THOMAS MORUS (More)

geb. 7. Februar 1478 in London
gest. 7. Juli 1535 (auf dem Schafott) in London

 

Britischer Staatsmann, Humanist und Philosoph. 1529 Kanzler Heinrichs VIII., bei dem er jedoch in Ungnade fiel und hingerichtet wurde. Er hat durch seine Staatsutopie, in der er in Anlehnung an Platons "Staat" ein ideales Staats- und Gesellschaftssystem ohne Privateigentum, mit allgemeiner 6-stündiger Arbeitspflicht, Religionstoleranz usw. entwarf, einen bis heute nachwirkenden Einfluß ausgeübt.

Hauptschriften: De optimo statu rei publicae deque insula utopia (Über den besten Zustand des Staates und über die neue Insel "Nirgendwo"), 1516, englisch 1551, deutsch 1524 u.ö., zuletzt 1964 (ed. Ritter).

Ausgaben: lateinisch: Basel 1563, Löwen 1565-66, Frankfurt und Leipzig 1689 (Neudruck Frankfurt 1963); englisch: London 1557 und Löwen 1927-31; Briefe: Princeton 1947 (ed. Rogers); The Complete Works of St. Th. More, auf 14 Bde. berechnet (ed. R. S. Sylvester u.a.), New Haven u. London 1963 ff.; Neue Briefe (ed. H. Schulte-Herbrüggen), Münster 1966.

Literatur: R. W. Chambers, Thomas Morus, 1935 (dt. Basel 1947); G. Heidingsfelder, Thomas More. Leben und Bedeutung des großen Humanisten mit einer Auswahl aus seinen Schriften, 1950; W. Roper, Das Leben des Thomas Morus, nach der Ausg. von Elsie Vaughan Hitchcock (1935) ins Dt. übertr. H. Buhr-Ohlmeyer, Heidelberg 1986; R. Marius, Thomas Morus, eine Biographie, Zürich 1987; L. Bossle, Zur Soziologie utopischen Denkens in Europa. Von Thomas Morus zu Ernst Bloch, Würzburg 1988.

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