Edith Stein

Teresa von Ávila

Teresa von ÁvilaTeresa von Ávila

Teresa von Ávila (1515-1582), Nationalheilige Spaniens, trat 1535 in das Karmelitinnenkloster in Ávila ein. Eine Erscheinung Christi während einer schweren Krankheit führte sie zur Mystik und bewog sie - unterstützt von Joannes a cruce - zu einer Reform des Karmeliterordens. Im Zuge dieser Bemühungen gründete sie verschiedene eremitische Kongregationen, darunter den Zweigorden der Unbeschuhten Karmelitinnen, dem E. Stein beitrat.

Neben ihren administrativen Aufgaben verfaßte sie unzählige Briefe und verschiedene Schriften, die heute zur Weltliteratur zählen, darunter das mystische Hauptwerk "Die Seelenburg" sowie ihre autobiographische Aufzeichnung, das "Leben der Heiligen Teresia von Avila", jene Lektüre, die Edith Stein 1921 zum Eintritt in die katholische Kirche inspiriert haben soll. 1614 wurde "die Meisterin der Psychologie der Mystik" (Pius X.) selig- und 1622 heiliggesprochen. Papst Paul VI. ernannte sie 1970 zu einer offiziellen Kirchenlehrerin.

Die Auseinandersetzung mit dieser Heiligen führt Edith Stein nicht nur zum Karmelorden, sondern auch auf den Weg zur Mystik, dem unmittelbaren Erleben Gottes in der Selbstaufgabe. Außergewöhnlich für eine philosophische Arbeit, bestimmt sie in "Endliches und ewiges Sein" die mystische Schau zum höchsten Ziel menschlicher Existenz sowie zum einzig erfolgreichen Weg, die menschliche Seele zu erfassen. Im Anhang zu ihrem Hauptwerk nimmt Stein dabei ausdrücklich Bezug auf "Die Seelenburg". Jahre vor ihrem Tod wendet sie sich schließlich ganz von der Methode analytisch-philosophischen Erkennens ab und vollends dem mystischen Begreifen zu.