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Berlinale-Nachlese: Sawako decides

夢みたいな物はべつにないですし „Sowas wie einen Traum hab ich eigentlich nicht …“ Sawako, die Hauptfigur von Ishii Yuyas Film Kawa no soko kara konnichi wa („Sawako decides“), hat keine besonderen Ansprüche. Schließlich hat sie selbst längst erkannt, dass sie als Frau nur „unteres Mittelmaß“ ist und das nehmen muss, was ihr gerade vor die Nase kommt. Seit fünf Jahren in Tôkyô, der fünfte miese Zeitarbeits-Job in Folge, der fünfte Freund – Sawako kann nicht gerade eine Muster-Biographie vorweisen. Zwar versucht sie regelmäßig, ihre Sorgen mit Darmspülungen wegzuschwemmen, doch auch das will nicht recht gelingen. Im japanischen Fernsehen sind Geschichten über perspektivlose junge Menschen in letzter Zeit ein sehr populäres Thema. Die Drehbuchschreiber haben schnell auf die Phänomene reagiert, die mit der Entwicklung einer Polarisierungsgesellschaft (kakusa shakai) und mit der Wirtschaftskrise einhergehen: Jugendarbeitslosigkeit, Präkarisierung, Heiratsproblematik. Alle diese Themen werden in Fernsehserien (terebi dorama) aufgegriffen. Was dann meist folgt ist allerdings eine Bilderbuch-„ganbaru-story“. Der Protagonist findet – ob durch ein bestimmtes Ereignis oder durch die Anregung einer anderen Person – ein neues Ziel im Leben und setzt alle seine …