Veranstaltungen im SoSe 2004

 

Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
VL Einführung in die Logik II
Mo 9-11
Raum 23.01/3C

Ich beabsichtige die Behandlung der Theoreme von Skolem-Löwenheim, der Vollständigkeit und von Tarski. Die Vollständigkeit ist sozusagen eine positive Eigenschaft der elementaren Logik, d.h. der Prädikatenlogik der ersten Stufe: Jede - im semantischen Sinne - logisch wahre Aussage ist auch - im Sinne der Syntax - beweisbar. Die beiden anderen Ergebnisse sind eher negativer Art. Nach Skolem-Löwenheim gibt es für jedes Modell einer elementaren Theorie ein abzählbares Modell, d.h. oberhalb einer gewissen Grenze sind bestimmte Unterscheidungen nicht mehr möglich. Nach Tarski sind die Begriffe der Wahrheit elementarer Sprachen nicht in dieser Sprache selbst ausdrückbar, d.h. elementare Systeme sind in diesem Sinne nicht reflexiv.

Der Erfolg dieser Vorlesung hängt im wesentlichen von der Vertrautheit mit den Begriffsbildungen ab, die man sich am besten bei regelmäßiger Nach- und Vorbereitung und bei der Bearbeitung von Aufgaben aneignet.


Oliver Beermann (Germ. Sprachwiss.)
PS Sinn und Bedeutung
Mo 16-18
Raum 23.21/01.41

Der Titel des Seminars ist unverkennbar dem berühmten Aufsatz "Sinn und Bedeutung" des deutschen Logikers und Sprachphilosophen Gottlob FREGE (1848-1925) entlehnt. In diesem Aufsatz begründet FREGE seine Auffassung der Beziehung zwischen einem Ausdruck (Zeichen), seiner Intension ("Sinn") und seiner Extension ("Bedeutung", Bezugnahme auf einen Gegenstand, engl. reference). Im Verlauf seiner Ausführungen behandelt er dabei allerlei Satztypen, aber auch den Bezug von Intension und Extension eines Satzes zu Intension und Extension seiner Komponenten. Auch seine (Skizze einer) Theorie der Eigennamen warf einige Fragen auf und war daher auch in der Folge heißumstritten.

Hauptzweck des Seminars ist die Lektüre und, soweit möglich, das Verständnis eines der grundlegenden Texte der Semantik und der analytischen Sprachphilosophie. Sofern die Zeit es erlaubt, wollen wir aber auch auf die diversen Kritiken und Modifikationen eingehen, die seine Ideen bis heute erfahren haben.

FREGEs Aufsatz ist in einem Sammelband mit Texten ähnlichen Inhalts enthalten, dessen Anschaffung ich Ihnen empfehle (Angaben siehe "Literaturhinweise").

Literaturhinweise: FREGE, GOTTLOB: Funktion - Begriff - Bedeutung. Vandenhoek & Ruprecht: Göttingen, 2002 [17,90 €]


Axel Bühler/Christoph Kann (Philosophie)
HS Aristoteles' Syllogistik
Mi 14-16
Raum 23.02/U1.23

Aristoteles( logisches System, die sogenannte Syllogistik, war das erste logische System in der Geschichte der Logik und war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts konkurrenzlos. Gegenstand des Seminars ist die sogenannte assertorische Syllogistik, die logische Beziehungen zwischen Behauptungssätzen untersucht, in denen keine Modaloperatoren ((notwendig(, (möglich() vorkommen. Diese Thematik wollen wir uns anhand der Originalschriften und ihren Übersetzungen in moderne Sprachen erarbeiten. Am Ende des Semesters wollen wir betrachten, wie Aristoteles( Syllogistik in der neueren logischen Forschung eingeschätzt wird. ( Griechischkenntnisse sind willkommen, sind jedoch keine Teilnahmevoraussetzungen.

Textgrundlage:

Aristoteles: Erste Analytik, Buch I, Kap. 1-7.
Eine recht gute Übersetzung dieses Textes ins Englische findet sich in:
J. L. Ackrill (Hrsg.): A New Aristotle Reader, Oxford 1987.
Zur Einführung in die Thematik eignet sich folgender Aufsatz:
Robin Smith, (Logic(, in Jonathan Barnes (Hrsg.): The Cambridge Companion to Aristotle, Cambridge 1995, S. 27(65.


Manuel Bremer (Philosophie)
VL Paraconsistent Logics
Di 16-18
Raum 23.21/U1.72

These lectures give an overview on Paraconsistent Logics. Paraconsistent Logics are logics that allow for inconsistency. Allowing for that makes them non-classical, even more so - one is inclined to say - than are, for example, many valued approaches. Nonetheless they are worth considering:

- Logical systems are worth considering in their own right, since so we learn about very abstract structural properties of logics and the concepts employed within them (e.g., negation, necessity, consistency ...)

- Some non-classical logics are especially of interest from a philosophical perspective, since only by them some philosophical problems can be solved or even be stated. This introduction argues from a philosophical perspective why (some) paraconsistent logics are interesting or even the best candidates for treating some specific philosophical problems. Although logic is seen from the point of view of its philosophical use, various formal systems are described, compared and employed.

The lectures are divided into the following parts:

1. Foundations. This part presents the basic philosophical motivation for paraconsistent logics (abbreviated "PL"), introduces some methodological guidelines for developing or choosing PLs and describes the different ways (i.e. systems) how one can develop PLs.

2. Applications. This part employs some of the PLs or extensions thereof to deal with topics in set theory, meta-logic, semantics, epistemology, and meta-ethics.

3. Discussions and Alternatives. This part confronts the whole approach with some problems (ontology, hypercontradictions) and discusses some alternatives to PLs.


Eva Cebulla (Infowiss.)
PS Die Ausbreitung von Wissen. Theorien der Informationsdiffusion
Blocksem.
Raum 23.21/00.83

Teilnahmevoraussetzungen

Das Seminar richtet sich an interessierte Studierende im Grundstudium. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist ab sofort bis zum 21.04.2004 bei Frau Volkmar volkmar@phil-fak.uni-duesseldorf.de möglich.

Aufbau

Das Seminar ist als Blockveranstaltung konzipiert und findet in drei Blöcken, jeweils freitags von 14-19 Uhr und samstags von 10-15 Uhr statt.

Ziel und Inhalte

Ziel des Seminars ist die Vermittlung theoretischer und methodischer Grundlagen über den Diffusionsprozess von Informationen.

• Wie breiten sich neue Ideen, Erkenntnisse und Ansichten aus?
• Welche Faktoren beeinflussen den Diffusionsprozess?
• Über welche Kommunikationskanäle erfolgt wissenschaftlicher Wissenstransfer?
• Welche Methoden und Instrumente stehen zur Verfügung, um wissenschaftliche Produktivität und Qualität zu messen?
• Wo liegen Problemfelder?

Zur Beantwortung dieser Fragen werden zunächst Erklärungsmodelle und Beispiele aus der Diffusionsforschung herangezogen. Anschließend werden ausgewählte naturwissenschaftliche Hypothesen/Modelle zur Ausbreitung von Wissen vorgestellt. Im zweiten Teil der Veranstaltung steht die Ausbreitung wissenschaftlicher Informationen im Mittelpunkt. Hier werden theoretische Grundlagen und Methoden der Wissenschaftsforschung sowie deren Problemfelder behandelt. Im letzten Teil der Veranstaltung werden die Ergebnisse von zuvor vergebenen empirischen Arbeiten vorgestellt und diskutiert.

Leistungsnachweise

Für den Erwerb eines Leistungsnachweises ist neben einer regelmäßigen Teilnahme die Übernahme eines Referates sowie eine schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas erforderlich.

Termine

Fr. 23.04.2004 (Vorbesprechung und Themenvergabe)
Fr. 14.05 und Sa. 15.05.2004
Fr. 04.06 und Sa. 05.06.2004
Fr. 25.06 und Sa. 26.06.2004


James Kilbury (Allg. Sprachwiss. / Computerlinguistik)
PS Maschinelle Übersetzung
Mo 14-16
Raum 23.21/02.26

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: Der vorherige Besuch des Grundkurses oder einer anderen Einführung in die Linguistik wird dringend empfohlen. Computerlinguistische Vorkenntnisse sind wünschenswert, werden aber nicht vorausgesetzt.

Inhalt/Seminarplan: Die Veranstaltung bietet einen Überblick über die Maschinelle Übersetzung (MÜ), d. h. über die Übersetzung natürlicher Sprachen in andere natürliche Sprachen durch Computersysteme. Dieses Gebiet nimmt eine Sonderstellung in der Computerlinguistik ein, da es eine der frühesten Anwendungen des Computers darstellt und zugleich einer der denkbar schwierigsten Aufgaben gewidmet ist.

Aus linguistischer Sicht ist die MÜ von besonderem Interesse, weil sie eine Vielzahl von Problemen (z. B. lexikalische Wahl, lexikalische und strukturelle Mehrdeutigkeit, obligatorische Kategorien) auf unterschiedlichen Ebenen berührt. Aus praktischer Sicht ist ihre zunehmende Rolle in der Informationstechnologie von überragender Bedeutung. In der Veranstaltung werden diese und eine breite Auswahl anderer Aspekte der MÜ behandelt.

Leistungsnachweis: Magister ASW: Bei Fertigung einer schriftlichen Arbeit kann der Leistungsnachweis für ein thematisches Proseminar erworben werden.

B.A.Linguistik und andere Fächer: Beteilungsnachweis bei regelmäßiger Teilnahme und bei bestandener Abschlussklausur.

Empfohlene Literatur: D. Jurafsky & J. H. Martin, Speech and Language Processing , Ch. 21: Machine Translation. 2000 [Lehrbuchsammlung]; D. Arnold et al., Machine Translation: An Introductory Guide. 1994; R. Mitkov, The Oxford Handbook of Computational Linguistics, Ch. 27 & 28. 2003.


James Kilbury (Allg. Sprachwiss. / Computerlinguistik)
PS/ÜB Grammatikentwicklung auf dem Computer
Di 11-13 PS
Mi 15-16 ÜB
Raum 23.21/04.87

Teilgebiet: Methoden, Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: Studierende im Grundstudium Allgemeine Sprachwissenschaft (Magister) oder Linguistik (B.A.), die die Einführung in die Computerlinguistik bereits besucht haben. Weitere Vorkenntnisse--insbesondere Programmier- und Computerkenntnisse--sind nicht erforderlich, obwohl der bisherige Besuch einer Veranstaltung über Syntax (z.B. "Einführung in die Syntax") von großem Vorteil wäre.

Inhalt: Die Veranstaltung ist praktisch orientiert und soll den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, Grammatiken für kleinere Sprachfragmente am Rechner zu schreiben und zu testen. Um solche Grammatiken schreiben zu können, müssen die Teilnehmer zuerst den Grammatikformalismus PATR sowie den Umgang mit unserer Computerimplementierung QPATR erlernen. Im Laufe des Semesters wird an einfachen Beispielen gezeigt, wie verschiedene Probleme (z.B. Kongruenz, Subkategorisierung, logische Form) eine formale Behandlung erfahren können. Vor dem Ende des Semesters werden auch typenbasierte Formalismen anhand des Formalismus QType eingeführt.

In der Übung zur Vorlesung soll der theoretische Stoff durch praktische Übungsaufgaben am Rechner ergänzt werden. Keine Vorkenntnisse in der Computerprogrammierung sind erforderlich.

Folgeveranstaltungen: verschiedene Hauptseminare über unifikationsbasierte Grammatikformalismen

Leistungsnachweis: Magister ASW: "Leistungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, Abschlussklausur oder Äquivalentes

B.A.Linguistik: "Beteilungsnachweis": regelmäßige Teilnahme an Kurs und Übung, wöchentliche Hausaufgaben

Empfohlene Literatur: K.-U. Carstensen et al., Computerlinguistik und Sprachtechnologie (2001), insbes. §2.3 und §3.3; D. Jurafsky & J. H. Martin, Speech and Language Processing (2000) [beide Bücher in der Lehr-buchsammlung]


Jochen Lechner (Philosophie)
PS Logik II
Mo 11-13
Fr 11-13
Raum 23.21/00.84

Dieses Seminar ist eine Fortsetzung des PS Logik I vom Wintersemester. Im ersten Teil des Seminars wird der Kalkül des natürlichen Schließens weiter ausgebaut. Behandelt werden Relationen, mehrfache Quantifikationen, Identitätsaussagen und Kennzeichnungen. Im zweiten Teil des Seminars geht es um grundlegende Beweistechniken in der Metalogik.


Jochen Lechner (Philosophie)
PS Theorie des Argumentierens
Do 18-20
Raum 23.21/U1.85

In diesem Seminar, das im WS mit dem PS "Praxis des Argumentierens" fortgesetzt wird, wollen wir uns nicht in erster Linie mit dem philosophischen, sondern mit dem alltäglichen Argumentieren befassen. Argumente waren auch schon der Gegenstand des Seminars Logik I. In der Logik untersuchen wir Argumente auf ihre deduktive Gültigkeit. Dazu genügt es, Argumente als eine Folge von Sätzen zu betrachten. Wer diese Sätze äußert, in welchem Kontext, mit welcher Zielsetzung, gegenüber welchem Gesprächspartner, all diese Fragen spielten im Logikseminar keine Rolle. Genau diese Fragen sollen jetzt im Mittelpunkt unseres Interesses stehen. Ziel des Seminars ist es, eine Klassifikation von Argumenttypen zu erarbeiten. - Logikkenntnisse sind für dieses Seminar von Vorteil, stellen aber keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme dar.

Texte: Douglas N. Walton, Informal Logic. A Handbook for Critical Argumentation, Cambridge University Press 1989; T. Edward Damer, Attacking Faulty Reasoning. A Practical Guide to Fallacy-Free Arguments, Wadsworth 2001.


Jochen Lechner (Philosophie)
HS Kripke, Name und Notwendigkeit
Fr 16-18
Raum 23.21/02.21

Kripkes Buch Name und Notwendigkeit ist keine ausgearbeitete Abhandlung, sondern die Niederschrift von Vorträgen, in denen er einige Thesen vertritt, die mit der bis dahin herrschenden Auffassung völlig unvereinbar sind. So behauptet er z.B., daß es kontingente Wahrheiten a priori und notwendige Wahrheiten a posteriori gibt. Diese ketzerischen Thesen basieren auf der Kritik an einer Frege und Russell zugeschriebenen Theorie über die Referenz von Namen. Kripke entwickelt eine abweichende Theorie, in deren Mittelpunkt der Begriff eines starren Designators steht.

Wir werden den Text nicht fortlaufend behandeln, sondern jeweils die für die folgenden Themen einschlägigen Passagen heranziehen:

1. Starrheit von Designatoren
2. Mögliche Welten, Modalitäten de re (Quine)
3. Namen und Beschreibungen
4. 'Bündeltheorie' vs. Kripke
5. Essentialismus
6. Identität
7. 'a priori', 'notwendig', 'kontingent'
8. Das Leib-Seele-Problem


Christoph Rumpf (Allg. Sprachwiss. / Computerlinguistik)
PS/ÜB Prolog II
Di 14-16 PS
Mi 16-18 ÜB

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: StudentInnen mit Grundkenntnissen in Prolog.

Inhalt/Seminarplan: Es wird um die Implementierung unifikationsbasierter Grammatikentwicklungsumgebungen gehen:

* Tokenizer (Verarbeitung von Nicht-Prolog-Syntax)
* Parsingstrategien (top-down, bottom-up, left-corner, Chart)
* Parsing und Unifikation von Merkmalsstrukturen (PATR-II)
* Typinferenz und Parsing mit getypten Merkmalsstrukturen (QType)
* Default-Vererbung in statischen Typverbänden (QType)

Empfohlene Literatur:

* Sterling/Shapiero (1986): The Art of Prolog. MIT Press.
* O'Keefe (1990): The Craft of Prolog. MIT Press.
* Gazdar/Mellish (1989): Prolog and Natural Language Processing. Addison-Wesley.
* Covington (1994): Natural Language Processing for Prolog Programmers. Prentice Hall.
* Carpenter (1992): The Logic of Typed Feature Structures. CUP.
* Lascarides/Copestake (1999): Default Representation in Constraint-based Frameworks. CL 25:1.

Online-Material: http://asw-i8.phil-fak.uni-duesseldorf.de/~rumpf/SS2003/Prolog/index_prolog.htm


Christoph Rumpf (Allg. Sprachwiss. / Computerlinguistik)
PS Statistische Informationstechnologie 2
Mo 16-18
Do 16-18
Raum 23.21/00.86

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: StudentInnen der Allgemeinen Sprachwissenschaft oder Informationswissenschaft, die das gleichnamige Seminar im letzen Semester besucht haben. Es sind aber auch Quereinsteiger willkommen.

Inhalt/Seminarplan: Es handelt sich um die Fortsetzung des Seminars vom WS 03/04. In der Texttechnologie und der Computerlinguistik ist seit etwa 10 Jahren eine Renaissance statistischer Methoden zu beobachten. Da rein symbolische Methoden der Sprachverarbeitung Nachteile bei der Verarbeitung großer Textmengen (z.B. im WWW oder in Textdatenbanken) haben, versucht man mit den Mitteln der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Statistik und Informationstheorie schnelle und robuste Systeme zu konstruieren, die den aktuellen Anforderungen in der Texttechnologie gewachsen sind. Zu den Anwendungen gehören u.a. Informationsextraktion, Textmining, Automatisches Zusammenfassen und Information Retrieval. Das Seminar soll anhand des Lehrbuches "Chris Manning & Hinrich Schütze (1999) Foundations of Statistical Natural Language Processing" Grundlagen der statistischen Sprachverarbeitung vermitteln.

Aus dem Inhalt:

Das haben wir im Wintersemester 03/04 bearbeitet:

1. Introduction
2. Mathematical Foundations
3. Linguistic Essentials
4. Corpus-Based Work
5. Collocations
6. Statistical Inference: n-gram Models over Sparse Data

Das werden wir im Sommersemester 04 bearbeiten:

7. Word Sense Disambiguation
8. Lexical Acquisition
9. Markov Models
10. Part-of-Speech Tagging
11. Probabilistic Context Free Grammars
12. Probabilistic Parsing
13. Statistical Alignment and Machine Translation
14. Clustering
15. Topics in Information Retrieval
16. Text Categorization

Folgeveranstaltungen: Es sind weitere Veranstaltungen zum Thema Texttechnologie geplant.

Leistungsnachweis: Mit einer Hausarbeit kann ein Leistungsnachweis erworben werden.

Empfohlene Literatur: Chris Manning & Hinrich Schütze (1999) Foundations of Statistical Natural Language Processing, MIT Press. Cambridge, MA. Es wird eine Kopiervorlage gestellt.


Wolfgang G. Stock (Infowiss.)
VL Wissensrepräsentation
Di 11-13
Raum 23.21/3F

Will man explizites Wissen such- und findbar in Informationssystemen (etwa im Rahmen eines innerbetrieblichen Knowledge Management oder als kommerzielle Online-Datenbank) ablegen, so bedarf es gewisser Methoden und Werkzeuge der Wissensrepräsentation. Diese Vorlesung konzentriert sich auf grundlegende Methoden und geht jeweils beispielhaft auf ausgewählte Werkzeuge ein. Wir besprechen Begriffe und ihre Definitionen, Begriffssysteme sowie Begriffsordnungen. Bei den sog. "Dokumentationsmethoden" werden wir Thesauri und Klassifikationen kennenlernen. Werkzeuge des Typs Thesaurus sind der "Standard-Thesaurus Wirtschaft" sowie der "Thesaurus Technik und Management". Beispiele für Werkzeuge des Typs Klassifikation sind die "Dezimalklassifikation", die "Internationale Patentklassifikation" sowie diverse Wirtschaftsklassifikationen. Die sog. "textorientierten" Methoden der Wissensabbildung orientieren sich nicht an vorgegebenen Begriffsordnungen, sondern verwenden die Texte selbst als Basis ihrer Dokumentation. Wichtige Methoden sind die Volltextspeicherung, die Textwortmethode und die Zitationsindexierung. Als Einsatzbeispiel der Textwortmethode stellen wir die Datenbank zur österreichischen Philosophie vor, Musterbeispiel der Zitationsanalyse ist der "Science Citation Index". Die gebräuchliche Methode der Informationsverdichtung sind die Kurzreferate (Abstracts), die wir am Beispiel professioneller Online-Datenbanken anschauen. Im Input-"Alltag" der Informationssysteme finden die Werkzeuge bei der Indexierung Einsatz, wobei wir zwischen intellektueller (menschlicher) und automatischer (maschineller) Indexierung unterscheiden.


Violeta Trkulja (Infowiss)
PS Inhaltserschließung
Mi 9-11
Raum 23.21/00.83

Voraussetzungen zur Teilnahme:

Das Seminar richtet sich an Studierende des Grundstudiums (Magister) bzw. im 1. oder 2. Studienjahr (Bachelor). Die Anmeldung zum Seminar ist verpflichtend und eine laufende und aktive Mitarbeit ist Voraussetzung für einen Beteiligungs- bzw. Leistungsnachweis.

Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Eine Anmeldung ist ab dem 15.03.2004 bei Frau Volkmar möglich: volkmar@phil-fak.uni-duesseldorf.de

Inhalte:

Das in der Vorlesung Wissensrepräsentation theoretisch erworbene Wissen zur Inhaltserschließung soll durch praktische Übungen vertieft und gefestigt werden. Mit dem Dokumentations- und Retrievalsystem Faust5 werden wir uns die inhaltliche Erschließung geisteswissenschaftlicher, wirtschaftswissenschaftlicher sowie technischer (Patente) Literatur erarbeiten. Zum Einsatz kommen dabei sowohl Thesaurus (STW) als auch Klassifikation (IPC). Die Studierenden sollen sowohl die bereitgestellte Literatur indexieren und diese in das System Faust5 einpflegen als auch das Datenbankdesign und die Retrievaloberfläche, die über das WWW zugänglich sein wird, eigenhändig gestalten.

Leistungsnachweise:

B. A. Beteiligungsnachweis:
Regelmäßige und aktive Teilnahme + Klausur (1/2 Std.)
B. A. Abschlußprüfung und M. A. Scheinerwerb:
Regelmäßige Teilnahme + Klausur (1 1/2 Std.)
Die genauen Bedingungen werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.

Literatur zur Einführung:

- -    Ladewig, Christa. Grundlagen der inhaltlichen Erschließung. Berlin 1997.
- -    Stock, Wolfgang G. Informationswirtschaft. München, Wien 2000 (Kap. 3, 15).
- -    Stock, Wolfgang G. Vorlesung Wissensrepräsentation: http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/infowiss/content/downloads.php
- -    Buder, Marianne (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München 1997 (S. 120 ff., 144 ff., 160 ff.).
- -    DIN 31623 (Teil 1 - 3) Indexierung zur inhaltlichen Erschließung von Dokumenten.
- -    DIN 1463 (Teil 1 und 2) Erstellung und Weiterentwicklung von Thesauri.
- -    DIN 32705 Klassifikationssysteme.

Eine Kopiervorlage der angegebenen Literatur ist ab Ende März im Sekretariat bei Frau Volkmar erhältlich.


Markus Werning (Philosophie)
HS Gene, Evolution und Information
Di 14-16
Raum 23.21/U1.91

Die Rede vom genetischen Code ebenso wie die Metapher von den "Buchstaben oder Wörtern des Lebens" suggerieren, daß bestimmte Elemente des Erbgutes Informationen repräsentierten. Doch wie belastbar ist diese Redeweise? Wer repräsentiert hier was? Ist es überhaupt gerechtfertigt in diesem Zusammenhang von Repräsentation zu reden? Auf dem Hintergrund zeitgenössischer Theorien der Repräsentation aus Philosophie und Linguistik soll diesen Fragen in konstruktiver Weise nachgegangen werden. Wäre es doch höchst fruchtbar, wenn man Begriffe und Methoden aus der Repräsentationstheorie, insbesondere aus der Analyse von Syntax und Semantik auf die Erforschung der DNA übertragen könnte. Ein besonderer Augenmerk gilt hierbei teleosemantischen Theorien, die das Phänomen der Repräsentation mit dem der in der Evolution selektierten biologischen Funktion verknüpfen.

Das Thema wird anhand brandaktueller, zum Teil noch unveröffentlichter Texte diskutiert. Von den Seminarteilnehmern wird die Bereitschaft zur Übernahme eines Referat erwartet.

Aktualisierungen des Programms und Literaturempfehlungen finden Sie in Kürze auf meiner Internet-Seite http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/thphil/werning.

 


Jochen Lechner
lechner@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Letzte Änderung: 27. April 2004