Elisabeth Büning-Laube zum 10. Todestag

Konstanze Petersmann: Wenn der Tag verweht und die Schatten wachsen

WENN DER TAG VERWEHT UND DIE SCHATTEN WACHSEN

der Vogel im rauschenden Lied
ist verstummt, Sterne murmeln
: außerhalb, ... in fernsten Nebelauen
– ein schweigender Kreis;

dort schwebt die Feder über das Wasser,
versinkt die köstliche Perle darin,
... im Lichtkegel sehe ich
drei finstere Fenster im Turm;

dahinter spiegelt sich die Rose im
Venezianischen Rot auf dem Fächer,
... auf den Wegen liegen Erinnerungen
– im versiegelten Quell

Ich erinnere mich an Elisabeth Büning-Laube.

Wir, Elisabeth Büning-Laube und ich, begegneten uns auf der Ebene des „Kleinen Prinzen“ – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Wiederum lebte sie und sprach durch ihre Fantasie. Ihre Kreativität gab ihr den sicheren Mut, meiner Lyrik eine gute Zukunft vorauszusagen. Sie war Herausgeberin meiner ersten Gedichte in der Edition XIM Virgines Düsseldorf.

Den Salon-Gedanken der Salonnière Büning-Laube griff dann mein Ehemann ein Jahr nach ihrem Tod auf. Im Jahr 2006 setzte ich diese Anregung in die Tat um, zusätzlich inspiriert durch die Salonnière, Schriftstellerin und Hofrätin aus Danzig, Johanna Schopenhauer, die Mutter des großen Philosophen Arthur Schopenhauer, die mit ihrem bürgerlichen Salon die Anlehnung an den Musenhof der Anna Amalia zu Weimar suchte.

In Dankbarkeit erinnere ich mich an Elisabeth Büning-Laube, deren Vorname ‚Elisabeth’ im Babylonischen heißt: Eli si beti: Unser Gott ist sieben (Vater, Mutter = Sonne, Mond und die fünf Planetenkinder). Der Kreis schließt sich, denn die Sieben war die Glückszahl von Elisabeth Büning-Laube, wie sie sich selbst zum siebenjährigen Bestehen ihres Salons im Jahr 2003 bei einem Interview gegenüber der WZ äußerte.

Januar 2015