Veranstaltungen im SoSe 2001

 

Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Sprache und Logik (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ. Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Do. 9-11
Raum: 01.41 (Geb. 23.21)

Dieses Seminar möchte eine Einführung in die Theorie der Berechenbarkeit bzw. der rekursiven Funktionen geben und folgt darin Nigel CUTLAND Computability (An Introduction to Recursive Function Theory. Cambridge 1980). Ich werde den Text in Kopien ausgeben, den Gehalt im wesentlichen selbst vorstellen und die Bearbeitung von Aufgaben an Teilnehmer delegieren. Die Theorie der Berechenbarkeit, d.h. der allgemeinsten Prinzipien der Umformung von Zeichenketten in Zeichenketten, liegt allen modernen Textverarbeitungen zugrunde und darf eine weit größere theoretische Aufmerksameit beanspruchen als ihr tatsächlich zugestanden wird. Zur allgemeinen Orientierung lege ich dem Seminar darüber hinaus die Überlegungen zugrunde, die Gr.J. CHAITIN in seinem bekannt gewordenen Aufsatz über Randomness and Mathematical Proof (Scientific American 1975) vorgelegt hat. In diesem Sinne verstehe ich vor allem die negativen oder limitativen Ergebnisse der Theorie der Berechenbarkeit als ein Paradigma für zeitgemäße sprachphilosophische Reflexion.


Joachim Bromand et al.
Vicious Circles (Arbeitsgemeinschaft, 2-stündig)
n.V.
Raum: 01.56 (Geb. 23.21)

Im Sommer fahren wir fort mit der Lektüre von

Jon BARWISE & Lawrence MOSS, Vicious Circles. On the Mathematics of Non-Wellfounded Phenomena, Stanford (CSLI) 1996.

Zunächst besprechen wir die nicht-wohlfundierte Mengentheorie ZFA und deren zentrales Antifundierungsaxiom AFA. Danach geht es um die Modellierung zirkulärer Phänomene und die Anwendung des theoretischen Rahmens etwa auf Probleme der Spieltheorie und Modallogik. Interessenten melden sich bitte unter: bromand@uni-bonn.de


Axel Bühler (Philosophie)
Theorie logischer Konstanten (Hauptseminar, 2-stündig)
Mi 11-13
Raum: ??? (Geb. 23.21)

Welche Ausdrücke gehören zur Logik? Welche nicht? Kann man zwischen logischen und nichtlogischen Ausdrücken mit guten theoretischen Gründen unterscheiden? In dem Seminar soll diese Fragestellung genauer expliziert werden. Weiterhin sollen verschiedene alternative Antworten diskutiert werden.


Markus Daus / Norbert Henrichs (Informationswiss.)
Digitales Informationsmanagement (Hauptseminar, 2-stündig)
Mo 16-18
Raum: U1.65 (Geb. 23.21)

Digitales Informationsmanagement umfasst nicht nur die reine Informationsablage, sondern auch Informationsrepräsentation, -reduktion, -aufbereitung, aktualisierung und -clustering. Dabei geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, dessen Kenntnis auf dem aktuellen Arbeitsmarkt gesucht, aber kaum geboten wird. Hierzu werden sowohl Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung herangezogen, als auch bereits existierende Anwendungen betrachtet und bewertet. Ziel ist es, alle relevanten Aspekte zu beleuchten und so den wirtschaftlich effizienten Einsatz von Softwaresystemen dieser Art in einem Unternehmen zu betreuen und zu optimieren.

Themen:

1.   Vorbesprechung / Orientierungsseminar
2.   Internet / Intranet / Extranet
3.   Content Management / Redaktionssystem / Publikationssystem
4.   Knowledge Management
5.   Software-Ergonomie / Usability
6.   "Lost in Hyperspace"
7.   Informationsreduktion /-channeling
8.   Suchverfahren
9.   Integration unterschiedlicher Module


James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Grammatikentwicklung auf dem Computer (Proseminar + Übung, 2-stündig)
Di 11-13 (PS)
Do. 14-16 (ÜB)
Raum: 04.87 (Geb. 23.21)

Teilgebiet: Methoden, Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: Studierende im Grundstudium Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) oder im Grundstudium Linguistik (B.A.), die die Einführung in die Computerlinguistik besucht haben. Weitere Vorkenntnisse - insbesondere Programmier- und Computerkenntnisse - sind nicht erforderlich, obwohl der bisherige Besuch einer Veranstaltung über Syntax (z.B. "Einführung in die Syntax") von großem Vorteil wäre.

Zuordnung im Studiengang: Magister Allgemeine Sprachwissenschaft (Haupt- und Nebenfach) Einer von fünf Methodenkursen. Die Methodenkurse bauen nicht aufeinander auf und können daher in jeder beliebigen Reihenfolge besucht werden.
B.A. Linguistik (nur Kernfach) Der Kurs ist Bestandteil des Basismoduls 6 Computerlinguistik, das Sie neben drei anderen Modulen auswählen können. Wenn Sie dieses Modul wählen, müssen Sie in dem Kurs einen Beteiligungsnachweis erbringen.

Inhalt: Die Veranstaltung ist praktisch orientiert und soll den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, Grammatiken für kleinere Sprachfragmente am Rechner zu schreiben und zu testen. Um solche Grammatiken schreiben zu können, müssen die Teilnehmer zuerst den Grammatikformalismus PATR sowie den Umgang mit unserer Computerimplementierung QPATR erlernen. Im Laufe des Semesters wird an einfachen Beispielen gezeigt, wie verschiedene Probleme (z.B. Kongruenz, Subkategorisierung, logische Forn) eine formale Behandlung erfahren können. Vor der Mitte des Semesters werden typenbasierte Formalismen anhand des Formalismus QType eingeführt.
In der Übung zur Vorlesung soll der theoretische Stoff durch praktische Übungsaufgaben am Rechner ergänzt werden. Keine Vorkenntnisse in der Computerprogrammierung sind erforderlich.

Scheinerwerb: Magister ASW: "Leistungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche Hausaufgaben
B.A.Linguistik: "Beteilungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche Hausaufgaben

Zwischenprüfung: Zu dem Kurs kann im Magisterstudiengang die Zwischenprüfung abgelegt werden, falls Sie die notwendigen Scheine (Leistungsnachweise) in anderen Veranstaltungen erworben haben. In den B.A. Studiengängen gibt es keine Zwischenprüfung.

Empfohlene Literatur: Stuart M. Shieber, An Introduction to Unification-Based Approaches to Grammar. Stanford, 1986.

Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat des Seminars

Sonstiges: Diese Veranstaltung wird das nächste Mal wieder im WS 2002-03 angeboten.


Jochen Lechner (Philosophie)
Logik II (Proseminar, 4-stündig)
[anrechenbar: Infowiss., Philosophie]
Mi 11-13
Fr. 9-11
Raum: 00.82 (Geb. 23.21)

Dieses Seminar ist eine Fortsetzung des PS Logik I vom Wintersemester. Im ersten Teil des Seminars wird der Kalkül des natürlichen Schließens weiter ausgebaut. Behandelt werden Relationen, mehrfache Quantifikationen, Identitätsaussagen und Kennzeichnungen. Im zweiten Teil des Seminars geht es um grundlegende Beweistechniken in der Metalogik.

Wer an dem PS Logik I nicht teilgenommen hat, sollte sich anhand der Seminarunterlagen(Ordner in der FB) in den Semesterferien mit dem Kalkül des natürlichen Schließens vertraut machen.

Wegen der Nachklausur zum PS Logik I beginnt dieses Seminar erst am Freitag, den 20. April 2001.


Christof Rumpf (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Aufbaukurs Prolog (Proseminar und Übung, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss.]
Di 16-18 (PS)
Mi 16-18 (ÜB)
Raum: 04.87 (Geb. 23.21)

Teilgebiet: Computerlinguistik
Voraussetzungen: Grundkenntnisse in Prolog und computerlinguistischen Methoden.
Zuordnung im Studiengang: Proseminar mit Übung

Seminarplan:
Es wird um die Implementierung unifikationsbasierter Grammatikentwicklungsumgebungen gehen:

   . Tokenizer (Verarbeitung von Nicht-Prolog-Syntax)
   . Parsingstrategien (top-down, bottom-up, left-corner, Chart)
   . Parsing und Unifikation von Merkmalsstrukturen (PATR-II)
   . Typinferenz und Parsing mit getypten Merkmalsstrukturen (QType)
   . Default-Vererbung in statischen Typverbänden (QType)

Scheinerwerb:
Regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungen.

Empfohlene Literatur:
 . Sterling/Shapiero (1986): The Art of Prolog. MIT Press.
 . O'Keefe (1990): The Craft of Prolog. MIT Press.
 . Gazdar/Mellish (1989): Prolog and Natural Language Processing. Addison-Wesley.
 . Covington (1994): Natural Language Processing for Prolog Programmers. Prentice Hall.
 . Carpenter (1992): The Logic of Typed Feature Structures. CUP.
 . Lascarides/Copestake (1999): Default Representation in Constraint-based Frameworks. CL 25:1.

Anmerkungen:
Im WS 01/02 ist wieder ein Grundkurs Prolog mit ebenfalls 4 SWS geplant.

 


Jochen Lechner
lechner@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Letzte Änderung: 28. März 2001