Manuel Bremer
(Philosophie)
Zustand und Ereignis (Hauptseminar, 2-stündig)
Di 16-18
Raum: 23.21/U1.72
Zustand und Ereignis gehören zu den zentralen Kategorien der Ontologie. Zustände
(Fido ist braun) und Ereignisse (Fido bellt) gehören anscheinend zu den
Grundbausteinen der Wirklichkeit. Ereignisse als Veränderungen (eben war Fido
noch leise) hängen dabei irgendwie mit Kausalketten zusammen (Fido wird aufgrund
seines Bellens die Tür geöffnet). Zugleich sind Zustand und Ereignis
Grundbegriffe der temporalen Logik. Mittels entsprechender Operatoren kann man
temporale Logik als eine Form der Modallogik betreiben. Die Semantik dieser
Logik muss mindestens über die Abfolge von Zuständen reden. Das Seminar kann als
Einführung in die temporale Logik und/oder die (formale) Ontologie von Zuständen
und Ereignissen dienen. Logikgrundkenntnisse sind erforderlich. Als
Textgrundlage dient: Kienzle, Bertram (Hg.) Zustand und Ereignis. Frankfurt,
1994 (stw 1116). Ein Hauptseminarschein kann durch ein Kurzreferat in Verbindung
mit einer Hausarbeit erworben werden.
Daniel Cohnitz (Philosophie)
Einführung in die Spieltheorie (Hauptseminar, 2-stündig)
Di 14-16
Raum: 23.21/3E
Die Spieltheorie ist eine relativ junge mathematische Theorie strategischer Entscheidungen. Der Kurs gibt eine Einführung in die Theorie der sog. nicht-kooperativen Spiele, die vor allem auf die grundlegenden Arbeiten von John Nash über das Konzept des Gleichgewichts zurückgeht. Das Seminar wendet sich an Teilnehmer ohne große mathematische Vorbildung. Es werden lediglich Grundkenntnisse in elementarer Wahrscheinlichkeitstheorie, wie sie in der Sekundarstufe I üblicherweise vermittelt werden, vorausgesetzt. Jeder Teilnehmer sollte jedoch die Bereitschaft, sich mit formalen Modellen und Methoden zu beschäftigen, mitbringen. Die Idee, strategische Entscheidungsprobleme mit Hilfe formaler Modelle zu analysieren, soll anhand einer Fülle von Beispielen illustriert werden. Im Mittelpunkt des Interesses werden Probleme der Selbstbindung und einfache soziale Dilemmata stehen. Ziel wird es zunächst sein, die verschiedenen Lösungskonzepte (Dominanz, Nash-Gleichgewicht, Teilspielperfektheit, sequentielles Gleichgewicht) zu erarbeiten. Dabei soll das der Spieltheorie zugrunde liegende Konzept der Rationalität expliziert und die Frage der Anwendbarkeit auf reale soziale Interaktionen diskutiert werden.
Dem Proseminar wird ein Skript von Bernd Lahno und Hartmut Kliemt zugrunde liegen, sowie das Buch Game Theory. A Critical Introduction von Shaun P. Hargreaves Heap und Yanis Varoufakis (Routledge 1995).
Es sind regelmäßig Übungsaufgaben zu lösen, das Seminar schließt mit einer Klausur ab.
Literaturhinweise: Shaun P. Hargreaves Heap & Yanis Varoufakis: Game Theory. A Critical Introduction. Routledge: London / New York 1995. Zur Einstimmung empfehle ich die Lektüre von: Dixit, A.K., Nalebuff, B.J.: Spieltheorie für Einsteiger. Schäffer-Poeschel: Stuttgart 1995.
Daniel Cohnitz/Stefan Bagusche (Philosophie)
Logik I (Proseminar mit Übung, jeweils
2-stündig)
Mo 11-13 (PS)
Fr 11-13 (ÜB)
Raum: 23.21/04.87
Die moderne Logik ist eins der
wichtigsten methodischen Werkzeuge der Philosophie, wenn nicht sogar das
wichtigste. Sie ist unverzichtbar, sei es, wenn es darum geht, selbst gültig
argumentieren zu lernen, sei es, um die Argumente anderer rekonstruieren oder
kritisieren zu können, sei es, um Modelle der Erkenntnistheorie,
Wissenschaftstheorie, Ontologie oder Sprachphilosophie verstehen und
weiterentwickeln zu können. Kein Bereich der Philosophie kann adäquat betrieben
werden, ohne ein zumindest grundlegendes Verständnis von moderner Logik zu
besitzen. Aber im Grunde ist ein elementares Verständnis von Logik und
Argumentationstheorie eine notwendige methodische Voraussetzung jeglicher
Wissenschaft. In diesem Kurs soll ein solches grundlegendes Verständnis
vermittelt werden. Da der Kurs zum Teil mit Hilfe von Logik-Lernsoftware
unterrichtet wird, ist die Teilnehmerzahl durch die Anzahl der verfügbaren
Computerarbeitsplätze auf 25 begrenzt! Es wird daher gebeten, sich frühzeitig in
die ab Anfang Oktober im Sekretariat des Lehrstuhls für Theoretische Philosophie
ausliegende Teilnehmerliste einzutragen. Für diesen Kurs ist die Anschaffung
eines Lehrbuches nicht erforderlich, alle Unterrichtsmaterialien bekommen Sie
von uns zur Verfügung gestellt. Für den Erwerb des obligatorischen Logikscheins
ist die regelmäßige Teilnahme sowie die erfolgreiche Bearbeitung von
Hausaufgaben (mind. 50% der zu erreichenden Punkte) erforderlich.
Carsten Hickstein (Informationswiss.)
Die Geschichte des Verschlüsselns
-
Einführung in die Kryptographie für Informationswissenschaftler
(Proseminar, 2-stündig)
Do 11-13
Raum: 23.02/U1.23
Eine Flut von Informationen wird täglich kommuniziert. Das Bedürfnis aber, diese nur einem bestimmten Empfängerkreis zugänglich zu machen, also vor dem Zugriff, der Manipulation oder dem Zerstören durch unbefugte Dritte zu bewahren, ist so alt wie die Kommunikation selbst.
Im Seminar soll die historische Entwicklung von einfachen kryptologischen Verfahren bis hin zu heutigen Möglichkeiten aufgezeigt werden. Dabei soll auf die geschichtlichen, kulturellen und technischen Umstände eingegangen werden, die zu den jeweiligen Entwicklungen geführt haben.
Christoph Kann (Philosophie)
William of Sherwood, Synkategoremata III (Hauptseminar, 2-stündig)
Di 11-13
Raum:
23.21/U1.69
William of Sherwood gilt als einer der bedeutendsten Logiker des 13. Jahrhunderts. Seine Syncategoremata, ein Logik-Lehrbuch für Fortgeschrittene, enthält logisch-semantische Analysen ausgewählter sprachlicher Ausdrücke, die - anders als die kategorematischen Nomen und Verben - nicht schon für sich genommen etwas bezeichnen, sondern erst im Satzzusammenhang, z.B. "jeder, "kein", "nicht", "nur", "außer", usw. Die mittelalterliche Unterscheidung kategorematischer und synkategorematischer Sprachzeichen läßt sich der Sache nach bis Aristoteles zurückverfolgen und lebt in zentralen Fragestellungen der modernen Logik fort. Am Anfang des Seminars sollen vorbereitende Auszüge aus William of Sherwoods einführendem Logik-Lehrbuch Introductiones in Logicam besprochen werden. Die weitere Seminararbeit wird in einer gemeinsamen Übersetzung, Interpretation und logischen Analyse des lateinischen Textes der 'Syncategoremata' bestehen. Vorkenntnisse in Latein und Logik sind erforderlich.
Zur Einführung in die Thematik werden die Seiten 1-23 aus den Introductiones in Logicam dienen.
Interessenten sollten diesen Text nach Möglichkeit bis Semesterbeginn gelesen haben.
Texte Williams of Sherwood:
- Introductiones in Logicam,
Hamburg 1995 (PhB 469)
- Syncategoremata, in: Medieval
Studies 3, 1941, S. 46-93.
James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Einführung in die Computerlinguistik (Proseminar mit Übung, jeweils
2-stündig)
Mo 14-16 (PS)
Do 9-11 (ÜB)
Raum: 23.21/U1.65
Teilgebiet: Computerlinguistik (CL);
Basismodul 6 CL, Elementarmodul 6 CL
Teilnehmerkreis: Studierende
der Allgemeinen Sprachwissenschaft (Magister, Hauptfach oder Nebenfach) im
Grundstudium, die den Grundkurs Linguistik besucht haben. Computerkenntnisse
werden nicht vorausgesetzt.
Zuordnung im Studiengang: Für
Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) ist die Veranstaltung ein "Proseminar
Einführung in ein Teilgebiet" im Sinne der Studienordnung und
Magisterprüfungsordnung.
Inhalt: Ziel der Veranstaltung ist es,
einen Überblick über die Computerlinguistik - insbesondere über ihre Ziele und
Methoden - zu vermitteln. Die Arbeitsweise der Computerlinguistik wird anhand
von Beispielen aus verschiedenen linguistischen Bereichen (Phonologie,
Morphologie, Syntax und Semantik) verdeutlicht. Parallel dazu werden Techniken
für die formale Repräsentation und automatische Verarbeitung sprachlicher
Informationen eingeführt. Die Bedeutung der Computerlinguistik für die
Entwicklung praktischer sprachverarbeitender Systeme (etwa für maschinelle
Übersetzung, Spracherkennung und automatische Informationsgewinnung aus Texten)
wird in der Lehrveranstaltung hervorgehoben. Dabei sollen die praktischen
Übungsaufgaben den Zugang zum theoretischen Stoff
erleichtern.
Folgeveranstaltungen: Die Veranstaltung schafft die
fachlichen Voraussetzungen für alle thematischen Veranstaltungen aus dem Bereich
der Computerlinguistik: thematische Proseminare, Hauptseminare und
Vorlesungen.
Scheinerwerb: Magister ASW, "Leistungnachweis":
regelmäßige Teilnahme, Bearbeitung der Übungsaufgaben; "Teilnahmenachweis":
regelmäßige Teilnahme.
Empfohlene Literatur:
James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Grammatikentwicklung auf dem Computer (Proseminar mit Übung, jeweils 2-stündig)
Di 11-13
Do 14-16
Raum: 23.21/04.87
Beginn: 15.10.2002
Teilgebiet: C
(Computerlinguistik)
Teilnehmerkreis: Studierende im Grundstudium
Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) oder im Grundstudium Linguistik (B.A.),
die die Einführung in die Computerlinguistik besucht haben. Weitere
Vorkenntnisse - insbesondere Programmier- und Computerkenntnisse - sind nicht
erforderlich, obwohl der bisherige Besuch einer Veranstaltung über Syntax (z.B.
"Einführung in die Syntax") von großem Vorteil wäre.
Zuordnung im
Studiengang: Magister Allgemeine Sprachwissenschaft (Haupt- und
Nebenfach). Einer von fünf Methodenkursen. Die Methodenkurse bauen nicht
aufeinander auf und können daher in jeder beliebigen Reihenfolge besucht
werden.
B.A. Linguistik (nur Kernfach). Der Kurs ist Bestandteil des
Basismoduls 6 Computerlinguistik, das Sie neben drei anderen Modulen auswählen
können. Wenn Sie dieses Modul wählen, müssen Sie in dem Kurs einen
Beteiligungsnachweis erbringen.
Inhalt: Die Veranstaltung ist
praktisch orientiert und soll den Teilnehmern die Möglichkeit bieten,
Grammatiken für kleinere Sprachfragmente am Rechner zu schreiben und zu testen.
Um solche Grammatiken schreiben zu können, müssen die Teilnehmer zuerst den
Grammatikformalismus PATR sowie den Umgang mit unserer Computerimplementierung
QPATR erlernen. Im Laufe des Semesters wird an einfachen Beispielen gezeigt, wie
verschiedene Probleme (z.B. Kongruenz, Subkategorisierung, logische Form) eine
formale Behandlung erfahren können. Vor der Mitte des Semesters werden
typenbasierte Formalismen anhand des Formalismus QType eingeführt.
In der
Übung zur Vorlesung soll der theoretische Stoff durch praktische Übungsaufgaben
am Rechner ergänzt werden. Es sind keine Vorkenntnisse in der
Computerprogrammierung erforderlich.
Scheinerwerb: Magister
ASW: "Leistungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung,
wöchentliche Hausaufgaben.
B.A.Linguistik: "Beteilungsnachweis":
regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche
Hausaufgaben
Empfohlene Literatur:
Jochen Lechner (Philosophie)
Logik I (Proseminar mit Übung, jeweils 2-stündig)
Mi 16-18 (PS)
Do 9-11 (ÜB)
Raum:
23.21/3E
Zunächst werden grundlegende Begriffe der Logik anhand der aristotelischen Syllogistik eingeführt. Danach wird der Kalkül des natürlichen Schließens für die Aussagen- und die Prädikatenlogik behandelt. Dieses Seminar dient der Ausbildung argumentativer Kompetenz - eine Fähigkeit, die man auch außerhalb der Philosophie nicht mehr missen möchte, hat man ihre Vorzüge erst einmal kennen und schätzen gelernt. Es besteht die Möglichkeit, durch eine Klausur am Ende des Seminars den obligatorischen Logikschein zu erwerben.
In der Übung wird das logisch korrekte Schließen durch zusätzliche Aufgaben eingeübt. Die Teilnehmer haben ferner Gelegenheit, etwaige Probleme mit dem Stoff des Logik-Seminars klären zu lassen.
Zur Einführung empfohlen: H. Brands/Ch. Kann, "Logik", in: L. Honnefelder u. G. Krieger (Hg.), Philosophische Propädeutik 1, Paderborn 1994 (= UTB 1822), S. 53-117.
Jochen Lechner (Philosophie)
Frege, Logische Untersuchungen (Proseminar,
2-stündig)
Fr 9-11
Raum: 23.21/U1.42
Freges Logische Untersuchungen sind eine Sammlung von 5 Aufsätzen, deren erster und umfangreichster mit dem Titel Der Gedanke im Mittelpunkt des Seminars stehen soll. In diesem Aufsatz behandelt Frege grundlegende Fragestellungen der Ontologie, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Logik. Seine Problemexposition zeichnet sich durch eine ungemein sachliche und klare Darstellung aus. Das Seminar eignet sich deshalb sehr gut für Studienanfänger, die eine Einführung in die Theoretische Philosophie suchen.
Text: Frege, Logische Untersuchungen, hrsg. von G. Patzig, Kleine Vandenhoek-Reihe Nr. 1219
Jochen Lechner/Lothar Ridder (Philosophie)
Gödels Unvollständigkeitstheoreme
(Hauptseminar,
2-stündig)
Fr. 16-18
Raum:
23.21/U1.61
Die Gödelschen Unvollständigkeitstheoreme zählen zu den grundlegenden Resultaten der mathematischen Logik. Durch sie wissen wir um Begrenztheiten der formalen Methode hinsichtlich der Übereinstimmung von Wahrheits- und Beweisbegriff und der Möglichkeiten von Beweisen für die Widerspruchsfreiheit formaler Systeme.
Auf der textlichen Grundlage von Raymond M. Smullyans Gödel's Incompleteness Theorems (Oxford University Press 1992) sollen in diesem Seminar verschiedene, darunter auch überraschend einfache Beweise für Gödels Unvollständigkeitstheoreme erarbeitet, auf ihre Eigenheiten hin untersucht und miteinander verglichen werden. Insbesondere soll auch geklärt werden, welche (mathematischen) Systeme von Gödels Argument betroffen sind.
Grundkenntnisse im logischen Schließen und elementare Beweistechniken werden bei den Seminarteilnehmern vorausgesetzt. Ein qualifizierter Schein kann durch die Vorbereitung und Durchführung einer Seminarsitzung erworben werden.
Sebastian Löbner (Allg. Sprachwiss.)
Logik
(Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss.,
Philosophie]
Fr 9-11
Raum: 22.01/2C
Aus dem Inhalt: | Aussagenlogik |
Baumtest für die Aussagenlogik | |
Prädikatenlogik | |
Baumtest für die Prädikatenlogik | |
Modelltheorie |
Wiebke Petersen (Allg. Sprachwiss.)
Formale
Begriffsanalyse (Proseminar, 2-stündig)
Fr 11-13
Raum: 23.21./U1.85
Christof Rumpf (Allg.
Sprachwiss./Computerlinguistik)
DRT in der Computerlinguistik (Proseminar mit
Übung, jeweils 2-stündig)
Mi
14-16 (PS)
Do 16-18 (ÜB)
Raum: 23.21/U1.85 (PS)
Raum: 23.21/04.87
(ÜB)
Christof Rumpf (Allg.
Sprachwiss./Computerlinguistik)
Einführung in Prolog (Proseminar mit
Übung, jeweils 2-stündig)
Di
14-16 (PS)
Mi 16-18 (ÜB)
Raum: 23.21/04.87
Gerhard Schurz (Philosophie)
Logik III (Logik für Fortgeschrittene)
(Proseminar, 2-stündig)
Mi 14-16
Raum: 23.21/U1.68
Dieses Proseminar, welches in der Form von Wissensvermittlung durch den LV-Leiter und Übungen abgehalten wird, liefert eine Einführung in die Metalogik, d.h. in die Logik aus mathematisch verallgemeinerter Perspektive. Die in dieser Vorlesung behandelten Themen sind insbesondere 1. Naive Mengenlehre und Russells Antinomie 2. Zermelo-Fraenkelsche Mengenlehre 3. Rekursive Definitionen formaler Sprachen 4. Semantik der Aussagenlogik (AL) und der Prädikatenlogik (PL) 5. Kalküle der AL und der PL, speziell Kalküle des natürlichen Schliessens 6. Metalogische Eigenschaften dieser Kalküle, speziell: 7. Vollständigkeit der AL und PL 8. Entscheidbarkeit der AL 9. Unentscheidbarkeit der PL Literatur: 1. M. Machover: Set Theory, Logic and their Limitations 2. D. van Dalen: Sets. Naive, Axiomatic and Applied 3. M. Bergmann et al.: The Logic Book 4. G. Hunter: Metalogic.
Wolfgang G. Stock (Informationswiss.)
Wissensorganisation (Vorlesung,
2-stündig)
Fr 11-13
Raum: 25.11/5B
Will man explizites Wissen such- und findbar in Informationssystemen (etwa im Rahmen eines innerbetrieblichen Knowledge Management oder als kommerzielle Online-Datenbank) ablegen, so bedarf es gewisser Methoden und Werkzeuge der Wissensrepräsentation. Diese Vorlesung konzentriert sich auf grundlegende Methoden und geht jeweils beispielhaft auf ausgewählte Werkzeuge ein. Wir besprechen Begriffe und ihre Definitionen, Begriffssysteme sowie Begriffsordnungen. Bei den sog. "Dokumentationsmethoden" werden wir Thesauri und Klassifikationen kennenlernen. Werkzeuge des Typs Thesaurus sind der "Standard-Thesaurus Wirtschaft" sowie der "Thesaurus Technik und Management". Beispiele für Werkzeuge des Typs Klassifikation sind die "Dezimalklassifikation", die "Internationale Patentklassifikation" sowie diverse Wirtschaftsklassifikationen. Die sog. "textorientierten" Methoden der Wissensabbildung orientieren sich nicht an vorgegebenen Begriffsordnungen, sondern verwenden die Texte selber als Basis ihrer Dokumentation. Wichtige Methoden sind die Volltextspeicherung, die Textwortmethode und die Zitationsindexierung. Als Einsatzbeispiel der Textwortmethode stellen wir die Datenbank zur österreichischen Philosophie vor, Musterbeispiel der Zitationsanalyse ist der "Science Citation Index". Die gebräuchliche Methode der Informationsverdichtung sind die Kurzreferate (Abstracts), die wir am Beispiel professioneller Online-Datenbanken anschauen. Im Input-"Alltag" der Informationssysteme finden die Werkzeuge bei der Indexierung Einsatz, wobei wir zwischen intellektueller (menschlicher) und automatischer (maschineller) Indexierung unterscheiden.
Literatur
Thesaurus: J.Aitchison; A.Gilchrist; D.Bowden: Thesaurus Construction and
Use, London: 31997. - DIN 1463; DIN 31623. - Password 1/1999; 6/1999
Klassifikation: K.Fill: Einführung in das Wesen der Dezimalklassifikation,
Berlin/Köln 1981. - DIN 32705
Textwortmethode: N.Henrichs: Philosophische Dokumentation, Zs. f. philos.
Forschung 23 (1969); Password Nr. 7+8/2000
Zitationsindexierung: E.Garfield: Citation Indexing, New York 1979. - Password
7+8/1999; 5/2001; 3/2002
Abstracting: E.T Cremmins: The Art of Abstracting, Philadelphia 1982. - DIN
1426
Markus Werning (Philosophie)
Das Problem der
Induktion (Proseminar, 2-stündig)
Di 14-16
Raum: 23.21/U1.46
Kommentar: "Induction is the glory of science but the scandal of philosophy." Mit dieser Bemerkung C. D. Broads läßt sich die Bedeutung der Probleme auf den Punkt bringen, denen wir in diesem Proseminar nachgehen wollen. Induktive Schlüsse bilden die wichtigste Methode zur Gewinnung empirischer Theorien; zugleich ist ihre erkenntnistheoretische Legitimität bis heute nur unzureichend geklärt. Wir werden uns von Humes originärem Problem der Herleitung von Allsätzen aus Einzelbeobachtungen über Reichenbachs Wettargument, Poppers Kritik der Induktion, Salmons Begründung der sogenannten straight rule und Goodmans Edelstein-Paradoxie bis in die zeitgenössische Debatte vorarbeiten. Von den Teilnehmern wird die Übernahme eines Referats erwartet. Die Veranstaltung ist insbesondere auch Studierenden mit naturwissenschaftlichem Hintergrund zu empfehlen.
Zur Vorbereitung bietet sich die Lektüre der folgenden Texte an (zum Teil
sind deutsche Übersetzungen erhältlich):
Hume, D., An Enquiry Concerning
Human Understanding (sec. IV, V, VII). Oxford 1975: Oxford University Press
(Original von 1748).
Rescher, N., Induction, Oxford 1980: Basil Blackwell.
Swinburne, R., The Justification of Induction, Oxford 1974: Oxford
University Press. Lesenswert sind des weiteren:
Salmon, W. C., The
foundations of scientific inference. Pittsburgh 1975: Univ. of Pittsburgh Press.
Goodman, N., Fact, Fiction and Forecast, Cambridge, MA, 1955, Harvard
University Press.
Popper, K. "Conjectural Knowledge: My solution of the
Problem of Induction", in ders., Objective Knowledge, Oxford 1972: Clarendon
Press.
Markus Werning (Philosophie)
Mentale Begriffe:
philosophische und
kognitionswissenschaftliche Theorien (Hauptseminar, 2-stündig)
Mo 14-16
Raum: 23.21/U1.42
Kommentar: Mentale Begriffe spielen eine Schlüsselrolle in zeitgenössischen Theorien des Sprachverstehens, der Wahrnehmung und der kognitiven Informationsverarbeitung. Dies verdanken sie ihrer Eigenschaft, kompositional zu sein: Zum einen bilden mentale Begriffe die (kognitive) Bedeutung sprachlicher Ausdrücke. Komplexe Ausdrücke erhalten ihre Bedeutung, indem die ihren Teilausdrücken zugeordneten mentalen Begriffe kombiniert werden. Zum anderen sind mentale Begriffe die Bestandteile von mentalen Repräsentationen. Der Gehalt der Teilbegriffe einer Repräsentation determiniert den Gehalt der ganzen Repräsentation. Mentale Begriffe stellen mit anderen Worten eine hochgradig kombinatorische Struktur der Repräsentation und Verarbeitung von Information zu Verfügung. Im Seminar werden verschiedene Theorien mentaler Begriffe daraufhin überprüft, ob sie das Versprechen der Kompositionalität einlösen. Unter anderem werden wir uns mit Prototypentheorien, Theorien der inferentiellen Rolle und Kovarianztheorien beschäftigen. Uns interessiert dabei außerdem die neuronale Realisierung jener kombinatorischen Struktur und der Zusammenhang zum so genannten binding problem. Das Seminar wendet sich nicht nur an Studierende der Philosophie, sondern die aller kognitionswissenschaftlichen Disziplinen (Linguistik, Psychologie, Computerwissenschaft und Neurowissenschaften).
Unsere Textgrundlage bildet u. a. der Sammelband: Margolis, E. und Laurence, S. (Hrsg.), Concepts, Cambridge 2000: MIT Press.
Das Seminar im Aufbaumodul des BA-Studiengangs wird als Hauptseminar im Magister- und Staatsexamensstudiengang anerkannt. 1 Kleinere Veränderungen sind vorbehalten. Und bei Zeitmangel können nicht alle Ansätze zur Sprache kommen.
Ulrich Wille (Allg. Sprachwiss.)
Modale und temporale Logik (Proseminar,
2-stündig)
Di 16-18
Raum: 23.21/U1.85