Die Forschungsprojekte

Im Rahmen des Forschungsprojektes "Kulturelle Variationen und Repräsentationen des Alter(n)s" untersuchten die beteiligten Disziplinen die kulturellen Variationen und Repräsentationen des Alter(n)s in sechs thematisch verbundenen Einzelprojekten. In diachron-historischer Perspektive wurden Konzepte des Alterns in der Medizingeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts untersucht. In synchron-gegenwartsbezogener Perspektive wurden kulturelle Variationen sozialer Identität im höheren Lebensalter in drei westeuropäischen Ländern vergleichend analysiert. Eine Vertiefung dieser Thematik erfolgte durch vergleichende literaturhistorische Untersuchungen zu Altersrepräsentationen und Konstruktionen in drei Epochenumbrüchen der Moderne. In literaturwissenschaftlicher Sicht wurde der Zusammenhang von Alter(n) und Erzählen im Kulturvergleich anhand von anglophonen Erzähltexten betrachtet. Auf einer Metaebene wurden Variationen von Konzepten und Kategorisierungen von Altern bzw. Alter in der Germanistik in wissenschaftshistorischer Perspektive untersucht. Schließlich wurden – wiederum in diachroner Perspektive – Konzepte des Alterns in der Kunst vom 16. bis zum 20. Jahrhundert intra- und interkulturell vergleichend interpretiert.

Durch die Erweiterung des Forscherverbundes heineAGEAlter(n)skulturen um solche Disziplinen wie Romanistik, Philosophie, Jüdische Studien, Modernes Japan, Psychologie, Rechtsmedizin und -wissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften hat sich auch dessen Forschungsspektrum erheblich erweitert. Neben den oben genannten Themenfeldern, die weiterhin vertieft werden, analysieren die am Forscherverbund Disziplinen beispielsweise auch die Wahrnehmung des Alter(n)s aus sozialwissenschaftlicher und philosophischer Perspektive oder die rechtlichen und medizinischen Konsequenzen, die sich aus der Gewalt gegen alten Menschen ergeben.