Veranstaltungen im WS 97/98


Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Neuere Literatur zu Tarskis Wahrheitsbegriff  (Oberseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Di 9-11
Raum: 01.41

Dieses Seminar setzt Grundkenntnisse in Semantik und auf dem Gebiet der Wahrheitstheorien voraus und diskutiert einige Aufsätze, die in den letzten Jahren erschienen sind. Unter anderen schlage ich diese Texte vor:

Scott Soames, What is a Theory of Truth?, The Journal of Philosophy 81 (1984), S. 411-29.
John Etchemendy, Tarski on Truth and Logical Consequence, The Journal of Symbolic Logic 53 (1988), S. 51-79.
Donald Davidson, The Structure and Content of Truth, The Journal of Philosophy 87 (1990), S. 279-328.


Volker Beeh/Jochen Lechner (Germ. Sprachwiss./Philosophie)
Modallogik  (Hauptseminar, 4-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Mi & Fr 11-13
Raum: 01.41

Die Logik der Modalitäten geht auf Aristoteles zurück. C.I. Lewis hat zu Anfang des Jahrhunderts verschiedene axiomatische Systeme der Modallogik vorgeschlagen. Die moderne Modallogik ist eine Erweiterung der Aussagen- und Prädikatenlogik um die Operatoren M und L für Möglichkeit und Notwendigkeit. S. Kripke hat in den 60-er Jahren die klassische von A. Tarski geschaffene Semantik der Prädikatenlogik erweitert und eine Semantik der Modalitäten entwickelt.

Im Seminar behandeln wir zunächst die verschiedenen axiomatischen Systeme und ihr Verhältnis zueinander. Danach wenden wir uns Kripkes Semantik der möglichen Welten zu. - Grundkenntnisse in Logik werden vorausgesetzt.

Die Teilnehmer/innen mögen sich rechtzeitig mit folgendem Text versorgen:

G.E. Hughes & M.J. Cresswell, A New Introduction to Modal Logic, Routledge 1996 (= Neubearbeitung von Introduction to Modal Logic 1968).

Zur Einführung empfehlen wir den Artikel "Modallogik" von H. Weidemann in Ritters Historischem Wörterbuch der Philosophie.


Joachim Bromand (Germ. Sprachwiss.)
Präsuppositionen  (Thematisches Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Mi 16-18
Raum: 02.21
Beginn: 15.10. / Sprechstunde: n.V.

Unter Präsuppositionen werden (1) sowohl Voraussetzungen verstanden, deren Erfülltsein ein Sprecher (im Gegensatz zum explizit Gesagten) implizit unterstellt, als auch (2) Bedingungen, die eine Aussage erfüllen muß, um nicht wahrheitswertlos zu sein. Bei (1) handelt es sich um den pragmatischen, im Falle von (2) um den sog. logischen oder semantischen Präsuppositionsbegriff. Aufgabe des Seminars ist u.a., beide Begriffe zu untersuchen und deren Verhältnis zu klären. Dabei erörtern wir zum einen die sprachphilosophischen Grundlagen anhand der klassischen Arbeiten von Frege, Russell, Strawson und Stalnaker. Zum anderen sollen die theoretischen Kenntnisse durch praktische Analysen von (literarischen, politischen etc.) Beispieltexten vertieft werden.

Textgrundlage des Seminars ist Levinson, Kapitel 4. Darüber hinaus bietet sich insbesondere in Hinblick auf die sprachphilosophischen Grundlagen der Artikel von Soames an.

Scheinerwerb: Erfolgreiche Teilnahme an zwei Klausuren oder eine schriftliche Hausarbeit.

Literatur

Stephen C. Levinson, Pragmatics, Cambridge University Press, Cambridge 1983. (Dieses Buch gibt es auch in Form einer - mit Vorsicht zu genießenden- deutschen Übersetzung.)
Scott Soames , Presupposition, in: D. Gabbay & F. Guenthner (Hrsg.), Handbook of Philosophical Logic (IV). Topics in the Philosophy of Language, Dordrecht 1989, S. 553-616.

Joachim Bromand et al. (Germ. Sprachwiss.)
Logik für Fortgeschrittene  (Arbeitskreis, 2-stündig)
Di 14-16
Raum: 01.54

Im Wintersemester setzen wir die Lektüre von Raymond M. Smullyan & Melvin Fitting , Set Theory and the Continuum Problem, 1996 (Oxford Logic Guides 34) fort. Wir beschäftigen uns mit konstruktiblen Mengen und Forcing und zeigen die (relative) Konsistenz und Unabhängigkeit von Auswahl- und Konstruktibilitätsaxiom sowie der Kontinuumshypothese.


Axel Bühler (Philosophie)
Einführung in die Logik  (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Mi 11-13
Raum: HS 3E

Zentrale Themen der Logik sind: Was ist logische Folgerung? Wie können wir logische Folgerung feststellen? Bei der Behandlung der Fragen stütze ich mich weitgehend auf mein Buch: Einführung in die Logik. Argumentation und Folgerung, Alber-Verlag 2. verb. Auflage 1997. - Die Vergabe eines Scheines ist abhängig von der regelmäßigen Anfertigung von Hausaufgaben (jede 2. Woche).


Axel Bühler (Philosophie)
Übung zum Proseminar "Einführung in die Logik"  (Übung, 2-stündig)
[anrechenbar: Infowiss., Philosophie]
Do 9-11
Raum: HS 3E
In dieser Veranstaltung geht es darum, Probleme, die in dem Proseminar diskutiert werden, weiter zu vertiefen und Übungsaufgaben gemeinschaftlich zu lösen. - Für den Erwerb des Scheines im Proseminar ist der Besuch der Übung nicht obligatorisch.


Axel Bühler (Philosophie)
Kolloquium  (2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Mi 18-20
Raum: 01.41

Zu Themen aus Logik und Sprachphilosophie.


James Kilbury (Allg. Sprachwiss.)
Einführung in die Computerlinguistik  (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss.]
Mo 11-13
Raum: U1.91
Beginn: 13.10. (Vorbesprechung)

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Grundstudium, die den Grundkurs Linguistik besucht haben.

Zuordnung im Studiengang:
Grundstudium Allgemeine Sprachwissenschaft. Ein Thema von der Veranstaltung kann für die Zwischenprüfung gewählt werden.

Inhalt:
Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die Computerlinguistik - insbesondere über ihre Ziele und Methoden - zu vermitteln. Die Arbeitsweise der Computerlinguistik wird anhand von Beispielen aus verschiedenen linguistischen Bereichen (Phonologie, Morphologie, Syntax und Semantik) verdeutlicht. Dabei steht die formale Repräsentation und Verarbeitung sprachlicher Informationen im Mittelpunkt.

Folgeveranstaltungen:
Die Veranstaltung schafft die fachlichen Voraussetzungen für alle anderen Veranstaltungen aus dem Gebiet der Computerlinguistik.

Empfohlene Literatur: (zur Ergänzung)

Gerald Gazdar & Chris Mellish, Natural Language Processing in PROLOG

Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat des Seminars

Sonstiges: Die Veranstaltung wird in jedem Wintersemester angeboten.

Sprechzeiten: Do. 10-12 Uhr, Raum 04.44 (Geb 23.21), Tel. 81-12557


James Kilbury (Allg. Sprachwiss.)
Methodenkurs V (Computerlinguistik):
Repräsentation lexikalischen Wissens  (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss.]
Di 11-13
Raum: 04.87
Beginn: 14.10. (Vorbesprechung)

Übung
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss.]
Do 14-16
Raum: 04.87
Beginn: 23.10.

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Grund- oder Hauptstudium, die die Einführung in die Computerlinguistik besucht haben.

Zuordnung im Studiengang: Einer der Methodenkurse im Grundstudium.

Inhalt: DATR, die an der University of Sussex von Gerald Gazdar und Roger Evans entwickelt wurde, ist eine deklarative Sprache für die Repräsentation einer eingeschränkten Klasse von semantischen Netzen. Der Vererbungsmechanismus von DATR erfaßt hierarchische Beziehungen zwischen Begriffen, während die Behandlung von Defaults die Repräsentation von Ausnahmen zu Standardannahmen ermöglicht.

DATR ist speziell für die Repräsentation lexikalischen Wissens entwickelt worden. Nach einer Einführung in die Grundbegriffe von DATR, in der ihre Motivation auch erläutert wird, wird ihre Anwendung auf die Repräsentation lexikalischen Wissens im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Neben der deutschen Flexionsmorphologie werden andere Anwendungsgebiete als Beispiele angeführt.

In der Übung zur Vorlesung soll der theoretische Stoff durch praktische Übungsaufgaben am Rechner ergänzt werden. Keine Vorkenntnisse in der Computerprogrammierung sind erforderlich.

Folgeveranstaltung: Die Veranstaltung schafft die fachlichen Voraussetzungen für die Teilnahme an computerlinguistischen Hauptseminaren, die sich mit lexikalischer Repräsentation befassen.

Scheinerwerb: Durch Bearbeitung der Übungsaufgaben.

Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat des Seminars

Sprechzeiten: Do. 10-12 Uhr, Raum 04.44 (Geb. 23.21), Tel. 81-12557


Sebastian Löbner (Allg. Sprachwiss.)
Methodenkurs IV: Logik  (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Di 9-11
Raum: U1.72
Beginn: 21. 10.

Tutorium:
N.N.
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss.]
Mi 11-13
Raum: U1.93
Beginn: 22. 10.

Teilgebiet: Methoden (für: Semantik, Computerlinguistik)

Teilnehmerkreis: Studierende im Grundstudium Allgemeine Sprachwissenschaft, ab 1. Semester. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Zuordnung im Studiengang: Einer von fünf Methodenkursen. Die Methodenkurse bauen nicht aufeinander auf und können daher in jeder beliebigen Reihenfolge besucht werden. Hauptfachstudierende müssen nach MPO 3 Methodenscheine, Nebenfachstudierende einen oder einen Sprachenschein machen. Der Schein wird auch für den Studiengang Philosophie anerkannt. Allerdings ist der Kurs für Linguisten konzipiert. Für Philosophiestudierende wird der vom Fach Philosophie angebotene Kurs empfohlen. Zu dem Logikkurs kann auch die Zwischenprüfung abgelegt werden, aber nur, wenn die geforderten Leistungsnachweise in anderen Kursen gemacht werden.

Inhalt/Seminarplan: Im Logikkurs wird in die grundlegenden Techniken und Begriffe der Aussagenlogik und der Prädikatenlogik eingeführt. Benötigt wird dieser Stoff für die Anwendung in der theoretischen Semantik und in der Computerlinguistik (z.B. PROLOG-Programmierung). Gleichzeitig dient die Behandlung logischer "Sprachen" der Einführung wichtiger semantischer Grundbegriffe (Implikation, Äquivalenz, Negation usw.) und Prinzipien (Polaritätsprinzip, Kompositionalitätsprinzip). Unmittelbare Anwendungen auf linguistische Fragestellungen werden aber in dem Kurs nicht behandelt. Es geht ausschließlich um den Erwerb bestimmter technischer Hilfsmittel.

Aus dem Inhalt: Aussagenlogik

Baumtest für die Aussagenlogik

Prädikatenlogik

Baumtest für die Prädikatenlogik

Modelltheorie

Zu der Veranstaltung wird ein ausführliches Skript ausgegeben, das den gesamten Stoff enthält.

Folgeveranstaltungen: Die Veranstaltung schafft die fachlichen Voraussetzungen für die in Abständen angebotene Vorlesung "Formale Semantik". Die behandelten logischen Begriffe und formalen Mittel sind darüberhinaus notwendig für das Verständnis fast aller Fachliteratur aus dem Gebiet der Semantik. Insofern ist die Veranstaltung eine Vorbereitung auf die in jedem Semester angebotenen Seminare zur Semantik. Der Stoff ist außerdem unmittelbar anwendbar für die PROLOG-Programmierung und mittelbar ein Übungsbeispiel für den Umgang mit Formalismen auch in anderen theoretischen Teilbereichen der Linguistik (Syntax, Morphologie, Phonologie).

Scheinerwerb: Zu dem Kurs gibt es wöchentliche Hausaufgaben (Arbeitsaufwand pro Woche 1 bis 2 Stunden); die Aufgaben werden im Tutorium gründlich vor- und nachbesprochen und von der Tutorin/ dem Tutor nachgesehen. Sie erhalten einen Schein, wenn Sie alle Hausaufgaben abgegeben haben.

Empfohlene Literatur: keine.

Semesterapparat: wird in der FB bereitgestellt.

Sonstiges/Anmerkungen: Der Kurs wird regelmäßig in jedem Wintersemester angeboten.

Sprechzeiten: mittwochs und donnerstags, 13-15 Uhr, Raum 23.21.04.49, Tel. 81-13399


Klaus Prätor (Informationswiss.)
Relationale Datenbanken  (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Infowiss.]
Fr 11-13
Raum: 04.87
Beginn: 24.10.

Datenbanken bilden ein zentrales Element der elektronischen Datenverarbeitung. Dies ist besonders augenfällig, wo eine große Datenbank im Mittelpunkt einer Organisation steht, wie bei einer Versicherung, einer Bibliothek oder einem Unternehmen. Datenbanken finden sich aber auch als Kern einer Vielzahl von Computeranwendungen, von Kommunikationsprogrammen über Planungshilfen bis zu Betriebssystemen. Deshalb stellen Datenbanken auch einen guten Einstieg in den Umgang mit elektronischen Informationssystemen dar.

Relationale Datenbanken haben sich seit ihrer Konzeption zu Beginn der 80er Jahre in fast allen Anwendungsgebieten durchgesetzt. Ihre Vorteile gegenüber älteren Modellen liegen in leichterer Handhabbarkeit, größerer Flexibilität und der Einheitlichkeit des zugrundeliegenden Datenmodells. Sie haben sich heute eindeutig als Standard etabliert, demgegenüber neuere Alternativen, wie objektorientierte Datenbanken, nur zögernd Fuß fassen.

Das Seminar gibt eine Einführung in den praktischen Umgang mit relationalen Datenbanken wie in die theoretischen Konzepte, die ihnen zugrundeliegen. Zum praktischen Umgang wird sowohl der Umgang mit Datenbanksystemen mittels einer modernen grafischen Benutzeroberfläche gehören wie die Kommunikation auf der Basis einer relationalen Datenbankabfragesprache, wie SQL (Structured Query Language).

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von Entwurfsprinzipien für relationale Datenbanken. Hier soll die Analyse instruktiver Beispiele durch den eigenständigen Entwurf kleinerer Datenbanken ergänzt werden.


Lothar Ridder (Philosophie)
Logik und Boolesche Algebra  (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Philosophie]
Mi 16-18
Raum: U1.85
Beginn: 15.10.

Die Anwendung algebraischer Methoden in der Logik hat u.a. das Ziel, logische Gesetzmäßigkeiten in der Form von Gleichungen, wie sie in der mathematischen Algebra auftreten, zu beschreiben. Bestimmte, auf Untersuchungen von George Boole zurückgehende algebraische Gesetze, die sich insbesondere in den Bereichen der Klassen- und Aussagenlogik deuten lassen, werden heute in Anerkennung ihres Urhebers unter dem Begriff der ‚Booleschen Algebra' zusammengefaßt. Die Universalität Boolescher Strukturen macht grundlegende Kenntnisse über ihre Eigenschaften zu einem unerläßlichen und fruchtbaren Instrument auch der philosophischen Untersuchung.

Ziel des Seminars ist deshalb eine Einführung in die Theorie der Booleschen Algebra und ihre Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere in den grundlegenden Disziplinen der Logik und Mengentheorie.

Zum Einstieg empfohlene Literatur:

H.-P. Gumm/W. Poguntke, Boolesche Algebra, Mannheim 1981.

U. Bong, Boolesche Algebra, Freiburg 1977.

G. Braunss/H.-J. Zubrod, Einführung in die Booleschen Algebren, Frankfurt/M. 1974.

J.E. Whitesitt, Boolesche Algebra und ihre Anwendungen, Braunschweig 1964.

R.L. Goodstein, Boolean Algebra, Oxford 1963.

B.H. Arnold, Logic and Boolean Algebra, Englewood Cliffs 1962.


Christoph Rumpf (Allg. Sprachwiss.)
Prolog Grundkurs  (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: All.Sprachwiss., Infowiss.]
Mi 16-18
Raum: 04.87 (CIP-Raum)
Beginn: 15.10.

Übung
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss.]
Fr 16-18
Raum: 04.87

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: StudentInnen im Grund- oder Hauptstudium

Zuordnung im Studiengang: Wahlpflichtveranstaltung / Methodenkurs

Seminarbeschreibung: Die Veranstaltung hat die Vermittlung von Grundkenntnissen der Logik-Programmierung mit der Programmiersprache Prolog im Hinblick auf linguistische Anwendungen zum Ziel und folgt im wesentlichen der Struktur im Buch von König/Seiffert (siehe unten). Der Ursprung der Logik-Programmierung liegt im Bemühen, die Programmierung von Computern dem menschlichen Denken näherzubringen. Da das Denken in den Begriffen der beschränkten Operationsmenge auf Maschinenebene im Gegensatz zu den Denkstrukturen steht, die zur Bewältigung der wachsenden Informationsflut erforderlich sind, wurden abstrakte Maschinen zur Ausführung höherer Programmiersprachen entwickelt - Prolog realisiert eine solche abstrakte Maschine.

"Logical inference is about to become the fundamental unit of computation." (Lloyd '84)

Nach einer Einführung in grundlegende Datenstrukturen und Methoden (Objekte, Relationen, Rekursion, Listenverarbeitung) konzentriert sich der Inhalt des Kurses auf die Lösung von linguistischen Problemen mit Hilfe von DCGs (Definite Clause Grammars). Am Ende des Semesters steht ein kleines maschinelles Übersetzungssystem für Deutsch und Englisch, in dem die Prädikatenlogik 1. Stufe als Interlingua bei der Übersetzung verwendet wird.
Prolog-Kenntnisse sind in den meisten Veranstaltungen im Bereich der Computerlinguistik (James Kilbury) und in einigen Veranstaltungen der Informationswissenschaft (Klaus Prätor) von Vorteil. Ein enger Bezug besteht zu den Logik-Seminaren in der Linguistik (Sebastian Löbner) oder der Philosophie (Jochen Lechner, Axel Bühler), die gute Vorraussetzungen für den Prolog-Kurs sind.

Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungen.

Empfohlene Literatur:

König/Seiffert, Grundkurs PROLOG für Linguisten, Francke, Tübingen 1989.

Clocksin/Mellish,Programming in Prolog, Springer, Berlin 1987.

Anmerkungen: Im SS 98 ist ein Aufbaukurs Prolog mit ebenfalls 4 SWS geplant. Im WS 98/99 soll wieder ein Prolog Grundkurs stattfinden.



Jochen Lechner
lechner@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Letzte Änderung: 27. Dezember 1997