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Japan bei der Berlinale: Sekai good Morning!

Wie man sich als Oberschüler fühlt weiß der Regisseur Hirohara Satoru, der bei der Berlinale seinen Film Sekai Good Morning („Good Morning to the World“) präsentierte, bestimmt noch ziemlich genau: Schließlich ist er gerade einmal 24 Jahre alt. Hiroharas Protagonist, der 16-jährige Yuta, der von seine Freunden „Jamira“ genannt wird, hat die besten Voraussetzungen, um ein „Problemjugendlicher“ zu werden. Seine Mutter sieht er nur gelegentlich abends, wenn sie völlig übermüdet von der Arbeit zurückkehrt, zwei Obentôs auf den Tisch stellt und sich mit riesigen Bierdosen tröstet. Seinen Vater kennt er nicht, in der Schule ist er eher ein Außenseiter. Yuta hat sich einige Strategien ausgedacht, mit denen er seiner Verlassenheit begegnet. Er bespricht Tonbänder, obwohl er weiß, dass sie niemanden interessieren, und er macht sein Bett zur Bühne, auf der er nur für sich bis zur Erschöpfung Luftgitarre spielt. Den Zuschauer lässt der Regisseur diese Szenerie wie durch eine Glasscheibe beobachten. Mit der immer gleichen Einstellung fällt der Blick frontal in das Zimmer, es gibt keine Schnitte, keine Details. Wie als hätte man die Wand …