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Corinne ou l'Italie


 

"Oswald wandelte in den Straßen Roms umher und erwartete Corinnas Ankunft. Der eine sagte, ihre Stimme sei die ausdrucksvollste in ganz Italien; ein andrer, daß niemand tragische Rollen spiele wie sie; noch ein andrer, sie tanze wie eine Nymphe und zeichne mit ebensoviel Anmut wie Erfindungsgabe.

Alle sagten, daß niemals jemand schönere Verse geschrieben oder improvisiert habe und wie sie in der gewöhnlichen Unterhaltung bald durch ihr Anmut, bald durch ihre hinreißende Beredsamkeit alle Gemüter zu bezaubern wisse. [...] 

In England würde er eine solche Frau sehr streng beurteilt haben, aber er wandte keines dieser bürgerlichen Vorurteile auf Italien an [...]." 


(Auszug aus "Corinna oder Italien" in der Übersetzung von Dorothea Schlegel)



Germaine de Staël als "Corinne"
Gemälde von Madame Vigée-Lebrun, 1807

 

 

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