TYCHO BRAHE

geb. 14. Dezember 1546 in Knudstrup in Schonen

gest. 24. Oktober 1601 in Prag

 

Bedeutender Astronom und Naturphilosoph. Er studierte in Kopenhagen und Leipzig Jurisprudenz, daneben Astronomie. Eine reiche Erbschaft erlaubte es ihm, sich auf der ihm zu Lehen verliehenen Insel Hven eine Sternwarte zu errichten, mit der er bemerkenswerte Entdeckungen erzielte. Zuletzt war er kaiserlicher Astronom Rudolfs II. zu Prag. Zu seinem ausgezeichneten Schülerkreis gehörte dort auch Kepler. Tycho Brahe hielt gegenüber Kopernikus noch am geozentrischen Weltbild fest, nahm aber mit jenem an, daß die Planeten um die Sonne kreisen.

Ausgaben: Prag 1611; Frankfurt 1648; Opera omnia, 15 Bde., ed. J. L. E. Dreyer, Kopenhagen 1913-29; Briefwechsel: Kopenhagen 1876 ff. (ed. Frijs); Werke: Astronomia instauratae progymnasmata, Uraniborg 1596; Prag 1602, Frankfurt 1610.

Literatur: [Oluf Bang], Lebensbeschreibung des berühmten und gelehrten dänischen Sternsehers Tycho von Brahes (aus dem Dänischen von Ph. von der Weistritz), Kopenhagen und Leipzig 1756; J. L. E. Dreyer, Tycho Brahe. Ein Bild wissenschaftlichen Lebens und Arbeitens im 16. Jahrhundert, deutsche Übers. v. M. Bruhns, Karlsruhe 1894, Nachdr. Walluf 1972; engl. Ausg. 1890, Nachdruck 1963; J. A. Gade, The life and times of Tycho Brahe, Princeton 1947; Victor E. Thoren, The Lord of Uraniborg: a Biography of Tycho Brahe, with contributions by J. R. Christianson, Cambridge 1990.

 

NEXT

BACK to Index