Edith Stein

Frühe wissenschaftliche Arbeit

Portrait von Edith Stein, Freiburg 1920
in Freiburg 1920

Handschrift Edith Steins zu Husserl, 1913
Handschrift Edith Steins zu Husserl, 1913

"Ich glaube, nur wer in den Jahren zwischen 1905 und 1914, der kurzen Blütezeit der Göttinger Phänomenologenschule, dort studiert hat, kann ermessen, was in diesem Namen schwingt. Ich war 21 Jahre alt und voller Begeisterung dessen, was nun kommen sollte."
("Aus dem Leben einer jüdischen Familie". In: Edith Stein: Werke, Bd. VII, S. 165)

1916 Erste schulische Lehrtätigkeit in Breslau. Fertigstellung ihrer Dissertation mit dem Titel "Das Einfühlungsproblem in seiner historischen Entwicklung und in phänomenologischer Betrachtung".

Das Rigorosum besteht sie mit der Note "summa cum laude". Bis 1918 arbeitet sie als erste weibliche Hochschulassistentin der Philosophie bei Edmund Husserl in Freiburg. Trotz bester Qualifikationen versagt man ihr die Habilitation. Nach ihrer Kündigung wird Martin Heidegger ihr Nachfolger, der, dank Husserls Förderung, 1923 zunächst Professor in Marburg wird und später dessen Lehrstuhl übernimmt.

1919 - 1923 Sie verfaßt wissenschaftliche Arbeiten, darunter ihre "Beiträge zur philosophischen Begründung der Psychologie und der Geisteswissenschaften". Husserl sichert ihr Aufstiegschancen zu, falls "die akademische Laufbahn für Damen eröffnet" werden sollte. Letzteres geschah 1920.

1922 Am Neujahrstag wird sie getauft und in die katholische Kirche aufgenommen. Initiierendes Erlebnis war u.a. die Lektüre der heiligen Teresa von Ávila, der spanischen Mystikerin und Reformerin des Karmeliterordens.