Früheste Berichte über das Eindringen des (chinesischen) Mahayana in Japan finden sich im Nihonshoki (Reichannalen von 720). Sie erwähnen eine Gesandtschaft des koreanischen Königs Syong-Myong (japan. Sei-mei) an den Kaiser Kimmei (509-571), die eine Buddhastatue und eine Anzahl Sutras (buddhistische Schriften) überreichte. Buddha wurde als neuer bis dahin "unbekannter Kami" gleichsam versuchsweise aufgenommen. Prinz Shotoku (Shotoku Taishi 572-622), zweiter Sohn des Kaisers Yomei, sorgte als hervorragender Kenner des chinesischen Buddhismus für seine Verbreitung (er ließ 46 Tempel gründen, in denen zu seiner Zeit 816 Mönche und 569 Nonnen lebten). Er selbst soll auch Kommentare zu drei Sutren verfaßt haben: das Shomen-gyo, das Huima-gyo und das Hokke-gyo, von denen aber nur letzterer als authentisch gilt (vgl. Hanayama Shinsho: Shotoku Taishi Gyosei Hokke Gisho no Kenkyu / Untersuchung über den Kommentar Prinz Shotokus über das Hokke-gyo, d. h. das Saddharmapundarika Sutra, 2 Bände, Tokio 1933). Die Schrift gilt als ältestes genuin japanisches philosophisches Schriftwerk. (Vgl. auch: Mizuno Kogen, The beginnings of Buddhism, engl. von Ch. S. Terry und R. L. Gage, 5. Aufl. Tokio 1988; ders., Buddhist sutras. Origin, development, transmission, 6. Aufl. Tokio 1995).

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