MODERN ENGLISH LITERATURE

All literature must be read as a symbolic meditation on the destiny of community. (Fredric Jameson)

„Game Theory“: Workshop mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus

inkl. Aufführung von Anton Tschechows Die Möwe

Blockseminar 19. bis 21. November 2010 (Wintersemester 10/11)

Von Schiller, Huizinga bis hin zu Caillois haben sich Autoren und Theoretiker mit dem Konzept des Spiels und dem spielenden Menschen (homo ludens) auseinandergesetzt. Beim Schauspiel treffen Figuren regelmäßig Entscheidungen, die den Handlungsverlauf des Dramas entscheidend beeinflussen („To be or not to be"). Dabei sind Verhandlungs-Strategien – das gegeneinander Ausspielen der einzelnen Figuren – elementar.

Unter Anleitung der Theaterpädagogin des Düsseldorfer Schauspielhauses Katrin (Käthe) Lorenz wurden in diesem Blockseminar nicht nur Basiskenntnisse für das Spiel im Theater vermittelt, sondern darüber hinaus auch theoretische Konzepte der Entscheidungs- und Spieltheorie praktisch erprobt. Zielsetzung war, anhand bestimmter Methoden die, durch die Strategien der Spieler entstandenen Gleichgewichte, zu erkennen und zu interpretieren. Die theoretischen Grundlagen, die zusammen am ersten Tag des Blockseminars (Freitag, 19.11.) vorbereitet wurden, konnten die Studenten an den zwei darauffolgenden Tagen (Sa. 20.11. und Sonntag, 21.11.) in die Praxis umsetzen. Hier wurde insbesondere auf die Darstellung von Macht- und Dominanzverhältnissen zwischen den Figuren auf der Bühne hingearbeitet, eine schauspielerische Facette, die in Tschechows „Die Möwe“ eine ganz besondere Bedeutung gewinnt. Neben dem Besuch der Aufführung am Samstagabend stand am Ende des Workshops noch ein ausführliches Gespräch mit zwei der Schauspielerinnen auf dem Plan, in dem die Studenten alle Fragen sowohl zum Stück selbst als auch zum Beruf des Schauspielers stellen konnten.

Feedback der Studenten

Jessica di Dio: „Der Workshop war: ereignisreich, erfolgreich, folgenreich.“

Christopher Theus: „Der Workshop hat mir persönlich viel gebracht, ich bin über meine eigenen Grenzen hinweg gegangen und habe einiges über mich gelernt. Außerdem hatte ich viel Spaß und habe das Theater wiederentdeckt für mich.“

Roland Zowislo: „Aristoteles sagte, dass Lernen nicht gleich Spielen sei. Wie aber verhält es sich, wenn man lernt zu spielen? Einen Eindruck davon bekamen wir in diesem Blockseminar. Interessanterweise wurde uns der Ernst dieser Angelegenheit im Spiel vermittelt. Nicht zu gering dabei darf die Rolle (schon wieder ein Begriff, der mit Spiel zusammenhängt) der Theaterpädagogin Käthe bewertet werden. Sie verstand es bestens, uns zu motivieren und sowohl unser Bewusstsein für den Ernst in der spielerischen Übung als auch für das Spiel im Ernst zu wecken. In Anlehnung an Aristoteles möchte ich behaupten, dass das Spiel(en) ein wichtiger Bestandteil des Lernprozesses ist – es soweit erleichtert, dass es notwendigerweise dazu gehört. Wo es fehlt, mag es automatisch kompensiert werden. Dennoch erhalten Defizite dadurch erhöhten Spielraum. Dieser Punkt wird im gesamten Bildungswesen gerne mal überspielt.“

Elisa Renz: „Ein Wochenende, das die Leidenschaft des Theaterspielens nicht nur erklärt hat, sondern vollkommen nachvollziehbar machte. Es war eine unvergessliche Erfahrung, die in mir eine bunte Mischung von unterschiedlichsten Gefühlen hervorgerufen hat.“

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Die Möwe von Anton Tschechow