Veranstaltungen im SoSe 1997


Volker Beeh / Joachim Bromand (Germ. Sprachwiss.)
Implikaturen (Thematisches Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Fr 11-13
Raum: 01.41

Paul Grice entwickelte 1967 in seinen William James Lectures die Theorie der Implikaturen. Diese ist sowohl von (sprach-)philosophischem Interesse als auch von zentraler Bedeutung für die Linguistik: Zum einen will die Theorie erklären, wie mit Äußerungen mehr (oder anderes) mitgeteilt als wörtlich gesagt werden kann. Damit bietet sich die Theorie etwa zur Erklärung von Metaphern oder ironischen Äußerungen an. Zum anderen überbrückt der Implikaturenbegriff durch die Berücksichtigung pragmatischer Aspekte teilweise die Kluft zwischen dem Begriff der logischen Folgerung (Implikation) und dem intuitiven Folgerungsbegriff.

Ziel des Seminars ist die gründliche Einarbeitung in die Theorie anhand von Levinson, Kap. 3. In Übungen sollen die theoretischen Kenntnisse durch Anwendung auf Beispielfälle vertieft werden. Zur Vorbereitung ist die Lektüre von Yule (Kap. 5) zu empfehlen.

Scheinerwerb: Erfolgreiche Teilnahme an zwei Klausuren oder eine schriftliche Hausarbeit.

Literatur:

Paul Grice: Studies in the Way of Words, Harvard University Press, Cambridge (Mass.) & London 1989.
Stephen C. Levinson: Pragmatics, Cambridge University Press, Cambridge 1983. (Dieses Buch gibt es auch in Form einer - mit Vorsicht zu genießenden - deutschen Übersetzung.)
George Yule: Pragmatics, Oxford University Press, Oxford 1996.


Joachim Bromand et al.
Logik für Fortgeschrittene (Arbeitskreis, 2-stündig)
Vorbesprechung: Di, 8. April, 14 Uhr
Raum: 01.54

Zunächst setzen wir die Lektüre von Elliott Mendelsohn, Introduction to Mathematical Logic (3. Aufl. 1987) fort. Über das weitere Vorgehen beraten wir in der Vorbesprechung.


Axel Bühler (Philosophie)
Einführung in die Logik II (Proseminar, 2-stündig)
[anrechenbar: Infowiss., Philosophie]
Di 11-13
Raum: U1.42

Fortsetzung des Proseminars aus dem Wintersemester: wir machen uns (1) mit Ableitungstechniken vertraut und beweisen (2) den Vollständigkeitssatz der Prädikatenlogik. Dabei stützen wir uns zumeist auf die letzten Teile meines Buches: Einführung in die Logik. Argumentation und Folgerung, Alber-Verlag 1992.


Axel Bühler (Philosophie)
Kolloquium (für Examenskandidaten, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Mi 18-20
Raum: 01.41

In diesem Kolloquium sollen Einzelthemen und Projekte aus den Bereichen des Studienschwerpunktes vorgestellt und diskutiert werden.


Norbert Henrichs (Informationswiss.)
Datenorganisation (Vorlesung, 1-stündig)
Di 11-12
Raum: 02.52

Voraussetzungen zur Teilnahme: Grundkenntnisse über die Zielsetzung und Funktionsweise von Informationssystemen. Die Vorlesung ist Wahlveranstaltung im Grund- und Hauptstudium.

Durchführung und Ziel der Veranstaltung: Die Vorlesung befaßt sich mit der Phase II des Aufbauprozesses von Informations- bzw. Dokumentationssystemen, der Informationsverwaltung (=Input-Organisation für Informationssysteme: vgl. die Veranstaltungen zur Wissensorganisation, zu Dokumentationssprachen und Ordnungssystemen und zur Dokumenterschließung) und betrifft die Aufgabe der strukturierten Datenspeicherung als Voraussetzung für die Phase III: Informationsvermittlung (Output-Organisation von Informationssystemen; vgl. die Veranstaltungen: Fachkommunikation und Literaturdokumentation, Faktendokumentation und zu Retrievalverfahren). Aus dem Bezug zum gesamten Dokumentationsprozeß ergibt sich die Zuordnung der Veranstaltung zu den Teilgebieten II-IV der Studienordnung.

Gliederung der Veranstaltung:
1. Datenarten - Datenauswahl
2. Datendarstellung - Datenerfassung
3. Datenstrukturpräsentation (Zeichenketten, Felder, Sätze, Blöcke)
4. Dateiorganisation
5. Datenbankorganisation
6. Sortierverfahren
7. Suchverfahren
8. Speichermanagement (Speicherverwaltung, Datenkomprimierung, Änderungsdienste)


Norbert Henrichs / Klaus Prätor (Informationswiss.)
Hypertext und Textauszeichnungssprachen (Hauptseminar, 2-stündig)
Do 18-20
Raum: 04.87

Hypertext, obwohl als Idee schon wesentlich älter, hat erst in den letzten Jahren breitere Anwendung gefunden - in Hilfesystemen, elektronischen Handbüchern, Lexika und Gebrauchsanweisungen, aber auch als Hypertextroman. Neue Aktualität erhielt er als World Wibe Web (dem derzeit modernsten Bestandteil des 'Internet') - zusammen mit der zugehörigen Textauszeichnungssprache HTML (hypertext markup language).

Hypertext stellt eine nichtlineare Textstruktur dar, die sich durch die Möglichkeit von Sprüngen und Auffaltungen von linearen, auf Papier wiedergebbaren Texten, unterscheidet. Diese formale Beschreibung läßt die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten nicht ahnen. Diese reichen aber durch die Einbeziehung von Bild, Ton etc. in multimediale Bereiche (Hypermedia) und durch die Einbindung von Programmen und den Aufbau von komplexen Baumstrukturen in Gebiete, die sonst eher mit Künstlicher Intelligenz assoziiert werden.

Themen des Seminars:
1) Idee und Geschichte von Hypertext
2) Lokaler Hypertext
3) Textauszeichnung (SGML/HTML)
4) Verteilter Hypertext (World Wibe Web)
5) Hypertext und Hypermedia
6) Orientierung in Hypertext
7) Abgrenzungen und Erweiterungen (Datenbanken, Programmierung, Künstliche Intelligenz)


James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
LISP für Linguisten (Proseminar u. Übung, jeweils 2-stündig)
Mo 14-16 (PS)
Do 16-18 (ÜB)
Raum: 04.87

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: vor allem Studierende im Hauptstudium, die bereits über Grundkenntnisse in einer anderen Programmiersprache wie z.B. PROLOG verfügen.

Zuordnung im Studiengang: Haupt- oder Grundstudium

Inhalt: Die Veranstaltung soll den Teilnehmern eine kompakte Einführung in die Programmiersprache LISP und insbesondere in ihre computerlinguistische Anwendung bieten. Nachdem die Grundbegriffe von LISP zusammen mit den elementaren Datenstrukturen und rekursiven Algorithmen behandelt wurden, wird eine Reihe von speziellen Beispielen (z.B. Chart-Parser und andere Parser, Interpreter für Pure-PROLOG und für DATR) näher betrachtet. Obwohl tiefere Programmierkenntnisse nicht vorausgesetzt werden, wird der Kurs auf einem etwas höheren Niveau ansetzen, als dies bei unserer PROLOG-Einführung der Fall ist.

Folgeveranstaltung: wahrscheinlich keine.

Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungsaufgaben.

Empfohlene Literatur: Detfel P. Zaun, LISP: Eine Einführung - nicht nur für Linguisten, Gabel Verlag 1992, ISBN 3-921527-20-1, DM 24.-

Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat des Seminars.

Sonstiges: LISP wird nicht in regelmäßigen Abständen angeboten.


James Kilbury (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Grammatikentwicklung auf dem Computer (Proseminar u. Übung, jeweils 2-stündig)
Di 11-13 (PS)
Do 14-16 (ÜB)
Raum: 04.87

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Hauptstudium, die die Einführung in die Computerlinguistik besucht haben; sie kann aber bereits im Grundstudium besucht werden. Weitere Vorkenntnisse - insbesondere Programmier- und Computerkenntnisse - sind nicht erforderlich, obwohl der bisherige Besuch einer Veranstaltung über Syntax (z.B. 'Einführung in die Syntax') von großem Vorteil wäre.

Zuordnung im Studiengang: Haupt- oder Grundstudium.

Inhalt: Die Veranstaltung ist praktisch orientiert und soll den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, Grammatiken für kleinere Sprachfragmente am Rechner zu schreiben und zu testen. Um solche Grammatiken schreiben zu können, müssen die Teilnehmer zuerst den Grammatikformalismus PATR sowie den Umgang mit unserer Computerimplementierung von PATR erlernen. Im Laufe des Semesters wird an einfachen Beispielen gezeigt, wie verschiedene Probleme (z.B. Kongruenz, Subkategorisierung, logische Form) eine formale Behandlung in PATR erfahren können. Am Ende des Semesters werden typenbasierte Formalismen eingeführt. In der Übung werden entsprechende Übungsaufgaben am Rechner bearbeitet.

Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungsaufgaben.

Empfohlene Literatur: Stuart M. Shieber, An Introduction to Unification-Based Approaches to Grammar, Stanford 1986.

Semesterapparat: Ordner mit Kopiervorlagen im Sekretariat des Seminars.

Sonstiges: Diese Veranstaltung wird das nächste Mal wieder im SS 1998 angeboten.


Jochen Lechner (Philosophie)
Metalogik II (Proseminar, 4-stündig)
Mo 16-18
Di 16-18
Raum: U1.22

Im 2. Teil des Metalogik-Seminars geht es um Metatheoreme, die die Prädikatenlogik 1. Stufe mit Identität betreffen. Bewiesen werden sollen die Korrektheit, die Kompaktheit und die Vollständigkeit dieses Logiksystems. Im Anschluß daran wird es möglich sein, auch noch das Theorem von Skolem-Löwenheim zu behandeln.

Textgrundlage bildet wiederum das Buch Symbolic Logic. An Introduction von Richmond H. Thomason (Kap. VIII bis XII).


Sebastian Löbner (Allg. Sprachwiss.)
Negation (Hauptseminar, 2-stündig)
Mo 11-13
Raum: U1.93

Teilgebiet: Semantik, (Pragmatik)

Teilnehmerkreis: Studierende der Allgemeinen Sprachwissenschaft, die die 'Einführung in die Semantik' und (nach Möglichkeit) den Methodenkurs Logik besucht haben oder entsprechende Vorkenntnisse besitzen.

Zuordnung im Studiengang: Das Seminar kann im Hauptstudium als Hauptseminar oder im fortgeschrittenen Grundstudium als thematisches Proseminar besucht werden.

Inhalt: Eines der grundlegendsten semantischen und pragmatischen Merkmale natürlicher Sprachen ist die Polarisierung jeglicher Aussagen. Das wichtigste sprachliche Phänomen in diesem Zusammenhang ist die Negation. Es soll in dem Seminar von verschiedenen Seiten her beleuchtet werden. Insbesondere sollen die Unterschiede zwischen der Negation in natürlichen Sprachen und in der Logik herausgestellt werden:
- wortinterne Negation und syntaktische Negation
- Typologie der syntaktischen Negation
- Negationsskopus und 'negative Polaritätsausdrücke'
- Negation und Präsupposition
- semantische Eigenschaften der syntaktischen Negation (Typen von Polaritätskontrast)
- Dualität
- pragmatische Aspekte negierter Sätze
- Negation in der Sprechakttheorie

Arbeitsform: Bis auf eventuelle Kurzreferate zur Negation in einzelnen Sprachen werden keine Referate vergeben. Der Unterricht wird durchgehend in gleichbleibenden Arbeitsgruppen organisiert. Zu jeder Stunde wird eine Lese- oder anderweitige Aufgabe als Vorbereitung gegeben, die wöchentlich ca. 1 bis 2 Stunden Eigenarbeit erfordert. Auf diese Weise sollen alle Teilnehmenden elementare Grundkenntnisse zu den behandelten Themen erwerben und mit der wichtigsten Literatur in Berührung kommen. Im Unterricht werden die vorbereitenden Texte behandelt und praktische Anwendungsbeispiele demonstriert und diskutiert.

Scheinerwerb: (falls gewünscht - Sie dürfen auch gerne an dem Seminar teilnehmen, wenn Sie nicht vorhaben, einen Schein zu machen!) Grundstudium: Anforderung für den LN 'PS freies Thema' (nur für Hauptfachstudierende erforderlich) ist eine schriftliche Hausarbeit (ca. 10 S.). Hauptstudium: Haupt- und Nebenfachstudierende können durch eine schriftliche Hausarbeit (ca. 20 S.) einen LN Hauptseminar erwerben. - Die Hausarbeiten sind nicht mit Referaten verbunden. Sie können eines von mehreren vorgeschlagenen Themen bearbeiten oder auch selbst ein Thema vorschlagen. Hausarbeiten werden individuell betreut.

Folgeveranstaltungen: Wie in jedem meiner Hauptseminare werden in der Veranstaltung Themen behandelt, die sich später als Prüfungsthemen für die Magisterprüfung(en) verwenden lassen; Hauptfachstudierende können ihr Hausarbeitsthema zu einer Magisterarbeit ausbauen. (Natürlich können Sie eine Magisterarbeit zu diesem Themenbereich auch schreiben, wenn Sie zuvor keine Seminararbeit dazu verfaßt haben.) Folgeveranstaltungen, die unmittelbar auf dem Seminar aufbauen, sind nicht vorgesehen.

Semesterapparat: wird in der UB und in der FB Germanistik zur Verfügung gestellt.


Ralf Naumann (Allg. Sprachwiss.)
Einführung in die formale Semantik (Proseminar, 2-stündig)
Fr. 11-13
Raum U1.93

Teilgebiet: Semantik; Logik.

Teilnehmerkreis: Studierende, die den Grundkurs 'Logik' besucht haben.

Inhalt/Seminarplan: Formale Methoden sind das zentrale Arbeitsinstrument in der Semantik. Gegenstand des Grundkurses 'Einführung in die Logik' war die Prädikatenlogik erster Ordnung (FOL). Dieser Formalismus erweist sich jedoch als nicht ausdrucksstark genug, um viele semantische Phänomene in natürlichen Sprachen analysieren zu können. Ein zentrales Problem ist das der Kompositionalität: die Bedeutung (komplexer) sprachlicher Ausdrücke soll sich als eine Funktion der Bedeutungen ihrer (syntaktischen) Teile ergeben. Dieses Problem kann in FOL nicht gelöst werden und führt zumindest zur Einführung von l-Ausdrücken, letztendlich aber zur Einführung von Logiken höherer Ordnung. Sie werden Gegenstand des ersten Teils sein. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Kontextabhängigkeit vieler sprachlicher Ausdrücke. So ist z.B. der Wahrheitswert des Satzes Helmut Kohl ist Bundeskanzler sowohl von der Zeit als auch vom Ort abhängig. In FOL kann diese Abhängigkeit nicht erfaßt werden. Ein Satz ist entweder (einfach) wahr oder falsch. Logiken, die solche Phänomene erfassen können, sind intensionale Logiken wie die Temporale Logik oder aber die Modallogik. Diese Logiken werden im zweiten Teil behandelt.

Die zentrale Aufgabe einer formalen Semantik besteht darin, sprachlichen Ausdrücken einer Sprache eine präzise Bedeutung zuzuordnen. Dies geschieht, indem die Ausdrücke relativ zu einem (formalen) Modell interpretiert werden, d.h., jedem Ausdruck wird ein Objekt im Modell zugeordnet. Dieser Zusammenhang zwischen einer Sprache L und einem Modell (bzw. einer Klasse von Modellen) wird in der Modelltheorie untersucht. Sie wird ein weiterer Schwerpunkt der Einführung sein.

Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme (Seminar, Tutorium), regelmäßige Bearbeitung der Hausaufgaben.


Ralf Naumann / Ulrich Wille (Allg. Sprachwiss.)
J.A. Coffa, The semantic tradition from Kant to Carnap (Pro/Hauptseminar)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Philosophie]
Do 16-18
Raum: siehe Aushang

In seinem 1991 erschienenen Buch verfolgt Coffa die Geschichte der semantischen Tradition in der Philosophie, die, als Reaktion auf das Postulat einer 'reinen Anschauung' durch Immanuel Kant, im 19. Jh. mit Bernard Bolzano begann und in den 30er Jahren des 20. Jh.s in den Schriften der Mitglieder des Wiener Kreises, vor allem Moritz Schlicks und Rudolf Carnaps, einen ersten bedeutenden Schritt nach vorne machte, obwohl die Abneigung der 'Wiener' gegen semantische Begriffe sie davor zurückhielt, sich selbst in diese Tradition einzuordnen.

Das zentrale Problem, das die Vertreter dieser Tradition zu lösen versuchten, war die Frage nach der Möglichkeit und dem Status apriorischen, i.e. von Erfahrung unabhängigen, Wissens. Im Gegensatz zu den Empiristen, die die Möglichkeit apriorischen Wissens überhaupt leugneten, und Kantianern, die apriorisches Wissen in 'reiner Anschauung' begründet sahen, vertraten die Anhänger der semantischen Tradition die Ansicht, daß apriorisches Wissen auf der Kenntnis der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke beruht.

Im Mittelpunkt des Seminars soll der zweite Teil von Coffas Buch, "Vienna 1925 - 1935", stehen, in dem er beschreibt, welche Form die semantische Tradition in den Positionen der Hauptvertreter des Wiener Kreises unter anderem zur Philosophie der Mathematik, zum Induktionsproblem, zum Realismusproblem, zum Wahrheitsbegriff oder zur Interpretation der Relativitätstheorie annahm.

Textgrundlage: Coffa, J. Alberto 1991, The semantic tradition from Kant to Carnap. To the Vienna Station, (Ed. Linda Wessels), Cambridge University Press.

Voraussetzungen: Gute Semantikkenntnisse.


Christof Rumpf (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Prolog Aufbaukurs (Proseminar u. Übung, jeweils 2-stündig)
[anrechenbar: Allg.Sprachwiss., Infowiss.]
Fr 11-13 (PS)
Fr 16-18 (ÜB)
Raum: 04.87

Teilgebiet: Computerlinguistik

Teilnehmerkreis: StudentInnen im Grund- oder Hauptstudium mit Prolog-Grundkenntnissen

Zuordnung im Studiengang: Proseminar mit Übung

Seminarplan: Der erste Teil des Aufbaukurses befaßt sich mit der Ergänzung und Vertiefung grundlegender Merkmale der Logikprogrammiersprache Prolog. Im zweiten Teil geht es um die Implementierung von Anwendungen aus dem Bereich Computerlinguistik. Den größten Anteil wird die Entwicklung eines Systems zur Verarbeitung getypter Merkmalsstrukturen einnehmen.

Teil 1: Prolog (ca. 4 Wochen)
- Programmkontrolle (Cut, Cut-Fail, Negation, Repeat-Fail-Loops, setof/3, ...)
- Metalogische Prädikate (Type Checking, Unifikationstest, ...)
- Extralogische Prädikate (Input/Output, Manipulation der Datenbasis, ...)
- Arithmetik

Teil 2: Anwendungen
- Parsing und Merkmalsstrukturen (PATR-II, ...)
- Typinferenz und Parsing mit getypten Merkmalsstrukturen (HPSG, ALE, ...)

Bezug zu anderen Veranstaltungen: Der Kurs baut auf dem Prolog Grundkurs vom WS 96/97 auf. Das Seminar Grammatikentwicklung' (ebenfalls im SS 97) von Prof. Kilbury befaßt sich mit der Repräsentation natürlichsprachlicher Probleme mit den Formalismen QPATR und ALE, während sich der zweite Teil des Prolog-Aufbaukurses mit der Implementierung von Formalismen dieser Art in Prolog befaßt.

Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungen.

Empfohlene Literatur:
Sterling/Shapiero (1986): The Art of Prolog, MIT Press.
Gazdar/Mellish (1989): Prolog and Natural Language Processing, Addison-Wesley.
Carpenter (1992): The Logic of Typed Feature Structures, CUP.

Anmerkung: Im WS 97/98 ist wieder ein Grundkurs Prolog mit ebenfalls 4 SWS geplant.



Jochen Lechner
lechner@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Letzte Änderung: 8. April 1997