GRADUIERTENKOLLEG 'ALTER(N) ALS KULTURELLE KONZEPTION UND PRAXIS'

Marie Gunreben, M.A.

Studium und akademischer Werdegang
seit 2012: Lehrbeauftragte für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Universität Bamberg
seit 2012: Stipendiatin der Bayerischen Eliteförderung
04/2012 bis 05/2015: Kollegiatin des Graduiertenkollegs "Alter(n) als kulturelle Konzeption und Praxis"
09/2011-10/2012: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur der Universität Bamberg
2008-2011: Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes
2008-2011: studentische Hilfskraft an der Professur für Deutsche Sprachwissenschaft/DaF sowie am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Bamberg
2004-2011: Magisterstudium der Germanistik und Philosophie an den Universitäten Würzburg und Bamberg

Forschungsinteressen
Alter und Altern in der Literatur, Literatur und Wissen, Literatur und Religion, Erzähltheorie

Thema des Dissertationsprojektes
Das Wissen des Alters. Literarische Inszenierungen von Weisheit vom Realismus bis zur Gegenwart

Seit der Antike stellt das Modell der Weisheit einen zentralen Strang in der topischen Alterssemantik dar. Alten Personen wird traditionell ein spezifisches Wissen zugesprochen, das die Kehrseite neuzeitlicher Wissenssysteme repräsentiert, ist es doch allumfassend statt in Fachbereiche partialisiert, situativ gebunden statt experimentell wiederholbar, an die mündliche Erzählung einer betagten Figur gekoppelt anstatt dokumentier- oder digitalisierbar. Als Träger jenes narrativ verfassten Wissens eignen sich Figurationen der Altersweisheit wiederum zur poetologischen Reflexion von Literatur selbst. Diese selbstreferenzielle Funktion literarischer Altersdarstellungen wurde bislang nicht untersucht: Daher soll an exemplarischen Textanalysen des 19. bis 21. Jahrhunderts gezeigt werden, wie über das andersartige, erzählende und vergängliche Wissen des Alters zugleich ein entsprechend ‚anderes‘ Wissen der Literatur verhandelt wird.

Publikationen

  • Die Gefährlichkeit der Literatur. Norbert Gstreins Roman Eine Ahnung vom Anfang. In: Hermann Korte (Hg.): Text und Kritik. Sonderheft Österreichische Gegenwartsliteratur. München: Ed. Text und Kritik.

  • Die Hungernden. In: Friedhelm Marx und Andreas Blödorn: Thomas Mann-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart u. a.: Metzler.

  • Literatur als Theodizee? Providenz und Kontingenz erzählter Welten am Beispiel von Wolfgang Herrndorfs Sand. In: Tim Loerke und Robert Walter-Jochum (Hg.): Religion und Literatur im 20. und 21. Jahrhundert. Motive, Sprechweisen, Medien. Göttingen: V&R Unipress.

  • „Viele Schnipsel streuen, viele Schnipsel beschauen, das also heißt versinken.“ Feridun Zaimoglus Hinterland im Spiegel der deutschen Romantik. In: Friedhelm Marx und Stephanie Catani (Hg.): Über Grenzen. Texte und Lektüren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Göttingen: Wallstein.

  • „Geschichtete Zeit“. Alter(n)serzählungen des Realismus. In: Max Bolze, Cordula Endter, Marie Gunreben, Sven Schwabe und Eva Styn (Hg.): Prozesse des Alterns. Konzepte – Narrative – Praktiken. Bielefeld: Transcript, S. 197-218.

  • zus. mit Christiane Mahr: Junges Ich in alter Haut. Vom Topos des fremden Körpers in Alternserzählungen. In: Querformat 5 (2015), S. 57-64.

  • Das weise Alter. Zur Neuinszenierung eines traditionsreichen Modells in deutschsprachigen Gegenwartstexten. In: Corina Erk und Christoph Naumann (Hg.): Gegenbilder – literarisch/filmisch/fotografisch. Bamberg: University of Bamberg Press 2013, S. 67-82.

  • zus. mit Friedhelm Marx: Inseln des Eigensinns. Über die Romane Annette Pehnts – eine Einleitung. In: Friedhelm Marx (Hg.): Inseln des Eigensinns. Beiträge zum Werk Annette Pehnts. Göttingen: Wallstein 2013, S. 7-14.

  • „Lasterhaft und weise“ – zur Ambivalenz des Alters in Heinrich Manns Empfang bei der Welt. In: Heinrich-Mann-Jahrbuch 30 (2012), S. 191-205.

  • Das erzählte Gehirn. Literatur, Wissen, Neurowissenschaft. In: Wirkendes Wort 62 (2012), H. 2, S. 199-218.

  • „...der Literatur mit ihren eigenen Mitteln entkommen“ – Norbert Gstreins Poetik der Skepsis. Bamberg: University of Bamberg Press 2011.

Kontakt: marie.gunreben (at) uni-bamberg.de

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