GRADUIERTENKOLLEG 'ALTER(N) ALS KULTURELLE KONZEPTION UND PRAXIS'

Stefanie Jung, Dipl.-Soz.

Studium und akademischer Werdegang
10/2012-05/2015: Stipendiatin des Graduiertenkollegs "Alter(n) als kulturelle Konzeption und Praxis"
2006-2012: Markt- und Sozialforschung in der Privatwirtschaft
2003-2004: Forschungspraktikum "Umwelt in Entscheidungsprozessen und regionale Identifikation" an der Universität Leipzig
2001-2002: Forschungspraktikum: "Ursachen für die Veränderung des  Strafverlangens" an der Universität Leipzig.
1999-2006: Diplomstudium der Soziologie und Psychologie an der Universität Leipzig

Forschungsinteressen
Medizinische Soziologie, Ernährungssoziologie, Demographischer Wandel, Lebensstile und Krankheit, Gesundheits- und Krankheitsverhalten, Gesundheitssysteme

Thema des Dissertationsprojektes
Die altersgerechte Arzt-Patient-Beziehung. Zur angemessenen medizinischen Entscheidungsfindung bei der Behandlung älterer Patienten

Es gibt verschiedene Modelle der Arzt-Patient-Beziehung, innerhalb derer sich ein unterschiedliches Verständnis von Arzt- und Patientenrolle feststellen lässt, und die in ihrer Ausgestaltung durch eine Vielzahl von Variablen beeinflusst wird. Auch diese Modelle sind dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen. Bestimmte noch vor vielen Jahrzehnten die paternalistische Arzt-Patient-Beziehung die idealtypische Kommunikationssituation, wird heute stärker die aktive Beteiligung von Patienten an medizinischen Entscheidungsprozessen im Sinne des Shared Decision Making eingefordert. Vermutet wird, dass auch das Alter Einfluss darauf nimmt, wie stark und in welcher Form Patienten in die Entscheidungsfindung einbezogen werden (wollen). Derzeit ist unklar, welches der in der Fachliteratur diskutierten Entscheidungs- und Kommunikationsmodelle als geeignet bezeichnet werden kann, um auch den spezifischen Anforderungen alter und sehr alter Patienten gerecht zu werden. Entsprechend soll in der zu erstellenden Arbeit den Fragen nachgegangen werden, wie Entscheidungen in einer medizinischen Frage am (alters)adäquatesten in der Beziehung zwischen Arzt und Patient getroffen werden können bzw. wie eine altersgerechte Ausgestaltung der Kommunikationssituation aussehen könnte. Eine empirische Untersuchung soll klären, ob die als altersgerecht definierte Entscheidungsfindung auch in der Praxis Anwendung findet, oder ob hier Abweichungen auftreten.

 

Kontakt: stefanie.schulz[at]hhu.de