JOHANNES OEKOLAMPADIUS

(eigentlich Heußgen oder Hüßgen,
gelegentlich auch auf "Hausschein" zurückgeführt)

geb. 1482 zu Weinsberg in Württemberg
gest. 24. November 1531

 

Humanist und Reformator in Basel. Studierte in Bologna Rechte, in Heidelberg, Tübingen und Stuttgart klassische Sprachen. 1515 Prediger in Basel und Mitarbeiter des Erasmus bei der Herausgabe des griechischen Neuen Testaments. In wechselnden Schicksalen 1522 kurze Zeit Schloßkaplan Franz von Sickingens auf der Ebernburg bei Kreuznach; seit 1522 Professor der Theologie und Prediger in Basel. Um die Philosophie hat er sich besonders durch die lateinische Übersetzung und Herausgabe griechischer Patristiker wie Chrysostomus, Cyrill von Alexandrien, Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianz u.a. verdient gemacht.

Hauptschriften: Graecae litteraturae dragmata, Basel 1518, auch 1521 und 1539; Index in tomos omnes, operum divi Hieronymi, cum interpretatione nominum Graecorum & Hebraerorum, per Joan. Oecolampadium in ordinem digestus, Basel 1520; Uber D. Martin Luters Buoch Bekentnuß genannt zwo antwurten Joannis Ecolampadii und Huldrychen Zuinglis, Zürich 1528.

Literatur: E. Staehelin (red.), Briefe und Akten zum Leben Oekolampads. Zum 400jährigen Jubilaeum der Basler Reformation. hg. von d. Theol. Fak. d. Univ. Basel, 2 Bde. Leipzig 1927-34 (ND New York, London 1971); E. Staehelin, Das theologische Lebenswerk Joh. Oekolampads, 1939; ders., Oekolampad-Bibliographie. Verzeichnis der im 16. Jahrhundert erschienenen Oekolampaddrucke, 1918 und 1928 (Nachdruck 1963); G. Nordholt, Via regia, die Theologie Oekolampads als Lehre von der Kirche, Diss. Münster 1954; H. Tschumi-Häfliger, Das Oecolampad-Denkmal. Entstehungsgeschichte und historische Hintergründe, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 91, 1991, S. 239-249.

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