Die Firma J.K. Vietor in Westafrika zur Zeit des Hochimperialismus
Johann Karl Vietor zählt zu den bedeutendsten und politisch engagiertesten Vertretern der mittelständischen Kolonialkaufleute während der deutschen Kolonialära. Er trat vor dem Ersten Weltkrieg als führender Vertreter einer progressiven, reformistischen Kolonialpolitik in Erscheinung, die seit der Jahrhundertwende von Bodenreformern, protestantischen Missionsgesellschaften und überwiegend in ökonomischen Kategorien denkenden Kaufleuten entwickelt wurde. Seine Überlegungen stellten das Grundgerüst dar, auf dem Bernhard Dernburg ab Herbst 1906 seine kolonialpolitischen Reformen aufbaute, insbesondere sein Credo von der afrikanischen Bevölkerung als "wichtigstem Aktivum" der deutschen Kolonien. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Verlust der Kolonien konnte er erneut Fuß fassen in Westafrika, geriet aber in der Weltwirtschaftskrise in einen nicht zu überbrückenden Liquiditätsengpass und scheiterte schließlich.
Dienstag, 16.06.2015, 16.30-18.00 Uhr
Universität Düsseldorf
Gebäude 23.21, Etage 02, Raum 27
Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf
Veranstalter: Prof. Dr. Stefanie Michels
Ort: 23.21.02.27
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