Veranstaltungen im SoSe 1996


Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Sprache und Logik II (Vorlesung, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Infowiss., Philosophie]
Di 9-11
Raum 01.41 (Geb. 23.21)

Sprache und Logik (Proseminar zur Vorlesung, 2-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Fr 9-11
Raum 01.41 (Geb. 23.21)

Die Vorlesung wird mit der elementaren Logik (Prädikatenlogik bzw. Quantorenlogik der ersten Stufe) weitergeführt. Behandelt werden: Axiomatisierung, Begriff der Wahrheit, Folgebeziehung, elementare Theorie, Theorem von Skolem und Löwenheim, Theorem der Vollständigkeit, Theorem der Kompaktheit. Bei all diesen Themen werde ich der Frage nachgehen, welche Bedeutung sie für die Sprach- und Erkenntnistheorie haben.

In dem Proseminar zur Vorlesung werden technische Probleme behandelt, Aufgaben gerechnet und Anwendungen erörtert. In der Mitte und am Ende des Semesters wird je eine Klausur geschrieben.


Axel Bühler (Philosophie)/Volker Beeh (Germ. Sprachwiss.)
Mengenlehre (Hauptseminar, 4-stündig)
[anrechenbar: Germ.Sprachwiss., Philosophie]
Mo 18-20
Mi 11-13
Raum 01.63 (Geb. 23.03)

Das 4-stündige Seminar soll zum einen in die mathematischen Grundlagen der Mengenlehre einführen, zum anderen philosophische Grundlagenprobleme der Mengenlehre diskutieren. Eine Seminarsitzung in jeder Woche wird der Einführung in die Mengenlehre gewidmet sein, die andere Sitzung philosophischen Problemen.

Literatur
Der mathematischen Einführung in die Mengenlehre legen wir zugrunde:
Devlin, Keith: The Joy of Sets. Fundamentals of Contemporary Set Theory, Springer-Verlag, 2. rev. Aufl. 1992.
Einen Überblick über philosophische Probleme der Mengenlehre gibt:
Fraenkel, A. A.; Bar Hillel, Y.; Levy, A.: Foundations of Set Theory, Amsterdam/London, 2. Aufl. 1973.


Axel Bühler (Philosophie)
Kolloquium (2-stündig)
Mi 18-20
Raum U1.64 (Geb. 23.21)

In diesem Kolloquium sollen Einzelthemen und Projekte aus den Bereichen des Studienschwerpunktes vorgestellt und diskutiert werden.


Gérard Dubrulle (Informationswiss.)
Ordnungssysteme (Proseminar, 2-stündig)
Do 11-13
Raum 02.52 (Geb. 23.21)

'Sapientia est ordinare'. - Anhand einer historischen Rekonstruktion des Begriffs 'Ordnung' werden erkenntnistheoretische Fragen thematisiert, vor allem die nach der Gewinnung, Darstellung und Vermittlung von Wissen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung werden Klassifikationssysteme vorgestellt und angewendet. Folgende Themen werden behandelt:
Geschichtlicher Überblick,
die formale Ordnung,
die systematische monohierarchische Ordnung,
Geschichte der bibliothekarisch-bibliographischen Klassifikation,
die internationale Dezimalklassifikation,
die perspektivische Ordnung: die facetten Klassifikation,
die Thesaurus Methode.

Empfohlene Literatur:
Historisches Wörterbuch der Philosophie (Hrg. J. Ritter), Artikel Ordnung.
H. Krings: Ordo, Meiner-Verlag.
E. Shamurin: Geschichte der bibliothekarisch-bibliographischen Klassifikation.
G. Wersig: Thesaurus-Leitfaden.


Jochen Lechner (Philosophie)
Ableitungstechnik (Logik II) (Proseminar, 4-stündig)
[anrechenbar: Infowiss., Philosophie]
Mo 16-18
Di 16-18
Raum U1.83 (Geb. 23.21) u. U 1.22 (Geb. 23.02)

Das Logikseminar vom WS wird mit der Behandlung von Teil III und IV der Grundzüge der Logik Quines fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht die Ableitungstechnik innerhalb des Kalküls des natürlichen Schließens für die Prädikatenlogik und der Nachweis der Korrektheit dieses Kalküls. Um Studierenden, die am Logikseminar im WS nicht teilgenommen haben, den Einstieg zu erleichtern, wird zu Beginn die Ableitungstechnik anhand des Kalküls des natürlichen Schließens für die Aussagenlogik eingeübt.


Jochen Lechner (Philosophie)
Logik für Fortgeschrittene (Arbeitskreis, 2-stündig)
Do 16-18
Raum: Siehe Aushang

In diesem Arbeitskreis wird die Erarbeitung des Buches Introduction to Mathematical Logic von Elliott Mendelson (3. Auflage, 1987) fortgesetzt. Gute Vorkenntnisse, Ausdauer und die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit werden erwartet.


Ralf Naumann (Allg. Sprachwiss.)
Temporale und dynamische Logik (Arbeitskreis)
[anrechenbar: All.Sprachwiss., Philosophie]
Raum und Zeit nach Vereinbarung

In diesem Arbeitskreis sollen neuere Arbeiten zur temporalen und dynamischen Logik vorgestellt und diskutiert werden. Den Ausgangspunkt bilden die beiden folgenden Werke: (i) Dov Gabbay et al: Temporal Logic, (ii) Colin Stirling: Modal and Temporal Logics (in: Abramsky S. et al.: Handbook of Logic in Computer Science, Vol. 2).
Ein Schwerpunkt wird auf dem Zusammenhang zwischen Transitionssystemen, temporaler und dynamischer Logik und Prozeßtheorie liegen, ein weiterer auf der Anwendung der vorgestellten Formalismen in der Linguistik (Tempus/Aspekt, syntaktische Phänomene wie Unbounded Dependencies) und Philosophie (Konditionale, Wahrheit).


Klaus Prätor (Informationswiss.)
Datenbankmodelle für Fakteninformationen (Proseminar, 2-stündig)
Di 16-18
Raum 04.87 (Geb. 23.21)

Das Seminar gibt eine Einführung in die wichtigsten Datenbankmodelle und Anwendungsfelder für Informationssysteme. Dabei wird eingegangen auf:
hierarchische und Netzwerkdatenbanken,
relationale Datenbanken (hier wird ein Schwerpunkt liegen),
objektorientierte Datenbanken,
NNF (non normal format) Datenbanken,
deduktive Datenbanken,
Volltextdatenbanken.

Bezüge zur Logik bestehen in verschiedener Hinsicht:
- Retrieval mittels logischer Verknüpfung
- den relationalen Datenbanken liegen Satzstruktur und Kalkül der Prädikatenlogik zugrunde
- deduktive Datenbanken benutzen Inferenzverfahren, die (eingeschränkten) Modellen der Prädikatenlogik entsprechen
- objektorientierte Datenbanken bergen verschiedene logiknahe Themen (Vererbungshierarchien, Identität).

Qualifizierte Scheine können durch Anfertigung eines Referats erworben werden.


Lothar Ridder (Philosophie)
D. Lewis: Teilklassen als Teile von Klassen (Proseminar, 2-stündig)
Mi 16-18
Raum U 1.85 (Geb. 23.21)

Nachdem in der "Einführung in die Mereologie" (WS 1995/96) die klassischen mereologischen Systeme von S. Lesniewski, H.S. Leonard und N. Goodman im Mittelpunkt standen, werden in diesem Seminar die Beziehungen zwischen Mereologie und Standardmengenlehre in den Vordergrund treten. Dabei soll ein Vorschlag von David Lewis nachvollzogen und geprüft werden, die Axiome der Mengenlehre mit dem primitiven Begriff der Einerklasse auf mereologischer Grundlage zu entwickeln. Ergänzend wird die Ensemble-Theorie von H.C. Bunt in Mass Terms and Model-Theoretic Semantics (Cambridge 1985) einbezogen.

Textgrundlage:
David Lewis: Parts of Classes, Oxford 1991.


Christof Rumpf (Allg. Sprachwiss./Computerlinguistik)
Prolog Aufbaukurs (4-stündig)
Di 14-16
Mi 9-11
Raum 487, CIP-Raum (Geb. 23.21)

Teilgebiet: Computerlinguistik
Teilnehmerkreis: StudentInnen im Grund- oder Hauptstudium mit Prolog-Grundkenntnissen
Zuordnung im Studiengang: Wahlpflichtveranstaltung
Seminarplan: Da der Prolog Grundkurs im WS 95/96 stark anwendungsorientiert war (Parsing und Repräsentation der Semantik natürlicher Sprache in Prädikatenlogik 1. Stufe), befaßt sich der erste Teil des Aufbaukurses mit der Ergänzung und Vertiefung grundlegender Merkmale der Logikprogrammiersprache Prolog. Im zweiten Teil geht es um die Implementierung von Anwendungen aus dem Bereich Computerlinguistik. Den größten Anteil wird die Entwicklung eines Systems zur Verarbeitung getypter Merkmalsstrukturen einnehmen.

Teil 1: Prolog (ca. 5 Wochen)
- Programmkontrolle (Cut, Cut-Fail, Negation, Repeat-Fail, setof/3, ...)
- Metalogische Prädikate (Type-Checking, Unifikationstest, ...)
- Extralogische Prädikate (Input/Output, Manipulation der Datenbasis, ...)
- Arithmetik
- Relation von Prädikatenlogik 1. Stufe und Prolog

Teil 2: Anwendungen
- Parsing und Merkmalsstrukturen (PATR-II, ...)
- Typinferenz und Parsing mit getypten Merkmalsstrukturen (HPSG, ALE, ...)

Bezug zu anderen Veranstaltungen: Der Kurs baut auf dem Prolog Grundkurs vom WS 95/96 auf. Das Seminar Grammatikentwicklung' (WS 95/96) von Prof. Kilbury befaßte sich mit der Repräsentation natürlichsprachlicher Probleme in den Formalismen QPATR und ALE, während sich der zweite Teil des Prolog-Aufbaukurses mit der Implementierung von Formalismen dieser Art in Prolog befaßt.
Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme und Bearbeitung der Übungen.
Empfohlene Literatur:
Sterling/Shapiero (1986): The Art of Prolog, MIT Press.
Gazdar/Mellish (1989): Prolog and Natural Language Processing, Addison-Wesley.
Anmerkung: Im WS 96/97 ist wieder ein Grundkurs Prolog mit ebenfalls 4 SWS geplant.



Jochen Lechner
lechner@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Letzte Änderung: 4. April 1996