "Normalerweise können Vögel fliegen". Das Schliessen aus solchen
Gesetzen ist nichtmonoton. Die nichtmonotone Logik hat in den letzten zwei
Jahrzehnten einen Boom erlebt. Den philosophischen Grundlagenfragen hat man sich
vergleichsweise weniger stark gewidmet. Dieses Proseminar liefert eine
Einführung in die philosophischen Grundlagen normischer Gesetze, die letztlich
in der verallgemeinerten Evolutionstheorie begründet sind, sowie eine Einführung
in die wichtigsten Regelsysteme und Semantiken des nichtmonotonen Schliessens
und ihrer Bedeutung für die Philosophie.
Literatur wird in der LV bekannt
gegeben.