Germanistisches Seminar II | Philosophische Fakultät | Frauen-Kultur-Archiv


Kindheit und Studium


Edith mit ihrer älteren Schwester Erna, um 1897
"In meinen Träumen sah ich immer eine glänzende Zukunft vor mir. Ich träumte von Glück und von Ruhm, denn ich war überzeugt, dass ich zu etwas Grossem bestimmt sei und in die engen, bürgerlichen Verhältnisse, in denen ich geboren war, gar nicht hineingehörte."

("Aus dem Leben einer jüdischen Familie". In: Edith Stein: Werke, Bd. VII, S. 45)


Als Studentin in Göttingen,
um 1913

12. Oktober 1891 Edith Stein wird in Breslau als jüngstes von sieben Geschwistern in eine jüdische Familie geboren. Der Vater stirbt früh, die Mutter führt den Holzhandel ihres Mannes erfolgreich weiter. Edith, ein ehrgeiziges, eigenwilliges Kind, fühlt sich schon in jungen Jahren zu Außerordentlichem berufen. Nach einer freiwilligen Suspension von der Schule absolviert sie ihr Abitur extern mit Auszeichnung.

1911 - 1913 Studium in Breslau in den Fächern Germanistik und Geschichte, Psychologie bei William Stern, Philosophie bei Richard Hönigswald, erster Kontakt mit Edmund Husserls Phänomenologie. Beitritt zum "Preußischen Verein für das Frauenstimmrecht".

1913 - 1915 Wechsel an die Universität Göttingen, an der Edmund Husserl lehrt. Sie schließt sich dem Göttinger Kreis an, zu dem u.a. Adolf Reinach, Hedwig Conrad-Martius, Alexander Koyré und Roman Ingarden angehören. Mit Hilfe der Phänomenologie, die später durch religionsphilosophische Betrachtungsweisen ergänzt wird, begibt sie sich auf die lebenslange Suche nach der Erkenntnis und Bestimmung menschlichen Seins. Erster Kontakt mit katholischen Ideen durch den Universitätsprofessor Max Scheler.

1915 Im Januar besteht sie die mündlichen Staatsprüfungen und erbittet von Husserl ihr Dissertationsthema. Von April bis September unterbricht sie die Arbeit daran und leistet freiwilligen Dienst in einem Seuchenlazarett des Roten Kreuzes in Mährisch-Weißkirchen.

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last update: 22.08.2023