Veranstaltungen im WS 2001/02

 

Axel Bühler (Philosophie)
Einführung in die Logik (Proseminar mit Übung, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Mi 16-18  (PS)
Do 9-11  (ÜB)
Raum: 23.21/3E

Logik untersucht die Beziehung der logischen Folgerung, d.h. die Beziehung zwischen Aussagen, die Argumentieren und beweisendes Denken ermöglicht. Dabei geht es im wesentlichen um zwei Fragen: die Frage nach wichtigen Eigenschaften der logischen Folgerung und die Frage nach den Methoden zur Feststellung von Folgerung. Für den Erwerb des Scheines ist die regelmäßige Anfertigung von Hausaufgaben und das Erreichen von mindestens 50% der erhältlichen Punktzahl Voraussetzung.

In der Übung wird Gelegenheit gegeben, sich in die Probleme der Logik aktiv einzuüben. Wer an dieser Übung nicht teilnehmen kann, sei hiermit auf ein Tutorium verwiesen, das zu einem Zeitpunkt stattfinden wird, der Anfang des Semester bekannt gemacht wird. 

Als Lehrbuch sowohl für das Proseminar wie auch die Übung wird das Buch: Einführung in die Logik von Axel Bühler verwendet. Hörerscheine für den Erwerb des Buches zum reduzierten Preis sind im Sekretariat des Philosophischen Instituts erhältlich.


Daniel Cohnitz/Manuel Bremer (Philosophie)
Information Flow (Hauptseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Do 16-18
Raum: 23.21/02.54

Das Seminar richtet sich an Studierende des Hauptstudiums aus den Bereichen Philosophie, Informationswissenschaften, Allg. Sprachwissenschaften und der Germanistischen Linguistik. Innerhalb dieser Fächer ist das Seminar als Hauptseminar anrechenbar. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, eine Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte und zur Auseinandersetzung mit abstrakten Problemen wird allerdings vorausgesetzt. Bitte beachten Sie, dass es für die Teilnahme am Seminar erforderlich ist, entweder bei der Vorbesprechung am Ende des Sommersemesters anwesend zu sein oder innerhalb der ersten Wochen der Semesterferien mit uns in Kontakt zu treten.

In diesem Hauptseminar soll die Entwicklungsgeschichte der semantischen Informationstheorie nachgezeichnet werden. Die semantische Informationsstheorie beschäftigt sich mit Fragen bezüglich des Bedeutungs- oder Informationsgehalts von Mitteilungen u.ä. Hierin unterscheidet sie sich von der syntaktischen oder "mathematischen" Informationstheorie á la Shannon/Weaver, die explizit diese Fragen als "irrelevant to the engineering problem" ausschliesst. In einem ersten Exkurs ("Two Traditions") sollen die beiden unterschiedlichen Ansätze in ihren Fragestellungen und Zielsetzungen voneinander abgegrenzt werden. Ausserdem soll der Frage nachgegangen werden, wie Karl Popper's Definition des empirischen Gehalts einer Theorie inhaltlich Einfluss auf die Tradition der semantischen Informationstheorie nahm, insbesondere auf die frühen Ansätzen von Carnap/Bar-Hillel.

Im zweiten Themenblock wird die Verbindung zwischen der möglichen Welten Semantik (nach Hintikka) und der semantischen Informationstheorie nachgegangen. Die mögliche Welten Semantik sollte u.a. das Problem der Semantik propositionaler Einstellungszuschreibungen lösen. Wie hängen Informationstheorie und die Problematik propositionaler Einstellungen zusammen? Welchen Informationsgehalt haben analytisch wahre bzw. mathematisch wahre Sätze? Zunächst scheint es, dass der Informationsgehalt solcher Sätze nicht gemessen werden kann (jedenfalls nicht so, dass unterschiedliche analytische Wahrheiten untereinander vergleichbar wären). Kann dieses Problem in der möglichen Welten Semantik erfolgreich umgangen werden?

Im dritten Themenblock wird der Blick zunächst weg von der formalen Semantik auf die Erkenntnistheorie gerichtet. Fred Dretske's "Knowledge and the Flow of Information" war der Anstoss für eine Reihe neuer Entwicklungen in der semantischen Informationstheorie. Wir wollen seine Erkenntnistheorie kurz aufarbeiten, um ein besserers Verständnis für die von ihm beeinflussten Ansätze zu erreichen.

Block vier stellt die theoretische Grundlage fast aller neueren Ansätze dar. Barwise/Perry entwickelten in "Situations and Attitudes" eine semantische Theorie, die sich trotz aller Schwierigkeiten (die wir kurz diskutieren wollen) als extrem fruchtbar erwies. Von hier aus entwickelte sich einerseits eine mathematische Fortführung der semantischen Informationstheorie durch Devlin (Block fünf) und dann später durch Barwise/Seligman (Block sechs), andererseits (einhergehend mit einer mathematische Vereinfachung der Theorie) entwickelten sich eine Reihe von Anwendungen der Informationstheorie auf Probleme der Handlungstheorie und der Philosophie des Geistes (Block sieben).

Am Schluss des Seminars (Block acht) wollen wir den Blick auf neuere Entwicklungen und offene Problembereiche lenken. Dabei sollen nicht nur theoretische Neuerungen (z.B. Luigi Floridi), sondern auch neue Anwendungsgebiete der Informationstheorie diskutiert werden.

Eine genauere Themenliste mit einer ungefähren Angabe darüber wie wir uns den Verlauf des Seminars vorstellen, finden Sie hier.


James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Einführung in die Computerlinguistik (Proseminar mit Übung, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss.]
Mo. 14-16  (PS)
Do. 9-11  (ÜB)
Raum: 23.21/01.56

Teilgebiet: Computerlinguistik (CL); Basismodul 6 CL, Elementarmodul 6 CL

Teilnehmerkreis: Studierende der Allgemeinen Sprachwissenschaft (Magister, Hauptfach oder Nebenfach) oder Linguistik (B.A., Kernfach oder Ergänzungsfach) im Grundstudium, die den Grundkurs Linguistik besucht haben. Computerkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

Zuordnung im Studiengang: Für Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) ist die Veranstaltung ein "Proseminar Einführung in ein Teilgebiet" im Sinne der Studienordnung und Magisterprüfungsordnung. Für Linguistik (B.A.) ist die Veranstaltung eine "Einführung" innerhalb des Basismoduls 6 (für B.A. Kernfach) und des Elementarmoduls 6 (für B.A. Ergänzungsfach).

Inhalt: Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die Computerlinguistik - insbesondere über ihre Ziele und Methoden - zu vermitteln. Die Arbeitsweise der Computerlinguistik wird anhand von Beispielen aus verschiedenen linguistischen Bereichen (Phonologie, Morphologie, Syntax und Semantik) verdeutlicht. Parallel dazu werden Techniken für die formale Repräsentation und automatische Verarbeitung sprachlicher Informationen eingeführt. Die Bedeutung der Computerlinguistik für die Entwicklung praktischer sprachverarbeitender Systeme (etwa für maschinelle Übersetzung, Spracherkennung und automatische Informationsgewinnung aus Texten) wird in der Lehrveranstaltung hervorgehoben. Dabei sollen die praktischen Übungsaufgaben den Zugang zum theoretischen Stoff erleichtern.

Folgeveranstaltungen: Die Veranstaltung schafft die fachlichen Voraussetzungen für alle thematischen Veranstaltungen aus dem Bereich der Computerlinguistik: thematische Proseminare, Hauptseminare und Vorlesungen.

Scheinerwerb:
Magister ASW:
"Leistungsnachweis": regelmäßige Teilnahme, Bearbeitung der Übungsaufgaben
"Teilnahmenachweis": regelmäßige Teilnahme
B. A. Linguistik:
"Abschlußprüfung": regelmäßige Teilnahme, Bearbeitung der Übungsaufgaben
"Beteiligungsnachweis": regelmäßige Teilnahme, kleine schriftliche Leistung

Empfohlene Literatur: (zur Ergänzung) Gerald Gazdar & Chris Mellish, Natural Language Processing in PROLOG (1989); James Allen, Understanding Natural Language (1995)

Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat des Seminars

Sonstiges: Die Veranstaltung wird in jedem Wintersemester angeboten.


James Kilbury (Allg.Sprachwiss./Computerlinguistik)
Automatentheorie und formale Sprachen (Proseminar mit Übung, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss.]
Di 11-13  (PS)
Do 14-16 (ÜB)
Raum: 23.21/01.56

Teilgebiet: Methoden, Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: Studierende im Grundstudium Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) oder im Grundstudium Linguistik (B.A.), die die Einführung in die Computerlinguistik besucht haben. Weitere Vorkenntnisse - insbesondere Programmier- und Computerkenntnisse - sind nicht erforderlich, obwohl der bisherige Besuch einer Veranstaltung über Syntax (z.B. "Einführung in die Syntax") von großem Vorteil wäre.

Zuordnung im Studiengang: Magister Allgemeine Sprachwissenschaft (Haupt- und Nebenfach) Einer von fünf Methodenkursen. Die Methodenkurse bauen nicht aufeinander auf und können daher in jeder beliebigen Reihenfolge besucht werden.

Inhalt: Ziel der Veranstaltung ist es, elementare Kenntnisse über die Theorie von Automaten und formalen Sprachen zu vermitteln. Diese Theorie liefert die mathematische Basis für explizite Definitionen sowohl von Grammatikformalismen als auch von abstrakten Maschinen, die solche Formalismen interpretieren und damit die automatische Analyse natürlicher Sprache ermöglichen. Falls es genügend viele Teilnehmer(innen) mit PROLOG-Kenntnissen gibt, werden Implementierungen einiger Definitionen und Algorithmen in der Übung behandelt.

Folgeveranstaltungen: Seminare über spezielle Themen

Scheinerwerb:
Magister ASW:
"Leistungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche Hausaufgaben
B.A.Linguistik:
"Beteiligungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche Hausaufgaben

Zwischenprüfung: Zu dem Kurs kann im Magisterstudiengang die Zwischenprüfung abgelegt werden, falls Sie die notwendigen Scheine (Leistungsnachweise) in anderen Veranstaltungen erworben haben. In den B.A. Studiengängen gibt es keine Zwischenprüfung.

Empfohlene Literatur: (1) Barbara H. Partee et al.: Mathematical Methods in Linguistics, Part E. Dordrecht et al.: Kluwer Acad. Publ., 1990. [ISBN 90-277-2245-5, DM 159,80] leider teuer, aber ungewöhnlich gut; Grundlage für diese Veranstaltung.
(2) Ralf Klabunde: Formale Grundlagen der Linguistik. Tübingen: Gunter Narr Verlag, 1998. [ISBN 3-8233-4967-8,  DM 32,80] leider mit sehr vielen Fehlern; mit Vorsicht zu gebrauchen.

Semesterapparat: Ordner im Sekretariat, Exemplare in der Lehrbuchsammlung.

Sonstiges/Anmerkungen: Die Veranstaltung wird alle zwei Jahre angeboten.


Jochen Lechner (Philosophie)
Metalogik (Logik III) (Proseminar, 4-stündig)
Mi 9-11
Fr 9-11
Raum: 23.21/00.82

Dieses Seminar baut auf den Logikseminaren der letzten beiden Semester auf. Behandelt werden klassische metalogische Fragestellungen: Korrektheit und Vollständigkeit der Ausagen- und Prädikatenlogik, Kompaktheit, Entscheidbarkeit etc. Wer sich schon einmal einen Einblick in die Metalogik verschaffen möchte, sollte zu folgendem Buch greifen: Geoffrey Hunter, Metalogic, An Introduction to the Metatheory of Standard First Order Logic, University of California Press 1992.


Sebastian Löbner (Allg. Sprachwiss)
Logik (Proseminar mit Tutorium, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Fr 9-11
Raum: 22.01/00.2B

Teilgebiet: Methoden, Semantik

Teilnehmerkreis: Studierende im Grundstudium Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) oder im Grundstudium Linguistik (B.A., Kernfach), ab 1. Semester. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Zuordnung im Studiengang: Magister Allgemeine Sprachwissenschaft (Haupt- und Nebenfach) Einer von fünf Methodenkursen. Die Methodenkurse bauen nicht aufeinander auf und können daher in jeder beliebigen Reighenfolge besucht werden. Der Logikschein wird auch für den Magisterstudiengang Philosophie anerkannt. Allerdings ist der Kurs für Linguisten konzipiert. Für Philosophiestudierende wird der vom Fach Philosophie angebotene Kurs empfohlen.
B.A. Linguistik (nur Kernfach). Der Kurs ist Bestandteil des Basismoduls 4 "Semantik und Pragmatik", das Sie neben drei anderen Modulen auswählen können. Wenn Sie dieses Modul wählen, müssen Sie in dem Kurs einen Beteiligungsnachweis erbringen.

Inhalt/Seminarplan: Im Logikkurs wird in die grundlegenden Techniken und Begriffe der Aussagenlogik und der Prädikatenlogik eingeführt. Benötigt wird dieser Stoff für die Anwendung in der theoretischen Semantik und in der Computerlinguistik (z.B. PROLOG-Programmierung). Gleichzeitig dient die Behandlung logischer "Sprachen" der Einführung wichtiger semantischer Grundbegriffe (Implikation, Äquivalenz, Negation usw.) und Prinzipien (Polaritätsprinzip, Kompositionalitätsprinzip). Unmittelbare Anwendungen auf linguistische Fragestellungen werden aber in dem Kurs nicht behandelt. Es geht ausschließlich um den Erwerb bestimmter technischer Hilfsmittel.

Aus dem Inhalt:
      
Aussagenlogik
      Baumtest für die Aussagenlogik
      Prädikatenlogik
      Baumtest für die Prädikatenlogik
      Modelltheorie
Zu der Veranstaltung wird ein ausführliches Skript ausgegeben, das den gesamten Stoff enthält.

Folgeveranstaltungen: Die Veranstaltung schafft die fachlichen Voraussetzungen für die in Abständen angebotene Veranstaltung "Formale Semantik". Die behandelten logischen Begriffe und formalen Mittel sind darüberhinaus notwendig für das Verständnis fast aller Fachliteratur aus dem Gebiet der Semantik. Insofern ist die Veranstaltung eine Vorbereitung auf die in jedem Semester angebotenen Seminare zur Semantik. Der Stoff ist außerdem unmittelbar anwendbar für die PROLOG-Programmierung und mittelbar ein Übungsbeispiel für den Umgang mit Formalismen auch in anderen theoretischen Teilbereichen der Linguistik (Syntax, Morphologie, Phonologie).

Scheinerwerb:
Magister:
Leistungsnachweis:
durch regelmäßige Teilnahme an Kurs und Tutorium, und die Abgabe wöchentlicher Hausaufgaben. Hauptfachstudierende benötigen drei LN in Methodenkursen, Nebenfachstudierende einen LN wahlweise in einem Methodenkurs oder in einem Strukturkurs zu einer nicht-indoeuropäischen Sprache.
Teilnahmenachweis (erforderlich für eine Zwischenprüfung zu diesem Seminar): regelmäßige Teilnahme an Kurs und Tutorium.
B.A. Linguistik:
Beteilungsnachweis:
durch regelmäßige Teilnahme an Kurs und Tutorium, und die Abgabe wöchentlicher Hausaufgaben. Für Studierende mit Kernfach Linguistik, die den Bereich 4 Semantik und Pragmatik wählen, ist der Beteiligungsnachweis erforderlich.

Zwischenprüfung (Magister): Zu dem Logikkurs kann im Magisterstudiengang die Zwischenprüfung abgelegt werden, falls Sie die notwendigen Scheine (Leistungsnachweise) in anderen Veranstaltungen erworben haben. Voraussetzung: Teilnahmenachweis.

Empfohlene Literatur: keine

Semesterapparat: wird in der Fachbibliothek Germanistik/Allg. Sprachwissenschaft (Geb. 23.21, Ebene 3) bereitgestellt.

Sonstiges / Anmerkungen: Der Kurs wird regelmäßig in jedem Wintersemester angeboten.


Sebastian Löbner (Allg. Sprachwiss.)
Negation (Hauptseminar, 2-stündig)
Mi 9-11
Raum: 23.21/U1.93

Teilgebiet: Semantik, Pragmatik

Teilnehmerkreis: Studierende der Allgemeinen Sprachwissenschaft, die die Einführung in die Semantik besucht haben.

Zuordnung im Studiengang: Das Seminar kann als Hauptseminar oder gegen Ende des Grundstudiums als thematisches Proseminar besucht werden.

Inhalt/Seminarplan: Das Seminar befasst sich mit dem Phänomen der Negation unter vorwiegend semantischer Perspektive. Negation ist eines der grundlegendsten semantischen Phänomene: natürliche Sprache unterliegt ganz durchgehend und unentrinnbar einer einfachen Polarisierung: jede Aussage, jede Frage etc. bewegt sich in dem Spannungsfeld von Ja vs. Nein, wahr vs. falsch. Die Beschäftigung mit Negation ist daher ein Schlüssel zum Verständnis natürlicher Sprachen. Im einzelnen beschäftigen wir uns mit folgenden Aspekten der Negation:

   -   Lexikalische (wortinterne) vs. syntaktische Negation, z.B. unmöglich vs. nicht möglich
   -   Negation und Gegenteilbeziehungen
   -   allgemeine Regeln der syntaktischen Negation
   -   besondere Einschränkungen: Konstruktionen, in denen Negation unmöglich ist
   -   "negative polarity items": Ausdrücke, die nur zusammen mit Negation erscheinen
   -   Negation und Plural
   -   Negation und Generizität
   -   Negation und Quantifikation: Dualität (1)
   -   Negation und Präsuppositionen
   -   Negation und Fokus
   -   Negation und Fokuspartikeln (z.B. nur, schon): Dualität (2)
   -   Negation und Markiertheit: pragmatische Aspekte (1)
   -   Negation und Widerspruch: pragmatische Aspekte (2)

Arbeitsform: Referate werden nicht vergeben. Der Unterricht wird durchgehend in gleichbleibenden Arbeitsgruppen organisiert. Zu jeder Stunde erteile ich eine Leseaufgabe als Vorbereitung, die wöchentlich ca. 1 bis 2 Stunden Eigenarbeit erfordert. Auf diese Weise sollen alle Teilnehmenden elementare Grundkenntnisse zu den behandelten Themen erwerben und mit der einschlägigen Literatur in Berührung kommen. Im Unterricht werden die vorbereitenden Texte behandelt und praktische Anwendungsbeispiele demonstriert und diskutiert.

Scheinerwerb:
Grundstudium: Anforderung für den LN "thematisches Proseminar"  ist eine schriftliche Hausarbeit (ca. 10 S.).
Hauptstudium: Haupt- und Nebenfachstudierende können durch eine schriftliche Hausarbeit (ca. 20 S.) einen LN Hauptseminar erwerben.
Die Hausarbeiten sind nicht mit Referaten verbunden. Sie können eines von mehreren vorgeschlagenen Themen bearbeiten oder auch selbst ein Thema vorschlagen.

Folgeveranstaltungen: Wie in jedem meiner Hauptseminare werden in der Veranstaltung Themen behandelt, die sich später als Prüfungsthemen für die Magisterprüfung verwenden lassen; Hauptfachstudierende können ihr Hausarbeitsthema zu einer Magisterarbeit ausbauen. (Natürlich können Sie eine Magisterarbeit zu diesem Themenbereich auch schreiben, wenn Sie zuvor keine Seminararbeit dazu verfasst haben.)

Empfohlene Literatur: keine

Semesterapparat: wird in der UB und in der FB Germanistik zur Verfügung gestellt.


Christopher Piñón (Allg. Sprachwiss.)
Einführung in die formale Semantik (Proseminar, 2-stündig)
Di 14-16
Raum: 23.21/01.56

Teilgebiet: Semantik, A4

Teilnehmerkreis: Studierende im Grund- und Hauptstudium, die idealerweise eine Einführung in die (deskriptive) Semantik besucht haben und Grundkenntnisse in Logik erworben haben.

Zuordnung im Studiengang: Thematisches Proseminar

Inhalt / Seminarplan: Wir werden uns hauptsächlich damit befassen, wie man verschiedene bekannte Phänomene (z. B. Prädikate, Modifikatoren, NPn, Quantoren, Relativsätze, Bindung) im Rahmen einer generativen Grammatik semantisch analysiert. Dabei wird der Schwerpunkt in der Schnittstelle zwischen Syntax und Semantik liegen. Wir werden auch versuchen, insofern es praktisch ist, uns mit Daten aus dem Deutschen zu beschäftigen.

Folgeveranstaltungen: Dieses Seminar legt die Grundlagen für weitere Arbeit in formaler Semantik (z. B. in Montague-Semantik oder dynamischer Semantik).

Scheinerwerb: Durch schriftliche Hausaufgaben.

Empfohlene Literatur: Heim, Irene, und Kratzer, Angelika (1998): Semantics in Generative Grammar. Oxford: Blackwell Publishers.


Lothar Ridder (Philosophie)
Einführung in die Mereologie (Vorlesung, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Philosophie]
Fr. 16-18
Raum: 23.21/U1.42

Die Mereologie ist eine noch relativ junge philosophische Disziplin an der Grenze zwischen Logik und Philosophie. Sie untersucht in systematischer Weise auf der Grundlage geeigneter logischer Systeme die Beziehungen zwischen Teil (griech. méros) und Ganzem.

Die erste mereologische Theorie geht auf den polnischen Philosophen und Logiker Stanislaw Lesniewski zurück, bekanntere Versionen dieser Theorie, auch als Individuenkalküle bekannt, finden sich bei Henry S. Leonard und Nelson Goodman.

In der Vorlesung
- werden die Prinzipien klassischer mereologischer Systeme und ihrer Extensionen mit Hilfe formal-logischer Methoden entwickelt.
- werden die Motive beleuchtet, die hinter der Entwicklung der mereologischen Systeme stehen.
- wird beispielhaft gezeigt, wie mereologische Mittel zur Klärung und Lösung verschiedener philosophischer Probleme vor allem der Ontologie und Erkenntnistheorie eingesetzt werden.
- wird erörtert und geprüft, welche philosophische Relevanz und Problemlösungskraft mereologische Ansätze haben.


Marc Rittberger (Informationswiss.)
Multimediales Information Retrieval (Vorlesung, 2-stündig)
[anrechenbar: Allg. Sprachwiss., Infowiss.]
Do 9-11
Raum: 23.01/3C

Die Vorlesung stellt die Prinzipien und Modelle des Multimedialen Information Retrievals vor. Es werden die einzelnen Abschnitte des Information Retrieval Prozesses erarbeitet und detailliert besprochen, sowie auf die Besonderheiten der Verarbeitung multimedialer Daten eingegangen.

Themen:
      Information Retrieval: Definition und Motivation
      Information Retrieval: Definition und Motivation
      Formale und inhaltliche Analyse
      Suchthemenanalyse
      Informationsressourcen
      Suchfragen und Suchstrategien
      Invertierung und Baumstrukturen
      Matching
      Bewertung und Evaluierung
      Multmediale Information Retrieval
      Retrieval mit Bildinformation
      Retrieval mit Audioinformation
      Retrieval mit Videoinformation
      Evaluierung von Multimedia Retrievalsystemen


Marc Rittberger (Informationswiss.)
Evaluierung von Suchmaschinen (Hauptseminar, 2-stündig)
Mi 14-16
Raum: 23.02./U1.21

Die Bewertung und Evaluierung von Suchsystemen hat im Information Retrieval eine lange Tradition. Nicht zuletzt durch die immanent vorhandene Unsicherheit des Suchenden ist die Bewertung von Information Retrieval Systemen ein durch viele Variablen gekennzeichneter Vorgang. Im Seminar werden die verschiedenen Möglichkeiten der Unsicherheit anhand von durchgeführten Experimenten dargestellt und besprochen.

Folgende Schwerpunkte werden in der Veranstaltung eingehender behandelt:
      Einführung: Evaluierung von Retrievalsystemen
      Online Retrieval Systeme
      PADOK
      TREC
      CLEF
      Filter/Abblocksysteme
      Suchmaschinen:
            Hybride Suchmaschinen
            Kontextinformation
            Nutzer


Christof Rumpf (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Einführung in Prolog (Proseminar mit Übung, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss.]
Di 16-18 (PS)
Mi 16-18 (ÜB)
Raum: 23.21/04.87

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: StudentInnen im Grund- oder Hauptstudium

Inhalt/Seminarplan: Die Veranstaltung hat die Vermittlung von Grundkenntnissen der Logik-Programmierung mit der Programmiersprache Prolog im Hinblick auf linguistische Anwendungen zum Ziel und folgt im wesentlichen der Struktur im Buch von König/Seiffert (siehe unten). Der Ursprung der Logik-Programmierung liegt im Bemühen, die Programmierung von Computern dem menschlichen Denken näherzubringen. Da das Denken in den Begriffen der beschränkten Operationsmenge auf Maschinenebene im Gegensatz zu den Denkstrukturen steht, die zur Bewältigung der wachsenden Informationsflut erforderlich sind, wurden abstrakte Maschinen zur Ausführung höherer Programmiersprachen entwickelt - Prolog realisiert eine solche abstrakte Maschine.

"Logical inference is about to become the fundamental unit of computation." (Lloyd '84)

Nach einer Einführung in grundlegende Datenstruktruren und Methoden (Objekte, Relationen, Rekursion, Listenverarbeitung) konzentriert sich der Inhalt des Kurses auf die Lösung von linguistischen Problemen mit Hilfe von DCGs (Definite Clause Grammars). Am Ende des Semesters steht ein kleines maschinelles Übersetzungssystem für Deutsch und Englisch, in dem die Prädikatenlogik 1. Stufe als Interlingua bei der Übersetzung verwendet wird.

Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungen.

Empfohlene Literatur: König/Seiffert (1989): Grundkurs PROLOG für Linguisten. Francke, Tübingen.
Clocksin/Mellish (1987): Programming in Prolog. Springer, Berlin.

 


Jochen Lechner
lechner@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Letzte Änderung: 19. Oktober 2001